Frau stirbt nach illegaler Party Freund wollte Ambulanz rufen – die anderen Raver waren dagegen

SDA/pab/uri

28.11.2022 - 16:00

Sanitäter kümmern sich in einem Schweizer Spital um einen Notfallpatienten. 
Sanitäter kümmern sich in einem Schweizer Spital um einen Notfallpatienten. 
Symbolbild: Keystone

In der Nacht ist eine 19-Jährige im Spital San Giovanni in Bellinzona gestorben, nachdem sie von anderen Personen eingeliefert worden war. Der Tod der jungen Frau steht womöglich in Verbindung mit einem illegalen Rave. 

In der Nacht auf Montag ist eine junge Frau in einem Bellinzoneser Spital verstorben, nachdem sie von Drittpersonen aus dem bündnerischen Misox ins Tessin gebracht worden war, wie die Bündner Kantonspolizei mitteilte. Die vier Begleitpersonen – zwei junge Männer und zwei junge Frauen – hatten sich gleich nach der Einlieferung wieder aus dem Staub gemacht.

Inzwischen sind diese Personen von der Bündner Kantonspolizei identifiziert und verhört worden, nachdem ihr Auto am Sonntagnachmittag gegen 15.30 Uhr in Lumino von der automatischen Nummernschilderkennung auf der Autobahn geortet wurde, berichtet RSI.

Die Bündner Staatsanwaltschaft untersuche «sämtliche Umstände», die zum Tod der 19-Jährigen geführt haben, sagte der Mediensprecher der Polizei. Zur Herkunft der jungen Frau machte er keine Angaben.

Laut Medienberichten dürfte der Tod der jungen Frau im Zusammenhang mit einem illegalen Rave am Wochenende auf dem Roggiasca-Staudamm oberhalb von Roveredo GR in Verbindung stehen.

Raver befürchteten Konsequenzen durch die Polizei

Wie ein Freund der Verstorbenen dem Nachrichtenportal «LaRegione» erklärte, sei er Zeuge gewesen, dass es der jungen Frau am Samstagabend bei der Rave-Party oberhalb von Roveredo nicht gut ging. Dem Mann zufolge hätten rund hundert Personen am Rave teilgenommen.

Wie der Zeuge weiter sagte, wollte er am Sonntagnachmittag einen Rettungswagen rufen, weil es der 19-Jährigen nicht besser ging und ihr Herzschlag immer schwächer geworden sei.

Die anderen Raver hätten das aber nicht gewollt, weil sie Konsequenzen durch die Polizei befürchteten. Gegen 14 Uhr habe sich dann jemand entschlossen, die Frau in ein Auto zu laden und ins Spital zu bringen.

SDA/pab/uri