Oensingen SO Sturm bläst Anhängerzug auf A1 um

SDA/uri

28.1.2020

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06.12.2019

Sturmtief «Lolita» hat am Dienstag viel Neuschnee in die Berge gebracht – starke Sturmböen sorgen aber für Behinderungen im Verkehr und haben viele Bäume entwurzelt.

Eine Sturmböe hat am Dienstagmorgen auf der Autobahn A1 bei Oensingen SO einen Anhängerzug umgeblasen. Die Bergung dürfte länger dauern. Auch einzelne vom Sturm gefällte Bäume behinderten den Verkehr in der Region Solothurn.

Die Meldung vom umgekippten Lastenzug zwischen den Anschlüssen Niederbipp BE und Oensingen SO ging um 9.31 Uhr ein, wie Bruno Gribi, Mediensprecher der Kantonspolizei Solothurn, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Berichte von Onlinemedien bestätigte.

Viele umgestürzte Bäume

Die Bergung des Anhängerzuges, der seitlich auf dem Pannenstreifen lag, sei im Gang. Wie lange sie dauert, war offen. Für die Bergung brauche es ein Spezialfahrzeug. Die Normalspur in Richtung Zürich wurde gesperrt. Der Verkehr wurde einspurig auf der Überholspur geführt und stockte deshalb ab Wangen an der Aare BE.

Der auf der A1 umgestürzte Lastenzug. 
Der auf der A1 umgestürzte Lastenzug. 
Bild: Kapo SO

Wie Gribi weiter sagte, gingen zwischen 9.20 und 10.20 Uhr 20 Meldungen ein über umgestürzte Bäume auf den Kantonsstrassen, zwei Bäume fielen auf Autos, die jedoch nicht besetzt waren, so dass keine Verletzten zu beklagen seien. Ein Baum stürzte bei Kriegstetten SO auf die Überholspur der A1. Er konnte laut Gribi bereits entfernt werden.

Unterbrüche bei den Bahnen

Das Sturmtief Lolita gehört zu einer Kaltfront, die im Dienstag über die Schweiz zieht. In vielen alpinen und voralpinen Regionen musste der Bahnbetreib vorübergehend eingestellt werden, namentlich im Jungfraugebiet im Berner Oberland. Auch der Betrieb der Luftseilbahn zwischen Adliswil und Felsenegg war wegen Sturmwinden unterbrochen. Zwischen Sarnen OW und Sachseln OW konnten die Züge der Brünigbahn wegen Hindernissen auf den Gleisen nicht fahren.

Auch der Schiffsverkehr auf dem Genfersee war beeinträchtigt. Zwischen Lausanne-Ouchy und Thonon-les-Bains auf der französischen Seite war der Betrieb wegen der starken Winde eingeschränkt.

Böen mit 146 km/h auf dem Lauberhorn

Auf dem Lauberhorn im Berner Oberland wurden Böen von bis zu 146 Kilometer pro Stunde (km/h) gemessen. In tieferen Lagen waren die Windstösse weniger stark. In Plaffeien FR wurden noch Böenspitzen von 118 km/h gemessen, und in Delsberg JU waren es 92 km/h, wie Alexander Giordano, Meteorologe bei Meteoschweiz, auf Anfrage von Keystone-SDA sagte. In Bern wurden Spitzenwerte von 80 km/h registriert.

Die Böen waren die Vorhut des für Dienstag erwarteten Sturms. «Am Mittag werden deutlich höhere Spitzen erwartet», sagte Giordano. Er warnte vor Spaziergängen im Wald und herabstürzenden Ästen. Für Dienstag galt in vielen Gebieten eine Warnung vor erheblicher Gefahr durch Wind. Das entspricht der mittleren von fünf Gefahrenstufen

Stürmischer Mittwoch erwartet

Noch bis einschliesslich Mittwoch soll laut Meteonews stürmischer Südwestwind im Flachland für Böen zwischen 70 und 90 km/h sorgen. In den Bergen sind dann Orkanböen mit Geschwindigkeiten zwischen 120 und 150 km/h zu erwarten.

In den Voralpen und Alpen können bis Mittwochabend teils zwischen 30 und 50 Zentimeter Neuschnee fallen. In den Hochalpen sind laut der Meteonews-Prognose sogar noch «grössere Mengen möglich». Im Jura seien die Schneemengen zwar geringer, über 1'000 Meter sei aber immer noch mit zwischen zehn und 30 Zentimeter Neuschnee zu rechnen.

Windig bis zum Anfang der nächsten Woche

Auch in den tieferen Lagen werde es schneien – allerdings in geringen Mengen. Nur wenige nasse Flocken werde man am Mittwochmorgen im Flachland sehen – und diese dürften laut den Meteorologen nicht liegenbleiben.

Bereits ab Donnerstag soll die Schweiz dann wieder unter dem Einfluss milderer Luftmassen stehen. Die Temperaturen dürften dann in den zweistelligen Bereich steigen, bei Höchstwerten am Freitag und am Wochenende von zwischen 10 bis 12 Grad.

Möglicherweise bis zum Beginn der kommenden Woche bleibe es jedoch noch windig. Obwohl der Wind am Mittwoch zunächst nachlasse, frische er am Donnerstag zum Abend hin wieder auf. In der Nacht auf Freitag und am Freitagvormittag sei dann bis zum Wochenbeginn wieder mit mässigem bis starkem Südwestwind zu rechnen.

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