Das Koala Weibchen Maisy fühlt sich sichtlich wohl in ihrem neuen Zuhause im Zoo Zürich.
Die jüngere Pippa ist noch etwas unsicher und klammert sich an ihren Pfleger.
Zwei Gefährtinnen für Zürcher Koalas
Das Koala Weibchen Maisy fühlt sich sichtlich wohl in ihrem neuen Zuhause im Zoo Zürich.
Die jüngere Pippa ist noch etwas unsicher und klammert sich an ihren Pfleger.
Den Medientermin haben die beiden weiblichen Koalas ganz entspannt absolviert: Maisy schlafend in einer Astgabel und die noch etwas schüchterne Pippa auf dem Arm ihres Pflegers. Mit den beiden Neuzugängen hat der Zoo Zürich jetzt zwei Koala-Pärchen.
Bislang haben sich die beiden Männchen Mikey und Milo die Australien-Anlage nur mit Emus und Wallabies geteilt, nun sollen sie hier mit ihren Partnerinnen leben und für Nachwuchs sorgen.
Die Koalas stammen alle aus dem Australian Reptile Park bei Sydney. Es ist also durchaus möglich, dass sie sich schon einmal begegnet sind, wie Zoo-Kurator Robert Zingg am Mittwoch sagte.
Maisy ist Anfang 2016 geboren und bringt stolze 7,8 Kilogramm auf die Waage. Nach einer dreissigtägigen Quarantäne bewohnt sie nun gemeinsam mit Mikey die Innenanlage. Zunächst habe Mikey sich durch den Neuzugang nicht aus der Ruhe bringen lassen. Erst als er am Boden auf Kotbällchen stiess, habe er realisiert, dass da interessanter Besuch gekommen sei, sagte Zingg.
Das Männchen habe dann eine Kostprobe seines Gesangstalents gegeben, das irgendwo zwischen Bellen, Grunzen, heiserem Brüllen oder eselähnlichem Wiehern liege. Zur Demonstration spielten die Zoomitarbeitenden eine Aufnahme ab.
Schluss mit der Männerfreundschaft
Und kaum erklangen die ersten Töne, war Mikey, der bis dahin tief und fest geschlafen hatte, auf einmal hellwach. Er hob den Kopf, riss die Knopfaugen auf und stellte die Ohren auf. Schliesslich könnte es sich ja um das Gebrüll eines Konkurrenten handeln.
Denn obwohl die beiden Männchen die vergangenen 16 Monate in trauter Zweisamkeit verbrachten, ist es nun vorbei mit der Männerfreundschaft. Mit dem Einzug der beiden Damen hat für Mikey und Milo ein neuer Lebensabschnitt begonnen. Sie sind nun Konkurrenten und die sonst so friedfertigen Tiere können heftig aneinander geraten, wenn es um die Gunst der Weibchen geht.
Maisy, die an ihrem dunkleren Gesicht zu erkennen ist, hält allerdings bislang noch nichts von den Annäherungsversuchen ihres Partners. Sie setzt dann ihre krallenbewehrten Arme ein und Mikey ist dabei auch schon einmal vom Baum gefallen.
Das junge Paar hat wenig Privatsphäre. Es ist ständig unter Beobachtung, auch nachts. So hat der Zoo eine Kamera installiert, die auch die nächtlichen Aktivitäten den beiden Koalas aufzeichnet.
Wenn Maisy ihre Widerspenstigkeit aufgibt und sich die beiden paaren, dauert es noch einige Zeit, bis ein kleiner Koala zu sehen sein wird. Die Tragzeit ist zwar, wie bei Beuteltieren üblich, mit 25 bis 32 Tagen sehr kurz. Doch das anfangs nur bohnengrosse Jungtier verbringt anschliessend noch sechs bis sieben Monate im mütterlichen Beutel.
Zweites Paar braucht noch Zeit
Pippa, das zweite Weibchen, ist jünger und mit 4,1 Kilogramm deutlich kleiner. Sie sei noch nicht richtig angekommen, sagte Zingg. Sie wirke unsicherer und auch ihr Gewichtsverlauf sei nicht stabil. Daher ist sie zurzeit noch allein untergebracht.
Die Zusammenführung mit Milo muss daher noch etwas warten. Das zukünftige Paar hat aber auch noch Zeit. Pippa ist Ende 2017 geboren und Koalas werden mit rund zwei Jahren geschlechtsreif. Oft haben Weibchen erst mit drei oder vier Jahren ihr erstes Junges.
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