GeologieZürcher Geophysiker entdecken ungewöhnliche Zonen im Erdmantel
ceel, sda
7.1.2025 - 14:53
In einem Bereich tief unter dem Erdmantel verhalten sich Erdbebenwellen anders als angenommen. Diese unerwartete Entdeckung stellt laut Forschenden ETH Zürich das bisherige Verständnis der Plattentektonik infrage.
Keystone-SDA, ceel, sda
07.01.2025, 14:53
SDA
Die Art, wie sich Erdbebenwellen unterhalb des westlichen Pazifiks verhalten, deuteten darauf hin, dass sich in dieser Zone Reste einer untergetauchte tektonische Erdplatte befinden, wie die Eidgenössische Technische Hochschule in Zürich (ETH Zürich) in einer Mitteilung vom Dienstag erklärte. Die Resultate ihrer Untersuchung veröffentlichten die Forschenden kürzlich in der Fachzeitschrift «Scientific Reports».
Bisher habe man solche Platten stets da entdeckt, wo man sie erwartet habe, so die Hochschule. Also dort, wo zwei Erdplatten aufeinandertreffen und die eine unter die andere ins Erdinnere abtaucht. Dies habe der Wissenschaft geholfen, die Bildung und Zerstörung von Platten an der Erdoberfläche im Laufe der Erdgeschichte zu erforschen.
Phänomen noch nicht erklärt
Unter dem westlichen Pazifik sollte aber nach gängigen plattentektonischen Theorien und Erkenntnissen kein Material von abgetauchten Platten vorhanden sein. Laut der ETH Zürich ist es unmöglich, dass es in der jüngeren geologischen Geschichte Subduktionszonen in der Nähe gab.
Da die Forschenden die Zonen nur indirekt über die Geschwindigkeit von seismischen Wellen analysieren können, können die Forschenden bisher nicht abschliessend sagen, was genau sich da im Erdmantel verbirgt. Neben Resten von tektonischen Platten könnte es sich nach Ansicht der Forschenden auch um besonders alte, silikatreiche Gesteine handeln, die seit der Entstehung des Erdmantels vor vier Milliarden Jahren unverändert geblieben sind. Eine andere Vermutung ist, dass es sich um eisenreiche Gesteine handelt, die sich über lange Zeiträume angesammelt haben.
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