Zwei Wochen nach verheerenden Fluten Höchste Wetter-Alarmstufe in mehreren spanischen Regionen

dpa

13.11.2024 - 11:36

Ein neues Tiefdruckgebiet bringt Spanien in Bedrängnis, während sich die Menschen von den jüngsten Fluten erholen. Besonders Katalonien und Andalusien sind betroffen.

Spanien steht erneut vor einer Wetterherausforderung, da ein neues Tiefdruckgebiet die Regionen Katalonien und Andalusien in Alarmbereitschaft versetzt. Der staatliche Wetterdienst Aemet hat die höchste Warnstufe Rot für diese Gebiete ausgerufen. Diese Entwicklung kommt nur zwei Wochen nach den verheerenden Fluten, die über 220 Menschenleben forderten.

In der Provinz Málaga in Andalusien wurden vorsorglich 3000 Menschen aus einem flussnahen Gebiet evakuiert, das von Überschwemmungen bedroht ist, wie die Nachrichtenagentur Europapress berichtet. Die Zahl der Todesopfer des sogenannten Jahrhundertwetters vom 29. Oktober ist inzwischen auf 223 gestiegen.

Auch in Valencia, das vor zwei Wochen besonders stark betroffen war, gilt die zweithöchste Warnstufe Orange. Dort starben Ende Oktober 215 Menschen in den plötzlich auftretenden Fluten nach starkem Regen, wie die Regionalregierung in ihrem jüngsten Bericht mitteilte. Weitere acht Todesopfer wurden in Andalusien und Kastilien-La Mancha verzeichnet, während 17 Personen noch vermisst werden.

Vorbereitungen auf weitere Regenfälle

Einsatzkräfte arbeiten in verschiedenen Gemeinden daran, die Kanalisation zu reinigen, um den Abfluss des Regenwassers zu gewährleisten. Viele Strassen sind noch immer durch zusammengeschobene Fahrzeuge und Hausrat blockiert.

Auf Mallorca kam es bereits zu starken Regenfällen, die zu kleineren Erdrutschen und umgestürzten Bäumen führten, wie der Notdienst der Balearen mitteilte. Am Morgen klarte das Wetter jedoch auf, und die Unwetter zogen Richtung spanisches Festland weiter. Für die Ostküste der Insel gilt weiterhin die Warnstufe Gelb.

Anhaltende Angst vor Regen

Das aktuelle Tiefdruckgebiet ist auf das Phänomen des «Kalten Tropfens» zurückzuführen, das auch das Unwetter vom 29. Oktober verursachte. Damals fielen in einigen Gebieten innerhalb von acht Stunden bis zu 490 Liter Regen pro Quadratmeter. Meteorologen erwarten diesmal jedoch weniger Niederschlag. Dennoch bleibt die Sorge gross, wie eine Anwohnerin dem staatlichen Sender RTVE sagte: «Jeder Tropfen Wasser bedeutet Angst».

dpa