Personal gesucht Lokführermangel – Zugausfälle bei der SBB

uri

4.6.2019

Ein Lokomotivführer reinigt die Scheibe des Führerstands. (Symbolbild)
Ein Lokomotivführer reinigt die Scheibe des Führerstands. (Symbolbild)
Bild: Keystone

Die SBB hat ein Personalproblem: Weil nicht genug Personen den Beruf des Lokführers ergreifen, müssen in besonderen Situationen sogar Verbindungen ausfallen.

Wegen Personalmangels wurden am letzten Mittwoch in der Region Zürich/Aargau morgens und abends 25 Verbindungen der S-Bahn-Linien S19 und S42 nicht befahren, berichtet «Blick».

Laut der SBB seien für die ärgerliche Situation zahlreiche Baustellen und notwendige Zusatzzüge verantwortlich gewesen. SBB-Sprecher Reto Schärli sagte «Blick»: «Der daraus entstandene Mehrbedarf an Lokführern war bei der Planung unterschätzt worden». Man habe die Situation inzwischen aber wieder im Griff.



Schärli erklärte in dem Zusammenhang auch: «Ja, wir machen die Erfahrung, dass jüngere Generationen weniger motiviert sind, den Beruf des Lokführers zu lernen.» Dabei handle es sich um einen Beruf mit Zukunft – man plane nicht, Lokführer durch Computer zu ersetzen.

Kritik an den Arbeitsbedingungen äusserte dagegen Hubert Giger, Präsident des Verbandes Schweizer Lokomotivführer (VSL). Er erklärte «Blick», der Beruf müsse attraktiver werden.

Das grösste Problem sei die immer grösser werdende Belastung für die Lokomotivführer. Vor allem kurzfristige Einsätze in der Nacht, die erst am Tag zuvor kommuniziert würden, wirkten abschreckend. Giger fordert deshalb attraktivere Schichtpläne. Die Krux dabei: Dafür braucht es mehr Lokführer.

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