Justin Bieber drehte das Video zu «I'll show you» unter anderem in einer Schlucht in Island. Diese ist nun zur Fan-Attraktion geraten und wurde von den Behörden geschlossen.
Justin Bieber ist in Island äusserst beliebt: Mehr als zwölf Prozent der Bevölkerung besuchten die beiden Konzerte, die der Kanadier ein Jahr nach der Veröffentlichung des Videos in Reykjavik gab.
An Hanna Jóhannsdóttir ist kein Vorbeikommen: Die Parkrangerin bewacht die Schlucht und lässt sich auch mit gutem Essen nicht bestechen.
Trotzdem finden einige Touristen immer wieder einen Weg in die gesperrt Schlucht.
Sie finden es «notwendig» dorthin zu fahren, wo ihr Idol einst ein Video drehte.
Dem malerischen Fjadrárgljúfur bleibt nichts anderes übrig, als auf die Vernunft der Menschen zu hoffen.
Canyon geschlossen wegen Justin-Bieber-Fans
Justin Bieber drehte das Video zu «I'll show you» unter anderem in einer Schlucht in Island. Diese ist nun zur Fan-Attraktion geraten und wurde von den Behörden geschlossen.
Justin Bieber ist in Island äusserst beliebt: Mehr als zwölf Prozent der Bevölkerung besuchten die beiden Konzerte, die der Kanadier ein Jahr nach der Veröffentlichung des Videos in Reykjavik gab.
An Hanna Jóhannsdóttir ist kein Vorbeikommen: Die Parkrangerin bewacht die Schlucht und lässt sich auch mit gutem Essen nicht bestechen.
Trotzdem finden einige Touristen immer wieder einen Weg in die gesperrt Schlucht.
Sie finden es «notwendig» dorthin zu fahren, wo ihr Idol einst ein Video drehte.
Dem malerischen Fjadrárgljúfur bleibt nichts anderes übrig, als auf die Vernunft der Menschen zu hoffen.
Island ist als Touristenziel zunehmend populär – anscheinend mehr, als es der Landschaft guttut. Und wenn ein Promi mit einem Video eine Besucherlawine auslöst, wird es besonders problematisch.
Ein grosses Schild weist Autofahrer daraufhin, dass die Schlucht, die sie besuchen wollen, gesperrt ist. Und trotzdem lassen sie sich nicht abschrecken, rollen in ihren Fahrzeugen auf der schmalen Schotterstrasse weiter auf ihr Ziel zu: den malerischen Fjadrárgljúfur, einen Canyon im Süden Islands. Eine Aufseherin an einer Strassensperre erklärt ihnen schliesslich, warum niemand vorbeigelassen wird: Die Landschaft ist so fragil, dass sie zumindest zeitweise keinen Besuchern mehr ausgesetzt werden kann.
Schuld daran ist sozusagen Justin Bieber, der kanadische Popstar mit einer weltweiten Fangemeinde. Sein 2015 veröffentlichtes magisches Video «I'll show you» wurde in der Schlucht gedreht, Millionen sahen es – und seitdem gibt es einen wahren Besucheransturm auf den einst unberührten Ort. Seien es Zäune, Schilder oder Parkranger: Biebers Fans wollen sich von nichts abhalten lassen, um auf den Spuren ihres Idols wandeln zu können.
Sie reden auf Parkrangerin Hanna Jóhannsdóttir ein, die das Tor zum Paradies bewacht, bitten und flehen, sie doch hineinzulassen. Manche versuchen es gar mit Bestechung – aber nichts hilft, Jóhannsdóttir drückt kein Auge zu, auch nicht, als ihr kürzlich eine kostenlose Reise nach Dubai angeboten wurde. Aber «Essen aus dem Heimatland, aus dem die Leute kommen, ist die häufigste Bestechungsofferte», schildert die Aufseherin.
Infrastruktur und Natur sind völlig überlastet
Dabei ist der von Bieber inspirierte Zustrom nur ein Teil eines grösseren Problems, mit dem es Island zu tun hat: Die Insel im Nordatlantik scheint einfach zu spektakulär und populär zu sein, als es gut für sie ist. So kamen im vergangenen Jahr 2,3 Millionen Touristen im Vergleich zu gerade mal 600'000 vor acht Jahren. Der 20-prozentige jährliche Anstieg steht in keinem Verhältnis zur Infrastruktur, die nötig ist, um Islands Natur zu schützen – eine vulkanische Landschaft, in der sich Erde langsam formt und schnell erodiert.
Umweltminister Gudmundur Gudbrandsson hält es für «ein bisschen zu einfach, die ganze Lage Justin Bieber zuzuschreiben». Aber er ruft berühmte, einflussreiche Besucher auf, die Folgen ihrer Handlungen zu bedenken. «Unüberlegtes Verhalten einer einzelnen prominenten Person kann sich dramatisch auf ein ganzes Gebiet auswirken, wenn Menschen in Scharen folgen», sagte der Minister der Nachrichtenagentur AP.
105 Millionen Menschen folgen Bieber auf Twitter, das macht ihn zur Nummer drei nach der Sängerin und Songschreiberin Katy Perry sowie dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama. Der Popstar hat zudem 112 Millionen Follower auf Instagram. In Island ist er enorm beliebt, ungefähr 12 Prozent der gesamten Bevölkerung – 38 000 Menschen – besuchten seine zwei Konzerte in der Hauptstadt Reykjavik, die er ein Jahr nach Veröffentlichung des Videos gab.
