Ornithologie Rotkehlchen in fast zwei Drittel der Schweizer Gärten gesichtet

trm, sda

14.1.2025 - 08:45

Ein Haussperling, auch Spatz genannt, sitzt auf einem Halm. Diese Vogelart wurde über 16'000 Mal gezählt. (Archivbild)
Ein Haussperling, auch Spatz genannt, sitzt auf einem Halm. Diese Vogelart wurde über 16'000 Mal gezählt. (Archivbild)
Keystone

In Schweizer Gärten und Parks haben Freiwillige rund 100'000 Vögel gezählt. Der am häufigsten gezählte Vogel ist der Spatz mit 16'532 Individuen, gefolgt von Kohlmeise und Rabenkrähe.

Keystone-SDA, trm, sda

Im Durchschnitt seien pro Garten fast 10 Arten gezählt worden, teilte Birdlife am Dienstag mit. An der «Stunde der Wintervögel» 2025 vom vergangenen Wochenende hätten schweizweit rund 4000 Personen teilgenommen.

Am weitesten verbreitet sei die Kohlmeise, die mit 10'352 Exemplaren in fast 87 Prozent der Gärten gesehen worden sei, gefolgt von Amsel und Blaumeise. Der Vogel des Jahres 2025, das Rotkehlchen, stehe auf Platz 7 und sei in 60,1 Prozent der Gärten gesichtet worden.

Besonders spannend sei die Sichtung von 1386 Bergfinken, hiess es weiter. «Die Art ist ein Wintergast aus dem Norden und kommt nicht jedes Jahr in gleicher Zahl in die Schweiz. Wer sie im Garten erblickt, hat vermutlich ein naturnahes Umfeld geschaffen», wurde Raffael Ayé, Geschäftsführer von Birdlife Schweiz, in der Mitteilung zitiert.

Erstaunlich sei auch die Sichtung etlicher Stare, Mönchsgrasmücken, Girlitzen und Hausrotschwänze. Diese Arten hätten die Schweiz bisher im Herbst ganz oder zu einem Grossteil verlassen. Doch der Anteil der überwinternden Vögel nehme kontinuierlich zu. Verantwortlich dafür sei höchstwahrscheinlich der Klimawandel.

Weniger Finkenvögel gesichtet

Sorgen bereitet der Organisation, dass dieses Jahr weniger Finkenvögel gezählt worden seien als in den früheren Jahren. Sowohl bei Stieglitz, Grünfink und Erlenzeisig als auch bei anderen Finkenarten zeigten die Zahlen nach unten. Die Gründe könnten verschieden sein. Einerseits sei z. B. der Grünfink seit mehreren Jahren von einer Krankheit betroffen. Andererseits benötigten Finken ein vielfältiges Samenangebot. Naturnahe Lebensräume mit vielfältigen Pflanzen sind also wichtig für sie.

Birdlife Schweiz veranstaltet diese Art von Citizen-Science-Aktionen seit Jahren, um Erkenntnisse zur Vogelwelt zu sammeln und das Wissen über die Vögel in der Bevölkerung zu steigern. Die Aktion «Stunde der Wintervögel» wurde das erste Mal schweizweit durchgeführt.