Kühe von Fluten mitgerissen Unwetter mit starken Überschwemmungen in Teilen Frankreichs

dpa/tpfi

17.10.2024 - 19:30

Grosse Mengen Regen führen in Frankreich zu Überschwemmungen. Die Behörden mahnen die Bewohner eindringlich zur Vorsicht. Die zuständige Ministerin spricht von einer «noch nicht dagewesenen Situation».

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  • Starkregen führt in Frankreich derzeit zu Überschwemmungen.
  • Für sechs Departements in der Südhälfte des Landes erliess der Wetterdienst Météo France die höchste Warnstufe Rot.
  • «Wir haben es mit einer Situation zu tun, die in ihrem Ausmass noch nicht dagewesen ist», sagte die Ministerin für ökologischen Wandel, Agnès Pannier-Runacher.

In Teilen Frankreichs sorgen grosse Regenmengen für Überschwemmungen, Evakuierungen und gesperrte Autobahnen und Bahnstrecken. Für sechs Departements in der Südhälfte des Landes erliess der Wetterdienst Météo France die höchste Warnstufe Rot, in 34 Departements wurde die Warnstufe Orange ausgerufen. In der Region Auvergne-Rhône-Alpes mussten rund 900 Menschen evakuiert werden, auf Fernsehbildern waren überflutete Autobahnen, Supermärkte und im Wasser treibende Autos zu sehen.

Die Autobahn und die Bahnstrecke zwischen Lyon und Saint-Étienne wurden unterbrochen. Zwischen beiden Städten könnten wohl über mehrere Tage keine Züge fahren, teilte die Staatsbahn SNCF mit. Der Autobahnbetreiber Vinci Autoroutes warnte am Abend vor möglichen Behinderungen auf über 30 französischen Autobahnen.

In der Stadt Annonay in der Ardèche waren einige Strassen wegen Überschwemmungen oder Erdrutschen gesperrt, so «Le Monde». Auch Kühe wurden in Haute-Loire von den Fluten mitgerissen.

Viele Hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz, in etlichen Orten heulten die Sirenen. Menschen kamen zunächst nicht zu Schaden. Die Behörden warnten allerdings eindringlich davor, sich zu Fuss oder mit dem Auto in überflutete Bereiche zu begeben.

47 Eingeschlossene noch in Supermarkt

Nach der Überflutung eines Supermarktes in der Stadt Givors an der Rhone, in dem am Abend noch 47 Menschen eingeschlossen waren, schloss die Supermarktkette Carrefour vorsorglich weitere ihrer Geschäfte in Nizza, Cannes, Monaco und Antibes. Wie Carrefour-Geschäftsführer Alexandre Bompard mitteilte, befänden sich 39 Angestellte sowie 8 Kunden und Angestellte weiterer Läden noch im Obergeschoss des unter Wasser gelaufenen Supermarktes. Die Feuerwehr prüfe, wann eine Evakuierung möglich sei.

«Wir haben es mit einer Situation zu tun, die in ihrem Ausmass noch nicht dagewesen ist», sagte die Ministerin für ökologischen Wandel, Agnès Pannier-Runacher. Örtlich seien binnen 48 Stunden 60 Zentimeter an Niederschlag gefallen, das sei «absolut massiv». «Das hat es seit Menschengedenken nicht mehr gegeben.» Die Ministerin warnte: «Wir sind kollektiv mit Episoden konfrontiert, die mit dem Klimawandel zusammenhängen und die wir immer regelmässiger erleben werden, wir müssen uns darauf vorbereiten.» Im Ministerium wurde ein Krisenstab eingerichtet. Alle zuständigen Dienste würden mobilisiert, hiess es.

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