Extrem-BergsteigerMessner wird 75 – «Lebensphase mit grosser Gelassenheit»
Von Sabine Dobel, dpa
13.9.2019
Bergsteiger und Abenteurer, aber auch Autor, Politiker, Museumsgründer und Filmemacher: Reinhold Messner, der mit waghalsigen Besteigungen höchster Berge bekannt wurde, hat sich rastlos immer neu erfunden. Er hat begeistert, verärgert, polarisiert. Nun wird er 75 Jahre alt.
Er hat als erster Mensch alle 14 Achttausender der Welt bestiegen. Er schaffte gemeinsam mit Peter Habeler erstmals den Mount Everest ohne Sauerstoff – und später sogar im Alleingang. Reinhold Messner hat Alpingeschichte geschrieben. Fans bewunderten seinen eisernen Willen, seinen grenzgängerischen Wagemut und seine unglaublichen Leistungen. Kritiker warfen ihm überhöhten Ehrgeiz und Egoismus vor. Am nächsten Dienstag (17.9.) wird Messner 75 Jahre alt.
Nach den kaum zu übertreffenden Erfolgen im Höhenbergsteigen suchte der Südtiroler neue Ziele. Er durchquerte die Antarktis, Grönland und die Wüste Gobi. Extreme prägten Messners Leben als Bergsteiger und Abenteurer.
«Für Reinhold ist Auflehnung ein Stück weit Inhalt», sagte der Psychoanalytiker Hansjörg Messner in dem halbdokumentarischen Film «Messner» über seinen berühmten Bruder und dessen rastlosen Drang nach Herausforderung. Messner selbst sagt über sich: «An Widerständen werden Durchhaltevermögen und Willen trainiert. Man kann den Willen trainieren wie einen Muskel. Und man gewinnt diese Haltung: Früher oder später gelingt es mir doch. Manche nennen es Sturheit. Es ist mir nicht wichtig, wie man es nennt. Ohne die vielen Widerstände wäre ich nicht der geworden, der ich bin.»
Messner geht mit Angela Merkel wandern
Als das Älterwerden extremen körperlichen Höchstleistungen Grenzen setzte, verwirklichte Messner mit ähnlicher Durchsetzungskraft sein Museumsprojekt, das heute seine Tochter Magdalena weiterführt. Sechs verschiedene Standorte bilden ein Bergmuseum. Unter anderem erzählt er darin Alpingeschichte, an einem anderen Standort thematisiert er die Auseinandersetzung Mensch-Berg. Es geht auch um die Erschliessungsgeschichte der Dolomiten und ein Standort ist den Bergvölkern aus aller Welt gewidmet.
Messner bewirtschaftete auch Bergbauernhöfe; in Sulden am Ortler (Südtirol) züchtet er Yaks. Für die Grünen sass er fünf Jahre im Europaparlament. Als Experte für Risikomanagement wurde er zu Vorträgen geladen. Mit Wirtschaftsbossen stieg er auf Berge, auch mit Angela Merkel ging er – gerade dieses Jahr wieder – wandern. Er habe auch wissenschaftliche Arbeit geleistet, sagt er. Messner hatte sich als Yetiforscher betätigt und den Schneemenschen als Bären enttarnt.
Seit einigen Jahren widmet er sich nun mit seinem Sohn Simon dem Film, dreht dokumentarische Bergstreifen. Mit seinen diversen Projekten hielt er sich auch nach den Extremerfolgen seiner Bergsteiger- und Abenteurerlaufbahn in der Öffentlichkeit.
Er warnt vor dem Massenansturm auf die Berge
«Eine meiner Schlüsselfähigkeiten war, mich immer wieder neu zu erfinden, bei null anzufangen, neugierig zu bleiben», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Ich bin sehr froh, dass ich die Möglichkeit gefunden habe, in der richtigen Lebensphase das Richtige zu tun. Hätte ich es umgekehrt gemacht, zum Beispiel zuerst Filmen, dann Klettern und Bergsteigen, wäre ich umgekommen oder gescheitert.»
Stets warnte er vor dem Massenansturm auf die Berge, forderte einen Erschliessungsstopp. Früher habe man ihm vorgehalten, er gönne anderen nicht die Besteigung des Mount Everest, sagt er. Erst nach einer Serie von Todesfällen in diesem Jahr und Fotos von Menschenschlangen, die auf dem Weg zum Gipfel wie Autos im Stau stehen, habe auch die Öffentlichkeit verstanden, welcher Wahnsinn sich dort abspiele.
Messner und seine Generation veränderten in den 1970er und 1980er Jahren das Bergsteigen. Messner kritisierte damals von nationalem Ehrgeiz getriebene «Gipfelsiege» – der Berg sei schliesslich kein Feind – und propagierte ein Bergsteigen nur für sich selbst. Mit dem Verzicht auf Expeditionstross, Fixseile und Flaschensauerstoff prägten er und einige andere damals den Alpinstil. Messner erfand dabei mit Sologängen an Achttausendern neue Massstäbe. Und als Kommunikationstalent setzte er sich dann auch selbst in Szene.
Schrieb er früher am liebsten über seine eigenen Taten, so sucht er nun Alpingeschichten anderer, die er in Büchern oder Filmen dokumentarisch aufarbeitet. «Mich interessiert die menschliche Dimension. Ich nehme Geschichten, die passiert sind und versuche, sie eins zu eins auf die Leinwand oder ins Buch zu bringen.» Er bleibe so nah wie möglich an den tatsächlichen Ereignissen – «weil das Leben die besten Geschichten erzählt».
Schlüsselberg Nanga Parbat
Gerade hat er mit «Der Eispapst: Die Akte Welzenbach» eine Dokumentation über die gescheiterte deutsche Nanga-Parbat-Expedition 1934 veröffentlicht. Auch wenn er mit zahllosen Dokumenten hart an den Fakten bliebt: Sein uneingeschränkter Held ist unverkennbar Wilhelm Welzenbach. Er starb 1934 am Nanga Parbat, der auch für Messner zum «Schlüsselberg» wurde. 1970 kam dort bei der gemeinsamen Besteigung sein jüngerer Bruder Günther ums Leben.
Der Verlust prägte Messners Leben. Lange hatte er über den Hergang des Unglücks erbittert mit den Ex-Kameraden von damals gestritten, es gab Gerichtsprozesse. Zumindest hörte man zuletzt darüber kaum noch etwas von ihm. Messner scheint tatsächlich ruhiger geworden. Er sagt jedenfalls: «Die letzte Lebensphase prägt eine grosse Gelassenheit.»
Messner, der unter anderem auf Schloss Juval in Südtirol lebt, hatte im August die Trennung von seiner Frau Sabine Stehle bekannt gegeben, mit der er drei Kinder hat.
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Bild: Kira Hofmann/dpa-Zentralbild/dpa
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Bild: Stefan Jaitner/dpa
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Bild: Keystone/Laurent Gillieron
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Bild: Cecilia Fabiano/dpa
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Bild: Aleksander Khitrov/AP/dpa
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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