HitzewelleEuropa schwitzt – 44 Grad in Spanien, 35,5 Grad in Basel
jc, sda
18.6.2022 - 15:17
Die Hitzewelle rollt an
Am Wochenende kommt es zu Temperaturen zwischen 32 bis 36 Grad. Die Spitzenwerte werden im Wallis und in Basel erwartet. In Zürich und Thun erfrischen sich die Menschen am Wasser.
17.06.2022
Es ist heiss, und es wird noch heisser: SRF Meteo geht davon aus, dass an diesem Wochenende lokal die Juni-Temperaturwerte gebrochen werden könnten.
18.06.2022, 15:17
18.06.2022, 19:09
In der Schweiz sind am frühen Samstagnachmittag verbreitet Temperaturen von über 30 Grad gemessen worden. Die Wetterdienste rechneten am Wochenende lokal mit neuen Juni-Rekordwerten. Dies war bereits am Freitag in Biasca TI mit 36,6 Grad der Fall. Brütend heiss war es auch in Basel, wo das Thermometer 35,5 Grad anzeigte.
Der bisherige Höchstwert auf der Alpensüdseite stammte vom Juni des Hitzesommers 2003. Damals wurden in Grono, im bündnerischen Misox, 36,5 Grad gemessen, wie SRF Meteo am Samstag mitteilte. Die Einordnung der Rekordtemperatur in Biasca falle allerdings schwer, da an der dortigen Messstelle erst seit September 2017 Daten zur Verfügung stehen.
Die Wetterdienste rechneten allerdings für das Wochenende auch andernorts mit neuen Juni-Rekordwerten. Darauf wiesen auch die aktuellen Werte vom frühen Samstagnachmittag hin. So wurden beispielsweise in Sitten um 13.30 Uhr bereits 33,1 Grad gemessen, je 33,0 Grad waren es in Basel-Binningen und Delsberg, wie Meteonews mitteilte.
In Neuenburg kletterte die Quecksilbersäule auf 32,3 Grad. Verbreitet wurden aber auch im Mittelland mehr als 30 Grad Hitze verzeichnet.
SRF Meteo rechnete für das Wochenende für den Raum Basel, das untere Aaretal, das Rhonetal oder das Churer Rheintal mit Spitzenwerten von 36 oder gar 37 Grad. Die bisherigen Juni-Rekorde betrugen beispielsweise in Basel 36,9 Grad (im Jahr 1947), in Koppigen BE 36,5 Grad (2019) und in Sitten und Genf je 36,4 Grad (2019 respektive 1950).
Am Sonntag werden demnach nochmals Höchstwerte zwischen 32 und 36 Grad erwartet. In den Alpen kommt zusätzlich Südföhn auf. Es ist laut SRF Meteo deshalb am Sonntagnachmittag nicht ausgeschlossen, dass die 37 Gradmarke erreicht wird. Dies würde für die Schweiz ein neuer Rekord für den Monat Juni sein.
Nach Einschätzung von Meteoschweiz (Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie) ist das Ende der Hitzewelle noch ungewiss. Zur Zeit gilt für die Niederungen der Alpensüdseite, das Zentralwallis sowie für die West- und Nordwestschweiz eine Hitzewarnung der Stufe 3 bis Dienstagabend.
Der Grund für die Hitze ist laut SRF Meteo ein Tiefdruckgebiet vor der portugiesischen Atlantikküste. Dieses befindet sich seit Tagen dort, wo das klassische Azorenhoch zu diesem Zeitpunkt sein sollte.
Hitze auch in Deutschland
Hohe Temperaturen haben viele Menschen auch in weiten Teilen Deutschlands ins Schwitzen gebracht und ins Freibad getrieben. Auf der Website des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zog sich am Samstag eine Warnung vor Hitze in einem Streifen von Saarbrücken bis an die Ostgrenze Brandenburgs und Sachsens.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mahnte, auf ältere Menschen zu achten. Auf Twitter schrieb der SPD-Politiker: «Bitte achten Sie darauf, dass gerade ältere Menschen heute genug trinken. Sie empfinden oft weniger Durst als für ihren Körper gut wäre. Hitze und wenig Flüssigkeit können für Ältere tödliche Folgen haben. Heute sind wir gefragt, auch auf Ältere und behinderte Menschen zu achten.» Auch das Robert Koch-Institut sprach von der Hitze als Gesundheitsrisiko.
Bitte achten Sie darauf, dass gerade ältere Menschen heute genug trinken. Sie empfinden oft weniger Durst als für ihren Körper gut wäre. Hitze und wenig Flüssigkeit können für Ältere tödliche Folgen haben. Heute sind wir gefragt, auch auf Ältere und behinderte Menschen zu achten https://t.co/L89sj6CjvW
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) June 18, 2022
Nach einem in weiten Teilen Deutschlands schweisstreibendem Samstag mit erwarteten Spitzentemperaturen bis zu 38 Grad im Südwesten wird die Nacht zum Sonntag vielerorts kaum eine richtige Abkühlung bringen. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sind im äussersten Norden teils kräftige Schauer oder Gewitter zu erwarten, ansonsten bleibt es zumeist trocken.
In einem Streifen von Südwestdeutschland bis nach Sachsen werden die Temperaturen in vielen Grossstädten nicht unter 21 Grad sinken, ansonsten sind 19 bis 12 Grad zu erwarten.
Hitzewelle in Frankreich – «wirkliche Ausnahmesituation»
Zum Höhepunkt der Hitzewelle in Frankreich werden am Samstag Spitzentemperaturen von bis zu 43 Grad erwartet. Es sei davon auszugehen, dass absolute Hitzerekorde gebrochen würden, teilte der Wetterdienst Météo France mit. «Es handelt sich um eine wirkliche Ausnahmesituation», hiess es. Flächendeckend wurden Temperaturen von 35 bis 39 Grad erwartet.
Verbunden mit der schon länger andauernden grossen Trockenheit herrschte grosse Waldbrandgefahr, immer wieder rückte die Feuerwehr zu Brandherden in der Natur aus. Im südfranzösischen Departement Tarn brachen alleine am Samstag drei Brände aus, wie die Präfektur mitteilte.
Spanien: Schlimmste Juni-Hitzewelle seit 1950
In Spanien herrscht die schlimmste Juni-Hitzewelle seit 1950 mit Temperaturen von örtlich mehr als 44 Grad. In den Städten suchten die Menschen am Samstag oft in Brunnen, Eisdielen und klimatisierten Einkaufszentren nach Abkühlung, wie Medien berichteten.
In der Hauptstadt Madrid sollte die Quecksilbersäule am Samstag auf bis zu 39 Grad klettern. Auf der Ferieninsel Mallorca wurden bis zu 37 Grad erwartet.
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