Neue TCS-Studie Wo und wie Schweizer Autofahrer am liebsten streiten

tmxh

27.5.2019

In Zürich und Genf streiten Autofahrer laut einer TCS-Studie am liebsten.
In Zürich und Genf streiten Autofahrer laut einer TCS-Studie am liebsten.
Archiv / Jens Büttner

Handfeste Konflikte sind auf den Schweizer Strassen keine Seltenheit. Erstmals wurden die Streits unter Autolenkern nun im «Streitbarometer» des TCS untersucht. Wo streiten die Schweizer Autofahrer am meisten?

Wer häufig mit dem Auto fährt, weiss um das riesige Konfliktpotenzial, das auf unseren Strassen schlummert. Zu schnell, zu langsam, zu schlecht, zu unsicher: Unsere Urteile über andere Autofahrer enden oft im handfesten Streit. Erstmals liegen dazu nun Zahlen vor: Das «Streitbarometer» des TCS untersuchte das «Streitverhalten in der Schweiz rund um die Mobilität».

Daraus geht eindeutig hervor: In den Ballungsregionen Zürich und Genf streiten sich Autolenker mit Abstand am meisten. Laut TCS führen dort vier von 100 Personen pro Jahr einen Rechtstreit, der mit ihrem Auto oder einem Vorfall auf der Strasse zusammenhängt. 

Im Vergleich zu den anderen untersuchten Grossregionen Espace-Mittelland, Tessin, Ostschweiz, Nordwestschweiz und Zentralschweiz streiten die Genfer und Zürcher in Sachen Fahrzeug und Verkehr doppelt so häufig. 

Männer streiten öfter und teurer

Die Studie des TCS basiert auf 263'000 Policen des Portfolios im Verkehrsrechtsschutz. Für die Erhebung sammelte man Daten aus 2018 eröffneten oder abgeschlossenen Rechtsschutzfällen. Zu den Ursachen der Streits sagt das «Streitbarometer» aber nichts.

Ausgewertet wurden die Daten dafür mit Blick auf das Geschlecht. Wenig überraschend: Zwei Drittel der Streithähne sind Männer, so die Studie. Noch deutlicher wird der Unterschied bei Verkehrsregelverletzungen und Verkehrsunfällen: Für diese sind zu drei Vierteln Männer verantwortlich.

Während die Rechtsstreits der Männer etwa 25 Prozent mehr Kosten verusachen als jene der Frauen, streiten letztere zumindest länger, nämlich durchschnittlich etwa einen Monat lang. Was die Kosten angeht, sticht zudem eine Region besonders heraus: Im Tessin kosten die Rechtsstreits 50 Prozent mehr als im Rest der Schweiz.

Wie Metropolen dem Stau begegnen

Je jünger, desto streitlustiger

Entscheidend ist für die Streitlust auch das Alter: Demnach gehen jüngere Fahrzeuglenker häufiger aufeinander los, während die Konfliktfreude mit steigendem Alter abnimmt. In der Altersgruppe ab 66 (Traditionalisten genannt) wird nur halb so viel gestritten wie bei den Autofahrern zwischen 18 und 35 Jahren (Generation Y, vier Prozent pro Jahr).

Während die junge Generation besonders oft in Verkehrsregelkonflikte involviert ist, hält sich die Verteilung nach Alter bei den Verkehrsunfällen etwa die Waage.

Bilder aus der Schweiz
Zurück zur Startseite