«Eine totale Schande» Bulgari-Manager rechnet mit der Swiss ab – und trifft einen Nerv

phi

25.9.2024

Das Geschäftsgebahren der Swiss geht Bulgari-CEO Jean-Christophe Babin auf den Zeiger.
Das Geschäftsgebahren der Swiss geht Bulgari-CEO Jean-Christophe Babin auf den Zeiger.
A4rchivbild: Keystone

Es sind nicht nur die Überbuchungen, moniert Jean-Christophe Babin. Der Bulgari-CEO kritisiert auch, dass die Swiss für die hohen Preise bestenfalls Durchschnitt liefert. Seine Abrechnung auf LinkedIn löst grosses Echo aus.

phi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Bulgari-CEO Jean-Christophe Babin hat die Swiss in einem mittlerweile gelöschten LinkedIn-Post massiv kritisiert.
  • Besonders schlimm sei die Überbuchung der Flugzeuge, die Passagiere meist kurzfristig treffe und Kosten verursache, die nicht ersetzt würden.
  • Schlechtes Essen, durchschnittlicher Service und alte Flugzeuge seien weitere Probleme.
  • Andere Manager*innen schlossen sich auf LinkedIn der Kritik an.

Passagiere der Swiss sind «Geiseln der Inkompetenz und Arroganz»: Obwohl die Fluggesellschaft so teuer ist, bietet sie bloss durchschnittlichen Service, schlechtes Essen und alte Flugzeuge wie den A-340.

Das ist zumindest die Meinung von Jean-Christophe Babin: Der CEO der Luxusmarke Bulgari hat seinem Ärger auf LinkedIn Luft gemacht und über seine Negativ-Erfahrungen mit der Swiss geschrieben. Den Post hat der Manager zwar später gelöscht, aber nicht bevor die «Handelszeitung» (HZ) Wind davon bekommen hat.

Babin nervt auch die Gepflogenheit der Airline, kurzfristig Flüge zu stornieren. Das passiere sogar ihm, der bei der Swiss über 40'000 Qualifikationspunkte gesammelt und damit den Status «Senator auf Lebenszeit» habe, den nur wenige Vielflieger erreichen.

«Eine totale Schande für die Fluggesellschaft»

Seine Frau sei unlängst erst drei Stunden vor dem Abflug informiert worden, dass ihr Flugzeug nicht abheben wird. Erst am nächsten Tag hätte es einen Alternativflug nach Genf gegeben. Das Callcenter habe seine Gattin zwar darauf aufmerksam gemacht, dass sie eine Entschädigung einfordern könne, doch die verlorene Arbeitszeit werde nicht ersetzt.

«Eine totale Schande für die Fluggesellschaft», kommentiert Babin. «Wenn sich Bulgari so verhalten würde, wäre das Unternehmen in Schwierigkeiten.» Die Swiss bewege sich inzwischen auf ähnlichem Niveau wie Konkurrent Easyjet.

Der Post trifft anscheinend einen Nerv und löst auf LinkedIn ein grosses Echo aus, weiss die «Handelszeitung»: Ein Breguet-Manager verteidige Easyjet, das besser als die Swiss sei, weil die Erstgenannten ihre Sitze nicht doppelt verkauften.

Swiss in bestimmten Rankings im Sinkflug

Ein Watchmakers-United-Manager wird so zitiert: «Mercedes, Apple, Swiss. Die Liste der grossen Unternehmen, die in letzter Zeit wegen schlechten Kundendiensts im Rampenlicht stehen, ist lang. Das Lustige daran ist, dass sie alle kommunizieren, wie sie den besten Service für die anspruchsvollen Kunden von heute bieten.»

Swiss will den Post eines Kunden «aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht kommentieren». Die «HZ» hält aber fest, dass die Fluggesellschaft im Sinkflug ist, was einige Erhebungen angeht. Sie gehöre mit fast 14'000 Verspätungen bei insgesamt 32'222 geplanten Flügen zu den drei unpünktlichsten Airlines Europas.

Nur Easyjet und ITA Airways seien noch schlechter. Auch bei den Stornierungen belegen die Schweizer demnach den drittschlechtesten Rang – vor Eurowings und Lufthansa. 


Swiss-Flugzeug bricht Start bei über 200 km/h ab

Swiss-Flugzeug bricht Start bei über 200 km/h ab

Ein Swiss-Flugzeug muss am Mittwochmorgen seinen Start in Zürich abbrechen. Daraufhin geht vorerst nichts mehr. Der Funkspruch zwischen den Piloten und dem Tower im Video.

14.08.2024