Vier Tote und acht Coronavirus-Infizierte werden auf dem Kreuzfahrtschiff «Zaandam» bereits gezählt – und die Lage verschärft sich: Der Gouverneur des US-Bundesstaates Florida will den Dampfer nicht anlegen lassen.
«Wir sehen das als sehr grosses Problem an und wollen nicht, dass derzeit Leute in Südflorida abgeladen werden», sagte Ron Desantis dem Fernsehsender Fox News. Sein Bundesstaat, so der Gouverneur von Florida, könne es sich nicht leisten, dass Bettenkapazitäten durch Menschen von ausserhalb aufgebraucht würden.
Der Präsident der Reederei Holland America Line, Orlando Ashford, warnte unterdessen vor weiteren Todesfällen auf der «Zaandam»: «Es sind schon vier Gäste verstorben und ich befürchte, dass weitere Menschenleben auf dem Spiel stehen», schrieb er auf der Website seines Unternehmens, das die «Zaandam» und das Schwesterschiff «Rotterdam» betreibt.
Beide Schiffe sind derzeit zusammen unterwegs in der Karibik und haben 2'500 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord.
Die Zahl der Corona-Infizierten auf der «Zaandam» ist nach Angaben Ashfords inzwischen auf acht gestiegen. 193 Personen hätten Grippe-Symptome. Die Todesursache der vier Passagiere, seit dem Auslaufen des Schiffs in Argentinien vor drei Wochen verstorbenen sind, ist nach wie vor ungeklärt.
Hilferuf per Video
Das deutsche Rentnerpaar Eva von Braunschweig (72) und Jürgen Wolff (82) hatte am Wochenende einen Hilferuf per Video auf Instagram veröffentlicht. «Ich habe unerträgliche Angst um das Leben meines Mannes und mir», sagt Braunschweig darin unter Tränen. «Auf uns warten zu Hause fünf Kinder und 14 Enkel, ich bitte um Hilfe!»
Inzwischen sollen die beiden einem Bericht des Magazins «Focus» zufolge auf die «Rotterdam» gewechselt sein, auf der es keine positiv auf das Virus getesteten Passagiere gibt.
Die beiden Schiffe nahmen am Dienstag trotz der Absage des Gouverneurs weiter Kurs auf Florida. Die Verwaltung des Hafens von Fort Lauderdale hatte sich zuletzt offen für eine Aufnahme des Schiffes gezeigt, aber Bedingungen gestellt: Die Reederei müsse einen detaillierten Plan vorlegen, wie sie die Passagiere von Bord und nach Hause bringen wolle. Zudem müsse das Unternehmen selbst für den Transport und die medizinische Versorgung der erkrankten Passagiere an Land sorgen, das Gepäck der Gäste desinfizieren und den medizinischen Abfall fachgerecht entsorgen.
Am Donnerstag in Fort Lauderdale
Es wurde damit gerechnet, dass die «Zaandam» und die «Rotterdam» am Mittwochabend oder Donnerstagmorgen (Ortszeit) in Fort Lauderdale eintreffen. An Bord des Schiffes befinden sich auch 305 US-Bürger.
Die Holland America Line steuert den Hafen Port Everglades in Fort Lauderdale bereits seit den 1930er-Jahren an. Im Geschäftsjahr 2019 machten die Kreuzfahrtschiffe der Reederei 129-mal in dem Hafen fest und brachten 459'194 Menschen nach Florida. Damit sorgte die Reederei für einen Umsatz von acht Millionen Dollar in dem Hafen. Die «Zaandam» war im Mai 2000 von den Schauspielerinnen Mary-Kate und Ashley Olsen in Port Everglades getauft worden.
Coco Cay: Eine Insel, die aus einem Vergügungspark besteht
Coco Cay – eine Insel, die aus einem Vergnügungspark besteht
Ein kleines Eiland in der Karibik – aber Coco Cay alias Little Stirrup Cay ist nicht wie andere Inseln: Schauen Sie sich die Gebäude einmal genauer an. Sehen so etwa gewöhnliche Siedlungen aus?
Eigentlich nicht – es sei denn, Ihr Dorf besteht ebenfalls nur aus Karussells, Buden, Rutschbahnen und Achterbahnen. Die Insel Coco Cay ist ein einziger ...
... grosser Vergnügungspark. Sie ist knapp einen Kilometer breit und gut 180 Meter lang. Ausser den Attraktionen gibt es auf Coco Cay jedoch so gut wie nichts: Es gibt nur wenige Häuser – und überhaupt keine Hotels.
Warum baut jemand einen Vergnügungspark auf einer quasi unbewohnten Insel? Wie sollen hier jemals zahlungskräftige Gäste auftauchen? Ist das ganze eine Filmkulisse? Mitnichten, die Lösung ...
... liegt am Anleger: Coco Cay ist ein Freizeitspass, der exklusiv für die Passagiere von Kreuzfahrtschiffen gedacht und erbaut ist. Der Reiseriese Royal Caribbean Cruises hat die Insel gepachtet. Insgesamt soll der Konzern 250 Millionen Dollar investiert haben.
Nicht weniger als 14 Rutschbahnen stehen den Kreuzfahrtgästen auf der Insel zur Verfügung – eine davon preist Royal Caribbean stolz als «die höchste Wasserrutsche Nordamerikas» an.
Auch wenn noch nichts spruchreif ist, plant Royal Carribean Cruises offenbar, weitere ähnliche Anlagen zu errichten.
Coco Cay liegt knapp 90 Kilometer nördlich von Nassau, der Hauptstadt der Bahamas.
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