Zweifel beseitigt122 Jahre und 156 Tage: Genfer Forscher bestätigen Altersrekord
SDA
16.9.2019 - 11:29
Jeanne Calment war über 122 Jahre alt, als sie 1997 starb. Zweifler wollten das nicht wahrhaben. Genfer Forscher und ihre französischen Kollegen räumen nun mit Verschwörungstheorien auf.
Auch über 20 Jahre nach ihrem Tod hält Jeanne Calment den Rekord als bisher langlebigster Mensch. Ihr hohes Alter rief immer wieder Zweifler auf den Plan. Forschende um den russischen Mathematiker Nikolay Zak hatten 2018 die Debatte um das Alter von Calment neu angefacht. Sie hielten den Rekord für statistisch unmöglich.
Und sie stellten die Theorie eines Identitätstauschs zwecks Steuerbetrugs auf: Demnach soll 1934 die Tochter Yvonne die Identität der Mutter übernommen haben, um die Erbschaftssteuer zu umgehen. Yvonne war offiziell 1934 an Tuberkulose gestorben.
Forscher der Universität und des Universitätsspitals Genf (HUG) liefern nun jedoch mit Kollegen aus Frankreich historische und epidemiologische Beweise für das hohe Alter von Jeanne Calment. Mit einem mathematischen Modell belegen sie, dass Menschen tatsächlich über 120 Jahre alt werden können. Davon berichten die Wissenschaftler im Fachblatt «Journal of Gerontology».
Beweisführung mit Mathematik
Beteiligt an der Studie war auch Jean-Marie Robin vom Institut National de la Santé et de la Recherche Médicale (INSERM) und dem École Pratique des Hautes Études (EPHE) in Frankreich. Er hatte bereits 1998 historische Nachweise für Calments hohes Alter in einem Fachartikel präsentiert und hatte sie auch vor ihrem Tod mehrmals getroffen, um ihren Status als ältester Mensch zu bestätigen, wie Uni Genf und HUG in einer Mitteilung festhielten.
Die «Verschwörungstheorie» des russischen Teams habe seine Arbeit infrage gestellt, liess sich Robin zitieren. Somit analysierte das schweizerisch-französische Team die historischen und demografischen Belege noch einmal von Null an.
Das Team um François Herrmann von der Uni Genf und dem HUG fokussierte dabei insbesondere auf die mathematische Hypothese, auf die sich das russische Team gestützt hatte. «Ist es möglich, 122 Jahre alt zu werden? Diese Frage fasst die ganze Kontroverse um Jeanne Calment zusammen», sagte Herrmann. Daher entwickelten er und sein Team ein mathematisches Modell basierend auf demografischen Daten.
Sie rekonstruierten damit die Lebensdauer aller Menschen in Frankreich, die 1875 geboren wurden, dem Geburtsjahr von Calment. Die gleiche Übung führten sie für alle 1903 geborenen Franzosen durch – der jüngste Jahrgang, von dem es keine Überlebenden mehr gibt. Basierend auf diesen Daten berechneten sie die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person das Alter von 100, 101, 102 und so weiter erreicht.
Maximum liegt bei 123 Jahren
Diese Wahrscheinlichkeiten nutzten sie, um die maximale Überlebensdauer zu berechnen und kamen auf 119 bis 123 Jahre. Rund eine Person unter 10 Millionen Hundertjährigen könne 123 Jahre alt werden, fasste Herrmann zusammen. Die Wahrscheinlichkeit ist damit äusserst klein, eine statistische Unmöglichkeit ist Jeanne Calments hohes Alter damit aber nicht.
Zum Zeitpunkt ihres Todes war die nächste älteste noch lebende Person zehn Jahre jünger als Calment. «Eine deutliche Lücke, die Frau Calment zu einer Anomalie macht», sagte Herrmann gemäss der Mitteilung. Seither habe jedoch eine Person das Alter von 119 Jahren erreicht und fünf weitere wurden 117 Jahre alt. «Die Lücke wird kleiner», so Herrmann. Calment sei ihrer Zeit einfach ein wenig voraus gewesen.
Was die Französin zu einem solch hohen Alter verhalf, könnte eine Mischung aus günstigen Erbanlagen und Glück gewesen sein, sagte Robin. Viele ihrer Vorfahren hätten ebenfalls sehr lang gelebt, ebenso ihr Bruder.
Die Familie war zudem wohlhabend und gebildet, zwei sozioökonomische Faktoren, die Langlebigkeit auch heute noch begünstigen. Leider starb Calments Enkel jung und ohne Nachkommen bei einem Autounfall. Somit ist es unmöglich, die Langlebigkeit dieser Familie weiter zu untersuchen.
Glaubst du auch, dass eine schwarze Katze Unglück bringt? Oder dass man dreimal auf Holz klopfen muss, um Unheil abzuwenden? Ein bisschen Aberglauben steckt sicher in jedem von uns – nicht nur an einem Freitag, dem 13. Im Vergleich mit vielen Stars sind diese Spleens absolut harmlos. Hier siehst du, welche Promis an die Kraft ungewöhnlicher Rituale glauben ...
Bild: Getty Images
James McAvoy bekam den Aberglauben von seiner Grossmutter vererbt. «Am ersten jedes Monats muss ich zu dem ersten Menschen, den ich treffe, ‹weisses Kaninchen› sagen. Weil das bringt Glück», ist sich der Schauspieler sicher.
