Schweiz muss wachsam bleiben Die Vogelgrippe wütet rund um die Welt

Von Carsten Dörges

16.2.2024

Durch Geflügelpest getöteter Schwan
Durch Geflügelpest getöteter Schwan
Bild: imago images/penofoto

Die Vogelgrippe wütet in immer mehr Regionen auf der Welt. Weltweit befällt das Virus seit einiger Zeit auch immer mehr Säugetiere. Wissenschaftler sprechen von einer existenziellen Bedrohung

Von Carsten Dörges

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Vogelgrippe wütet in immer mehr Regionen auf der Welt.
  • Der Erreger breitet sich immer weiter aus und rafft Millionen Vögel und zehntausende Säugetiere dahin.
  • In der Schweiz wurde ein Vogelgrippe-Impfstoff am Institut für Virologie und Immunologie (IVI) in Mittelhäusern entwickelt und getestet.

Diese Meldung sorgte schon vor Wochen für Aufregung: Im US-Bundesstaat Alaska ist ein Eisbär tot aufgefunden worden – Untersuchungen ergaben, dass das Tier an der Vogelgrippe starb. Der Tod des Eisbären ist jedoch nicht nur ein Zeichen für den ungewöhnlich hartnäckigen und tödlichen Einfluss des Virus. Er zeigt auch die schnelle Verbreitung des Erregers: Die Vogelgrippe wütet in immer mehr Regionen auf der Welt.

Gestartet in einer Geflügelzucht in der südchinesischen Provinz Guandong, breitet sich der Erreger immer weiter aus und rafft Millionen Vögel und zehntausende Säugetiere dahin.

Vogelgrippe wütet in Peru und Ecuador – tausende Tiere verendet

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In Peru sind tausende Seevögel an der Vogelgrippe verendet. Das benachbarte Ecuador rief einen dreimonatigen Notstand für die Landwirtschaft aus; zahlreiche Vögel wurden nach Infektionsfällen getötet.

01.12.2022

Der gegenwärtige Ausbruch der Vogelgrippe wird von Seuchenexperten und Umweltwissenschaftlern als eine bislang beispiellose neue Dimension angesehen. «Wir erleben weltweit eine so schwierige Situation für viele Wildvogelarten, wie wir das noch nie gehabt haben», sagt auch Virenexperte Harder vom Loeffler-Institut gegenüber «Spektrum.de».

Immer mehr Säugetiere befallen

Weltweit befällt das Virus seit einiger Zeit immer mehr Säugetiere wie Hunde und Katzen bis zu Füchsen und Bären. Bei den Säugetieren sind diejenigen Arten besonders gefährdet, die am oder im Wasser leben. Immer mehr Robben, Seelöwen und Seeelefanten zählen zu den Opfern. Durch die Enge in den Kolonien kann sich das Virus schnell ausbreiten. In Argentinien starben 2023 rund 17‘000 junge Seeelefanten an dem Virus, fast der gesamte Nachwuchs.

Der Weltgesundheitsorganisation wurden bereits 26 betroffene Arten gemeldet. Chris Walzer, Direktor der internationalen Naturschutzorganisation Wildlife Conservation Society, erklärt bei «Spektrum.de», die Vogelgrippe hat sich inzwischen «zu einer existenziellen Bedrohung für die biologische Vielfalt der Welt» entwickelt.

Kein Fall in der Schweiz

In der Schweiz wurde ein Vogelgrippe-Impfstoff am Institut für Virologie und Immunologie (IVI) in Mittelhäusern entwickelt und getestet. Einen H5N1-Fall gibt es zurzeit nicht in der Schweiz. Doch die Forscher bleiben vorsichtig. «Die Situation ist aber dynamisch und kann sich jederzeit ändern», sagt Barbara Wieland vom Institut für Virologie und Immunologie im «Tagesanzeiger». Nur durch grosse Wachsamkeit kann die Ausbreitung der Seuche verhindert werden.