Bis 20241'000 Lokführer gehen in Pension – SBB-Personalmangel spitzt sich zu
SDA
5.6.2019 - 12:30
Vor einer Woche mussten in der Region Zürich/Aargau aufgrund fehlender Lokführer Verbindungen bei der S-Bahn ausfallen. Und das Problem wird sich wohl noch zuspitzen: Der SBB mangelt es an Nachwuchs und eine Pensionierungswelle steht an.
Wegen Personalmangels wurden am letzten Mittwoch in der Region Zürich/Aargau morgens und abends 25 Verbindungen der S-Bahn-Linien S19 und S42 nicht befahren. Laut SBB sei das Problem behoben, berichtete «Blick». Doch wie neue Zahlen zeigen, dürfte das nur kurzfristig gelten.
Bis in fünf Jahren müssen die SBB nämlich rund 1'000 Lokführer ersetzen. Denn bis dahin verabschieden sich zahlreiche Mitarbeiter aus den «einstellungsreichen» Jahren in Pension. Die Gewerkschaft kritisiert, dass die SBB diese Entwicklung verschlafen hat.
Tiefe Löhne, unregelmässige Arbeitszeiten, kaum planbare Freizeit und schwierige Vereinbarkeit mit der Familie: Was früher der Traumberuf vieler Buben war, sei heute für Einsteiger einfach nicht mehr attraktiv, sagte der Präsident der Lokführer-Gewerkschaft SEV-LPV, Hans-Ruedi Schürch, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Er bestätigte damit eine Meldung im «Blick». Viel zu lange hätten sich die SBB auf das Traumberuf-Image verlassen und zu wenig Lokführer ausgebildet. Bei einem Ausbildungslohn von 45'000 Franken brutto aber könnten zum Beispiel junge Familienväter kaum mehr angelockt werde. Und auch der Lohnanstieg sei nicht befriedigend. Dazu kämen Aussagen über führerlose Züge von SBB-Chef Andreas Meyer. Das verunsichere potenzielle Kandidaten weiter.
«Beruf mit Zukunft»
Die SBB räumen auf Anfrage ein, dass jüngere Generationen weniger motiviert seien, den Beruf des Lokführers zu erlernen. Aber SBB-Sprecher Reto Schärli betont, der Beruf habe trotz der laufenden Automatisierung Zukunft. Denn Fachleute würden auch bei selbstfahrenden Zügen benötigt, vor allem in «ausserordentlichen Betriebslagen».
Zur Zeit beschäftige die SBB rund 3'500 Lokführerinnen und Lokführer. Wegen des Ausbaus des Bahnangebots würden aber mehr Fachleute benötigt. Deshalb gebe es heute «jährlich zehn bis zwölf Ausbildungsklassen», gegenüber drei bis vier in früheren Jahren, schrieben die SBB auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Gemäss Schürch werden die gewünschten Klassengrössen von 12 bis 18 Anwärterinnen und Anwärtern aber zunehmend nicht mehr erreicht.
Baustellen und Zusatzzüge
Auch der Ausbau des Angebots und die zahlreichen Baustellen und Streckensperrungen machen den Lokführern zu schaffen. Denn damit würden ihre Touren weniger effizient, lange Pausen seien die Konsequenz.
Die angekündigten 1'900 Extrazüge von Mai bis September für Sommeranlässe haben auch gemäss der SBB eine «tageweise angespannte Personalsituation» zur Folge. Für Gewerkschaftschef Schürch bedeuten diese zusätzlichen Angebote vor allem «unproduktive Kurzeinsätze»: einmal hin und einmal zurück.
All das führe zu Überstunden, die geschuldet, aber nicht abgebaut werden könnten, sagte Schürch. Daran hätten die SBB aber nicht gedacht. Um die Situation bereinigen können, müssten sie eigentlich mehr Lokführer anstellen. Doch CEO Meyer habe schon vor Jahren verlauten lassen, dass ihm bei den Lokführern ein Unterbestand lieber sei, als einer zu viel.
Mangelhaftes Planungstool
Zu reden gibt auch das Planungstool, das seit 2017 bei den Lokführern zum Einsatz kommt. Denn dieses sei unproduktiv, unübersichtlich und führe zu einem Mehrbedarf an Lokführern, sagte Schürch.
So war vor einer Woche der Mehrbedarf an Lokführern «wegen zahlreichen Baustellen und Zusatzzügen» in der Region Zürich unterschätzt worden: Zu wenige Mitarbeiter wurden eingeteilt. Das führte dazu, dass morgens und abends 25 Züge nicht gefahren werden konnten. Die Reisenden mussten auf die regulären Verbindungen gelenkt werden.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Bild: Keystone
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Bild: Keystone
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