Bild: Getty Images
Damit Coldplay-Frontmann Chris Martin immer richtig singt, putzt er sich vor jedem Auftritt die Zähne. Die Fans in der ersten Reihe dürfen sich über den frischen Atem freuen.
Bild: Getty Images
Axl Rose war sich sicher, dass der Buchstabe M verflucht sei. Deshalb spielten Guns N' Roses früher nie in Städten, die mit einem M anfingen.
Bild: Getty Images
Taylor Swift hat's dafür mit der 13. Die Zahl brachte ihr schon mehrfach Glück, ausserdem wurde sie an einem 13. geboren. Deshalb malte sie sich die Zahl lange Zeit vor jedem Auftritt auf den Handrücken.
Bild: Getty Images
Trainer-Legende Giovanni Trapattoni schwört auf göttlichen Beistand: Ein Weihwasserfläschchen, das ihm seine Schwester, eine katholische Nonne, geschenkt hat, soll ihm Glück bringen.
Bild: Getty Images
Glück von oben erhofft sich auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama. Eine Hindu-Gottheit und eine Silberkette mit Maria-Anhänger und einem anderen Heiligen sollen ihn vor Bösem schützen.
Bild: Getty Images
Obamas Nachfolger Donald Trump bezeichnet sich selbst als «sehr abergläubische Person». Er ist dafür bekannt, nach dem Essen immer ein paar Salzkörner über seine Schulter zu werfen, um Böses fernzuhalten.
Bild: Getty Images
Damit Benicio del Toro jederzeit auf Holz klopfen kann, trägt er immer einen Holzring bei sich. Sicher ist sicher.
Bild: Getty Images
Auch Nicolas Cage klopft dreimal auf Holz, um Unglück von sich fernzuhalten. Damit gehört er allerdings noch zu den Normalos unter den Hollywood-Stars.
Bild: Getty Images
Nicht ohne meine Unterhose: Wenn der Dreh zu einem neuen Film startet, trägt Colin Farrell immer die gleichen Shorts – eine mit Kleeblättern und dem Spruch «Das Glück der Iren».
Bild: Getty Images
Basketball-Legende Michael Jordan kann das nachvollziehen: Er trug während seiner gesamten Karriere bei den Chicago Bulls die blauen Shorts seiner alten College-Mannschaft aus North Carolina.
Bild: Getty Images
Wenig originell, aber dennoch abergläubisch ist Emma Roberts. Die Schauspielerin vermeidet es, unter einer Leiter durchzugehen.
Bild: Getty Images
Die Dreharbeiten zu «Der Herr der Ringe» hatten für Cate Blanchett etwas Magisches. Deshalb liess sie sich ihre Elben-Ohren in Bronze giessen. Sie nutzt die Lauscher noch heute als Kraftquelle.
Bild: Getty Images
Ein spezielles Ritual soll Jennifer Aniston wieder heil auf den Boden bringen. Vor Besteigen eines Flugzeugs klopft sie von aussen mit der rechten Hand an die Tür und betritt die Maschine mit dem rechten Fuss zuerst.
Bild: Getty Images
Musik von Britney Spears nimmt Megan Fox die Flugangst. Nur dann weiss sie, dass das Flugzeug nicht abstürzen wird.
Bild: Getty Images
Dass jemand, der sich beruflich mit dem Übernatürlichen beschäftigt, zum Aberglauben neigt, überrascht nicht wirklich: Horrorautor Stephen King verriet einmal der «Welt am Sonntag»: «Wenn ich im Auto unterwegs bin und ein Rabe vor mir die Strasse kreuzt, mache ich mit der Hand sofort das Teufelszeichen.»
Wintereinbruch: Glatteis und Schnee bringen Flugverkehr durcheinander
Erst schneit es in Deutschland, dann folgt eine Warmfront, die bundesweit für Glatteisgefahr sorgt. Die Folge: ausgefallene Flüge, Beeinträchtigungen im Bahnverkehr und zahlreiche Verkehrsunfälle.
05.01.2025
Deutschlandweit: Silvesternacht stellt Feuerwehr vor Herausforderungen
Explosionen, Brände, geplatzte Wasserleitungen: Die Silvesternacht hat die Einsatzkräfte der Feuerwehr wieder vor Herausforderungen gestellt. Allein in Berlin mussten die Beamten über 1800 Einsätze bestreiten.
01.01.2025
Auto fährt in Menge in New Orleans – Mindestens zehn Tote
In New Orleans feiern Menschen ins neue Jahr als ein Auto in eine Menschenmenge rast. Ausserdem sind 30 Menschen mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden. Der Fahrer soll im Anschluss ausgestiegen sein und mit einer Waffe geschossen haben. Bislang gab es keine Informationen zum Fahrer und seinem Verbleib.
Nach Einschätzungen der Polizei war es kein Unfall sondern eine vorsätzliche Tat
POLIZEICHEFIN:
«Er versuchte so viele Menschen zu überfahren wie möglich.»
01.01.2025
Wintereinbruch: Glatteis und Schnee bringen Flugverkehr durcheinander
Deutschlandweit: Silvesternacht stellt Feuerwehr vor Herausforderungen
Auto fährt in Menge in New Orleans – Mindestens zehn Tote