Bald der erste BillionärSuperreiche werden trotz Krisen immer noch reicher
SDA/sob
15.1.2024 - 04:15
Die Krisen und Kriege der letzten Jahre haben die Schere zwischen Arm und Reich auf der Welt noch weiter geöffnet. Das steht in einer Studie, die die Entwicklungsorganisation Oxfam vor dem Start des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos veröffentlichte.
15.01.2024, 04:15
15.01.2024, 04:33
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Die Reichen werden reicher, die Armen ärmer. Krisen und Kriege scheinen dieses Muster eher noch zu zementieren. Dies geht aus einer Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam hervor.
Demnach haben die fünf reichsten Menschen der Welt – allesamt Männer – ihr Vermögen seit 2020 mehr als verdoppelt. Gleichzeitig wurden fast fünf Milliarden Menschen, die ärmsten 60 Prozent, noch ärmer.
Der am Montag veröffentlichten Studie liegen Daten aus verschiedenen Quellen zugrunde. So führte Oxfam etwa Forbes-Schätzungen zum Vermögen von Milliardären mit Schätzungen der Bank Credit Suisse zum weltweiten Vermögen zusammen.
Bald der erste Billionär?
Die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation kommt zum Schluss, dass die Welt bei der aktuellen Wachstumsrate schon in zehn Jahren ihren ersten Dollar-Billionär haben könnte. Die globale Armut dagegen wäre auch in 230 Jahren noch nicht vollständig überwunden.
«Milliardäre werden reicher, die Arbeiterklasse hat zu kämpfen und die Armen leben in Verzweiflung. Das ist der unglückliche Zustand der Weltwirtschaft», schreibt US-Senator Bernie Sanders im Vorwort der Studie. Niemals zuvor habe es eine solche Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen gegeben. Auch die Gier, Arroganz und Verantwortungslosigkeit seien beispiellos.
Milliardärsvermögen wächst schneller als Inflation
Die fünf reichsten Männer haben den Oxfam-Daten zufolge seit 2020 einen Gewinn von durchschnittlich 14 Millionen US-Dollar pro Stunde gemacht. Ihr Vermögen stieg von 405 Milliarden Dollar im Jahr 2020 auf zuletzt 869 Milliarden Dollar. Das Vermögen aller Milliardäre insgesamt wuchs dreimal so schnell wie die Inflationsrate.
Zugleich hätten 4,77 Milliarden Menschen, die ärmsten 60 Prozent der Menschheit, seit 2020 zusammen 20 Milliarden Dollar Vermögen verloren. Bei 791 Millionen Arbeitern hielten die Löhne laut Oxfam nicht mit der Inflationsrate mit. Jeder von ihnen habe in zwei Jahren im Schnitt fast einen Monatslohn eingebüsst.
Solidar Suisse will höhere Steuern für Reiche
Die Schweizer Nichtregierungsorganisation Solidar Suisse forderte angesichts der Entwicklung höhere Steuern für Reiche. Der Organisation schwebt laut einer Mitteilung eine Besteuerung von zwei Prozent von Vermögen über fünf Millionen US-Dollar vor. Vermögen von über 50 Millionen Dollar sollten demnach mit drei Prozent besteuert werden und Vermögen von über einer Milliarde Dollar mit fünf Prozent.
Auf diese Weise könnten in der Schweiz Steuereinnahmen von 41,7 Milliarden US-Dollar pro Jahr generiert werden – Geld, das in den Klimaschutz, den Ausbau von Bildung und in die soziale Sicherheit fliessen könnte, wie Solidar Suisse mitteilte. Etwas mehr als 76'700 Menschen müssten in der Schweiz die Abgabe entrichten – 0,87 Prozent der Bevölkerung.
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