Reiseexpertin warnt: «Instagram ruiniert diese Orte komplett»
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Mehr als eine Million Besucher hinterlassen Spuren
Weltweit haben den Clip seit 2015 über 440 Millionen Menschen auf YouTube angeschaut und gesehen, wie Bieber über bemoostes Land stapft, seine Füsse von einem Kliff baumeln lässt und im eiskalten Fluss am Grunde der Schlucht badet. «Zu Justin Biebers Verteidigung: Der Canyon hatte damals, als er ihn besuchte, keine Seilumzäunungen und designierte Pfade, die zeigten, was erlaubt war und was nicht», sagt Gudbrandsson.
Nach Schätzungen der isländischen Umweltbehörde haben mehr als eine Million Menschen seit der Video-Veröffentlichung das Gebiet besucht – und tiefe Spuren in der Vegetation hinterlassen. Als Konsequenz ist die Schlucht bislang in diesem Jahr mit Ausnahme von fünf Wochen gesperrt geblieben. Im Sommer dürfte sie wieder geöffnet werden, aber nur, wenn trockene Wetterbedingungen herrschen.
Örtliche Stellen hatten offenbar das Potenzial des Canyons als grösserer Touristenmagnet unterschätzt – wohl, weil er relativ klein ist, im Vergleich zu den Schluchten, die von Islands mächtigen Gletscherflüssen geformt wurden. Aber dafür ist er leichter zugänglich und rascher zu erwandern, die Erkundung erfordert nur einen Fussmarsch von weniger als einem Kilometer.
Island ist dabei: Das sind Europas Top-Reiseziele 2019
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Vevey am Genfersee gehört 2019 zu den Top-Reisezielen in Europa. Im Ranking von «Lonely Planet» landet die Waadtländer Stadt auf Platz neun. Vor allem das in diesem Jahr wieder stattfindende «Fête des Vignerons» ist eine Reise wert.
Die letzte Ausgabe des Winzerfestes in Vevey fand 1999 statt. In diesem Jahr rechnen die Veranstalter mit mehr als einer Million Besucher.
Auf Platz eins des «Lonely Planet»-Rankings landete die Hohe Tatra in der Slowakei.
Dort lassen sich auch die in den meisten anderen Ländern ausgestorbenen Braunbären beobachten
Platz 2: Die spanische Hauptstadt Madrid wird von den Reiseexperten wegen ihres pulsierenden Nachtlebens gelobt.
Platz 3: Der neue «Arctic Coast Way» in Island an der Nordküste der Insel führt durch atemberaubende Landschaften.
Platz 4: In Bosnien-Herzegowina empfiehlt der «Lonely Planet» Touren abseits der grossen Touristenpfade, wo sich das Land am besten entdecken lässt.
Platz 5: Die einst heruntergekommen italienische Hafenstadt Bari hat sich mittlerweile zu einer echten Attraktion gemausert.
Platz 6: Nicht nur die berühmten Ponys der Shetlandinseln im Norden Schottlands sind eine Reise wert.
Platz 7: Paris mag die Stadt der Liebe sein, aber Lyon ist die Stadt des guten Essens. Die Stadt am Zusammenfluss von Rhône und Saone ist mindestens genauso schon wie Frankreichs Hauptstadt, aber bei weitem nicht so überlaufen.
Platz 8: Der Zwergstaat Liechtenstein hat für Wanderfans viel zu bieten. Und auch das Schloss Vaduz ist einen Besuch wert.
Platz 10: Pittoreske Dörfer, traumhafte Buchten, malerisches Hinterland, historische Städte mit eindrucksvollen Bauwerken, hübsche Fischerdörfer. Istrien ist eine wunderbare Halbinsel in Kroatien, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Auch «Game of Thrones» wurde dort gedreht
War zunächst Schluss mit Selfies und Drohnenaufnahmen, rückte der Fjadrárgljúfur zuletzt erneut ins Rampenlicht, im wahrsten Sinne des Wortes. Die letzte Staffel der populären US-Fernsehserie «Game of Thrones» enthält Szenen, die im Canyon gedreht wurden.
Aber für das Heer von Bieber-Fans bedarf es keiner Krieger und Drachen aus der fiktiven Welt der Throne, um den Fjadrárgljúfur zu besuchen. An einem jüngsten nebligen Morgen entdeckte Aufseherin Jóhannsdóttir frische Schuhabtritte auf dem schlammigen Pfad in die Schlucht. Jemand war über Nacht über den Zaun geklettert und die Parkrangerin war sich sicher, dass im Laufe des Nachmittags andere folgen würden. Denn da musste sie ihren Posten an der Absperrung vorübergehend verlassen, um in einem Gemeindezentrum einen Vortrag zu halten.
Und sie behielt Recht. Es dauerte keine 30 Minuten, da begannen Besucher die Zäune und Zeichen zu ignorieren. «Wir sind wegen Justin Timberlake gekommen», sagte Michail Samarin, ein Tourist aus Russland, der dann rasch von zwei Begleiterinnen korrigiert wurde, dass es sich um Justin Bieber handele.
Eine von ihnen, Elena Maltesewa, geriet geradezu ins Schwärmen über das Video des Popstars. «Es war so umwerfend. Danach fanden wir es notwendig, hierhin zu kommen.»
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Und die Villa am See lässt wirklich keine Wünsche offen.
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Sogar ein privates Kino hat das neue Heim von Justin Bieber und Haley Baldwin.
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