Nach Zirkus-Pleite Beat Breu will die Kurve kriegen

gbi/tali

21.8.2019

Beat Breu hat seinen Zirkustraum noch nicht ausgeträumt.
Beat Breu hat seinen Zirkustraum noch nicht ausgeträumt.
Keystone

Nach einem Zerwürfnis mit seinem Geschäftspartner musste Beat Breu seinen Zirkustraum vorerst beerdigen. Doch der Ex-Radprofi gibt sich kämpferisch.

Er wollte sich einen Kindheitstraum erfüllen. Doch Beat Breus Abenteuer als Zirkusdirektor stand von Anfang an unter einem schlechten Stern. Nach nur 14 Vorstellungen mit wenigen Zuschauern und vielen Problemen musste der 61-Jährige St. Galler am Montag das Aus bekanntgeben. Oder besser gesagt: das vorläufige Aus. Denn Breu will weiter kämpfen.

Gegenüber dem Portal Nau.ch kündigt er am Mittwoch an: «Im Herbst starten wir zu 80 Prozent wieder.» Konkreter will die gefallene Radsport-Legende nicht werden, doch der Zirkus solle in kleinerem Rahmen fortgeführt werden: «200 bis 300 Personen im Zelt wären uns wohler.»

Bis Freitag bricht der Circus Beat Breu seine Zelte ab.
Bis Freitag bricht der Circus Beat Breu seine Zelte ab.
Keystone

Vorwürfe gegen seinen Geschäftspartner

Breu und seine Frau Heidi fühlten sich von ihrem Geschäftspartner, dem deutschen Zirkusvermieter Adolf Lauenburger, betrogen und belogen. «Wir haben den Betrieb eingestellt, nicht er», stellt Breu gegenüber dem Portal klar. «Wir hätten schon weiterspielen können. Aber mit der Familie Lauenburger war das nicht mehr möglich. Breu beschuldigt seinen ehemaligen Partner der Sabotage, ausserdem habe Lauenburger seine Frau als Lügnerin bezeichnet.

Ein weiterer Streitpunkt zwischen den ehemaligen Geschäftspartnern: Zirkusnummern, die nicht stattfinden konnten. So gab es vor der Premiere Probleme mit dem Veterinäramt, das aufgrund eines Falls von Rindertuberkulose in Vorarlberg eine Einfuhrsperre für die tierischen Stars verhängt hatte: «Wir brachten die Tiere nicht in die Schweiz rein», erklärt Breu. «Diese Nummern fehlten dann, und wir mussten auf Artisten ausweichen, diese natürlich auch bezahlen. Jetzt klagt er, wir würden nicht zahlen. Wir können nichts zahlen, was wir nicht erhalten haben.»

Mehr als die Zeltmiete wolle er seinem ehemaligen Geschäftspartner nicht bezahlen, kündigt Breu an. Ob sich die beiden Streitenden wohl in absehbarer Zeit vor Gericht wiedersehen werden?

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