Freitag der 13.13 lustige Fakten zum Tag des Aberglaubens
Valérie Glutz
28.8.2024 - 11:06
28.08.2024, 11:06
28.08.2024, 11:15
Valérie Glutz
Die einen sehen in Freitag, dem 13., ein schlechtes Omen. Andere halten das für Mumpitz. Im Volksmund wird die 13 auch «das Dutzend des Teufels» genannt. Der Nachfolger der harmonischen 12 hat einen schlechten Ruf - besonders an einem Freitag.
Woher stammt eigentlich der Aberglaube zum Freitag dem 13.?
Eine exakte Erklärung für den Ursprung dieses Phänomens existiert nicht. Stattdessen gibt es zahlreiche Theorien und Behauptungen, die versuchen, diesen Unglückstag zu erklären. Einige führen den Aberglauben auf die Bibel zurück, andere auf die nordische Mythologie, den Börsenroman des wohlhabenden US-amerikanischen Autors Thomas W. Lawson oder tragische Ereignisse, die angeblich an diesem Tag stattgefunden haben. Vermutlich haben all diese Faktoren gemeinsam dazu beigetragen, das Gesamtbild zu formen.
Es gibt zwei Aspekte, die zu dem Gefühl der Unbehaglichkeit an diesem Tag beitragen: zum einen der Freitag, zum anderen die Zahl 13. Generell werden beide mit Negativem in Verbindung gebracht. Insbesondere seit dem 20. Jahrhundert hat sich die Kombination dieser beiden Elemente einen schlechten Ruf erworben.
Doch alle können vielleicht noch etwas lernen. Wissenswertes rund um den vermeintlichen Unglückstag:
Schlechtes Omen in der Bibel
Nach christlicher Überlieferung wurde zum Beispiel Jesus Christus an einem Freitag ans Kreuz geschlagen, nachdem ihn am Vorabend Judas - der 13. Teilnehmer des Abendmahls - verraten hatte. In Spanien und Teilen von Lateinamerika wird allerdings statt Freitag, der Dienstag, der 13., gefürchtet.
Aberglaube ist nicht auf das Christentum beschränkt
Auch in der nordischen Mythologie gibt es den unheilvollen Gast: Nachdem Gott Loki als 13. in Walhalla auftaucht, stirbt Baldur, der Gott der Schönheit. Über die Erde legt sich Dunkelheit.
Vielleicht ist daher der Job des «Quatorzième» entstanden. Im 19. Jahrhundert stand mit dem «Vierzehnten» zuweilen ein professioneller Extra-Gast für Tischgesellschaften bereit. Die einzige Aufgabe: bei der Gästeanzahl die 13 vermeiden. Andernfalls müsse jemand sterben.
New Yorker Club trotz dem Aberglauben
Gegen diesen Aberglauben gründet sich Anfang der 1880er Jahre in New York der mutige «Thirteen Club» – natürlich an einem Freitag, dem 13. Stolz hiess es nach einem Jahr: Alle 13 Dinner-Gäste leben noch. Der Club wurde viele Jahre weitergeführt. Lustig: Die Dinner-Gäste waren um einen Sarg-förmigen Tisch platziert.
Gibt es wirklich mehr Unfälle am 13.?
Entgegen dem Aberglauben sind Unfälle sogar seltener: Freitage seien zwar besonders schadensreich, hat etwa die Zurich Versicherung festgestellt. Doch wenn es sich um einen 13. des Monats handelt, gibt es rund 10 Prozent weniger Meldungen.
Warum ist der 13. immer ein Freitag?
Der 13. eines Monats fällt am häufigsten auf einen Freitag. Das hat mit der Einführung des Gregorianischen Kalenders zu tun. Damals entschied der Papst, dass auf Donnerstag, den 4. Oktober 1582, gleich Freitag, der 15. Oktober, folgte. Wer von da an durchzählt, erkennt die Häufigkeit der vermeintlichen Unglückstage.
Übrigens, wie ist das in anderen Ländern? In Griechenland fallen die vermeintlichen Unglückstage auf Dienstag, den 13. In Italien fürchtet man sich hingegen vor Freitag, dem 17.
Jedes Jahr gibts mindestens einen Freitag der 13.
Jahr für Jahr muss man sich auf ihn einstellen. Mindestens einmal ist ein Freitag, der 13., ganz sicher dabei.
Manche glauben sogar, dass der Freitag, der 13., ihnen Glück bringt. So versuchen an diesem sagenumwobenen Tag besonders viele Gelegenheitsspieler aus der Westschweiz beim Lotto ihr Glück. Bei der Loterie romande steigen die Verkäufe jeweils um etwa 30 Prozent an. In der Deutschschweiz ist dieser Effekt allerdings nicht spürbar.
13 ist nicht per se eine Unglückszahl
Auch im Judentum gilt die 13 als Glückszahl. Sie symbolisiert für Gläubige den Namen Gottes. 13 Eigenschaften werden ihm zugerechnet. Der Gelehrte Maimonides formuliert 13 Glaubenssätze. Knaben werden in diesem Alter mit der Bar-Mizwa in die Gemeinde aufgenommen.
An einem Freitag, den 13. Oktober 1307 erteilte Philipp IV. den Haftbefehl gegen die Tempelritter. Ab da begann die brutale Verfolgung des Tempelordens.
1745 kollabierten die englischen Banken an einem Freitag. Dieser Tag gilt seither als schwarzer Freitag des Finanzwesens.
1929 fiel der Börsenkrach auch auf einen Freitag, den 13., allerdings nur in Europa. Durch die Zeitverschiebung brach die Börse in den USA beispielsweise schon am Donnerstag zusammen.
Auch Adam und Eva sollen an einem Freitag von der verbotenen Frucht gekostet haben. Ob das wirklich stimmt, lässt sich natürlich nur schwer sagen.
Wer Angst vor Freitag, dem 13., hat, leidet womöglich an Paraskavedekatriaphobie. Die Bezeichnung ist wohl genauso wenig etwas für Leute, die sich vor Fremdwörtern fürchten. Abgeleitet wird sie von den griechischen Begriffen «paraskeue» (Freitag), «dekatria» (dreizehn) und «phobos» (Angst). Manch einer wird aber auch einfach frei übersetzen: «besser im Bett bleiben».
Kompositionen ohne 13. Takt
Als einer dieser Ängstlichen gilt Arnold Schönberg (1874-1951). Der Schöpfer der Zwölftonmusik kennzeichnete zum Beispiel den 13. Takt seines Chorwerks «Dreimal tausend Jahre» mit 12a. Marotte oder Taktik? Richtig nachweisen lässt sich das nicht. Schon in der folgenden Komposition gibt es nämlich einen Takt 13. Vielleicht hat es einfach zur Legendenbildung beigetragen, dass der Komponist an einem 13. geboren wurde und an einem 13. starb. Ironie sells!
Wo ist hier Zimmer 13?
In Hochhäusern wird die 13. Etage regelmässig zur 14., Hotels verzichten zuweilen auf eine Zimmernummer 13 - alles, um abergläubische Menschen nicht abzuschrecken. In manchem Flugzeug kommt nach Reihe 12 gleich die 14 – etwa bei Lufthansa. Die Airline verzichtet auch auf Reihe 17. Die gilt in Italien als Unglückszahl.
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