Seit Jahren abgetaucht Sektenführerin Uriella stirbt kurz nach ihrem 90. Geburtstag

uri

25.2.2019

Geistiges Oberhaupt der Sekte «Fiat Lux»: Uriella ist im Alter von 90 Jahren in Ibach, Deutschland, gestorben. 

Uriella, mit bürgerlichem Namen Erika Bertschinger-Eicke, ist am Sonntag gegen 16 Uhr gestorben, wie ein Sekten-Aussteiger dem «Südkurier» bestätigte. Auch der Bürgermeister Ibachs bestätigte der Zeitung den Tod Uriellas. Ihr Ehemann Icordo habe mitgeteilt, dass sie verstorben sei.

Noch am vergangenen Mittwoch hatte Uriella ihren 90. Geburtstag gefeiert, sie war jedoch nicht öffentlich in Erscheinung getreten. Wie es heisst, sei sie seit neun Jahren hüftabwärts gelähmt und rund um die Uhr auf Pflege angewiesen gewesen.

«Ur-Mutter aller Sektenführerinnen»

Anlässlich des runden Geburtstages charakterisierte der Journalist und Sektenkritiker Hugo Stamm Fiat Lux als «Mutter aller Sekten». Uriella sei entsprechend «die Ur-Mutter aller Sektenführerinnen», wie Stamm bei «Watson» schreibt.

Uriella habe früher «nichts ausgelassen, was Sekten so verstörend und unheimlich macht», meint Stamm. So habe sie sich als Sprachrohr Gottes verstanden und apokalyptische Horrorszenarien prophezeit, etwa dass die Russen in Deutschland einfallen würden oder halb Deutschland überflutet würde, weil ein Meteorit in der Nordsee einschlage.

Als «Ulknudel» verharmlost

Zudem sei die Schweizerin, die vor rund zehn Jahren schlagartig in den Schwarzwald abgetaucht sei, häufig mit der Justiz in Konflikt geraten. Unter anderen sei sie wegen Medikamentenschmuggel und Steuerhinterziehung belangt worden.

Obwohl Uriella als «TV-Clown und Ulknudel» verharmlost worden sei, habe sie ihre Sekte, die zeitweise bis zu 1000 Anhänger gehabt habe, mit eiserner Hand geführt und die «ganze Klaviatur der Indoktrination» beherrscht.

Bilder aus der Schweiz
Zurück zur Startseite