Gefährlicher Spaziergang an der LeineDubiose Geschäfte mit Tigern und Löwen in Tschechien
Von Michael Heitmann, dpa, gusi
23.8.2018
In Tschechien gibt es immer mehr Privatzoos mit Raubkatzen. Ein grausamer Fall hat nun ein Schlaglicht auf mangelnde Kontrollen und kriminelle Machenschaften geworfen: Mehrere Tiger wurden für die traditionelle asiatische Medizin getötet.
Der Polizeibericht liest sich nüchtern: Das Herrchen führte seine Löwin an der Leine aus. Ein Mountainbike-Fahrer näherte sich auf dem Waldweg. «Es kam zum Kontakt zwischen der Löwin und dem vorbeifahrenden Radfahrer, der anschliessend einen Arzt aufsuchen musste», notierten die Beamten.
Was sich wie eine Nachricht aus dem Tigerland Indien anhört, geschah tatsächlich vor kurzem in der kleinen tschechischen Gemeinde Zdechov (Sdiechow) im Osten des Landes. Völlig überraschend kommt der - glimpflich ausgegangene - Vorfall nicht: Die Haltung von Raubkatzen erlebt in Tschechien seit einigen Jahren einen regelrechten Boom.
Bürgermeister hat keine Freude Löwen- und Tigerhaltung
Tomas Kocourek ist Bürgermeister von Zdechov und - obwohl sich sein Nachname zufälligerweise als «kleiner Kater» übersetzen lässt - kein grosser Freund der gassigehenden Raubkatzen in seinem Ort. «Mich rufen entsetzte Mütter an, die mit ihren Kindern auf Spaziergang sind», sagt der Lokalpolitiker der Deutschen Presse-Agentur. Solche Begegnungen seien keine Seltenheit.
Juristisch hat Kocourek nach eigenen Angaben kaum eine Möglichkeit, gegen die Raubtierhaltung vorzugehen. Verboten ist sie nicht. «Ich kann nichts unternehmen, ausser dem Besitzer ins Gewissen zu reden», sagt der Bürgermeister, der seit November 2006 der 600-Seelen-Gemeinde vorsteht. Nur einige wenige in dem Ort an der Grenze zur Slowakei würden die Löwenhaltung begrüssen - als Werbung für den Tourismus.
Mehr als 250 Grosskatzen leben in Tschechien bei privaten Haltern und Züchtern. Bei den kommunalen Tierparks stösst das auf wenig Verständnis. «Ich halte es persönlich für falsch, die Haltung von Löwen oder Tigern als Privatvergnügen zu betreiben», sagt Miroslav Bobek, Direktor des Prager Zoos. Er ist mit mehr als anderthalb Millionen Besuchern im Jahr der grösste des Landes.
Zwei Tiger und ein Löwe flohen aus Tierpark
Bobek fordert seit Jahren rechtliche Regeln zum Schutz der seltenen Tiere - und der Öffentlichkeit. «Selbst einen Hund muss man in der Stadt an der Leine führen - einen Löwen aber nicht», sagt der Zoologe. In Tschechien gebe es eine ganze Reihe von sogenannten «Zooparks» oder «Bioparks», in denen die Raubkatzen unter unzureichenden Bedingungen litten. Mit einem richtigen Zoologischen Garten, so wie dem seinen, habe dies nichts gemein.
In einem solchen «Biopark» waren Mitte Juli zwei Tiger und ein Löwe aus ihren Transportkäfigen entkommen. Die Polizei musste mit einem Grossaufgebot anrücken. Die Bewohner eines nahen Dorfes durften ihre Häuser nicht verlassen. Am Ende konnten die Tiere mit Schüssen aus dem Narkosegewehr betäubt werden. Sie hatten sich in aller Ruhe einen schattigen Platz unter einer Kiefer ausgesucht.
Tragisch endete indes das Leben von mindestens drei Tigern in einem anderen «Zoopark» bei Prag. Bei einer Razzia, ebenfalls Mitte Juli, machte die Polizei einen grausamen Fund: Neben einem frisch getöteten Tiger stiessen sie auf tiefgefrorene Kadaver, auf Tigerfelle und Produkte wie «Tigerwein» - in Spirituosen eingelegte Tigerknochen.
Die Ermittler sind überzeugt, dass die Körperteile für die traditionelle chinesische Medizin verwendet werden sollten. Auf dem Schwarzmarkt in Asien werden hohe Preise für Tigerprodukte gezahlt, da ihnen heilende Kräfte nachgesagt werden. Dieser Aberglaube ist dort seit Jahrhunderten verankert.
Handel mit Tigerprodukten ist verboten
Drei Verdächtige tschechischer und vietnamesischer Nationalität sitzen nun in Untersuchungshaft. Das Medieninteresse ist enorm, denn unter den Beschuldigten ist auch ein entferntes Mitglied einer angesehenen Zirkusfamilie. Der Zirkus distanzierte sich öffentlich von dem Mann.
Nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES ist jeder kommerzielle Handel mit Tigerprodukten verboten. Die orange-schwarz gestreiften Raubkatzen gelten als stark bedroht. Dennoch scheinen die jüngsten Enthüllungen in Tschechien kein Einzelfall zu sein. Nach Recherchen der Organisation Vier Pfoten wurden zwischen 1999 und 2016 mehr als 8200 illegale Tigerprodukte wie Tiger-Suppenwürfel, Zähne und Krallen in der EU beschlagnahmt.
Ein Kilo Tigerknochen bringt den Tierschützern zufolge auf dem Schwarzmarkt im Schnitt 1700 Euro ein. Die tschechische Regierung hat nun erste Gegenmassnahmen angekündigt, darunter einen Exportstopp für lebende Tiger in Drittstaaten ausserhalb der Europäischen Union. Nicht immer ist klar, was dort mit ihnen geschieht. Die Tierschützer von Vier Pfoten warnen jedenfalls: «Der legale Handel befeuert den illegalen Handel.»
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Bild: KEYSTONE
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Bild: Georg Wendt/dpa
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Bild: KEYSTONE/Urs Flueeler
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
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Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
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Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
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Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
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Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
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Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Bild: Anthony Anex/Keystone
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Bild: Muammar Awad/XinHua/dpa
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Bild: Keystone
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
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Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Bild: Damian Dovarganes/AP/dpa
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Bild: Felix Kästle/dpa
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Bild: KEYSTONE/Laurent Gillieron
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Bild: Mark Rightmire/The Orange County Register/dpa
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Bild: Frank Glaw/SNSB-ZSM/dpa
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
Bild: Christian Charisius/dpa
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Bild: Noah Berger/AP/dpa
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Bild: John Minchillo/AP/dpa
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Bild: Armando Franca/AP/dpa
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Bild: Keystone
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Bild: Mar Granel Palou/dpa
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Bild: APA/Keystone
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Bild: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Bild: Ken Bohn/San Diego Zoo Global/dpa
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Bild: Keystone
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Bild: Eugene Hoshiko/AP/dpa
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Bild: Rodrigo Abd/AP/dpa
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Bild: Slamet Riyadi/AP/dpa
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Bild: Darko Vojinovic/AP/dpa
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Bild: Daniel Bockwoldt/dpa
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Bild: Kapo TG
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Bild: Peter Dejong/AP/dpa
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Bild: KEYSTONE
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Bild: Keystone
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Bild: Brenton Edwards/ADELAIDE ADVERTISER/AAP/dpa
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