Illegale Gelddruckerei in Garage Thurgauer wollte fünf Millionen Dollar fälschen

vab

1.7.2024

Zwei Schweizer haben laut Bundesanwaltschaft geplant, 50-Dollar-Noten im Wert von mindestens fünf Millionen US-Dollar zu drucken und in Umlauf zu bringen. (Symbolbild)
Zwei Schweizer haben laut Bundesanwaltschaft geplant, 50-Dollar-Noten im Wert von mindestens fünf Millionen US-Dollar zu drucken und in Umlauf zu bringen. (Symbolbild)
Imago/Design Pics

Rentner Rolf A. (72) wollte im Auftrag eines 22 Jahre jüngerer Schweizers 50-Dollar-Noten im Wert von fünf Millionen Dollar drucken. Heute Montag steht der Thurgauer Geldfälscher vor Gericht.

vab

1.7.2024

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Heute beginnt die Hauptverhandlung gegen Rolf A., der als einer der grössten Schweizer Geldfälscher gilt, und seinen Komplizen.
  • Zusammen mit einem Garagisten wollte der 72-Jährige 50-Dollar-Noten im Wert von fünf Millionen Dollar in Umlauf bringen.
  • Die beiden Beschuldigten flogen bei einer Routinekontrolle der CBD-Anlage des Garagisten auf. 

Heute steht Geldfälscher Rolf A. vor Gericht. Der 72-Jährige arbeitete im Auftrag eines 22 Jahre jüngeren Schweizers aus Spreitenbach AG. Letzterer muss sich ebenfalls heute vor Gericht behaupten.

Tatort war die Garage des Komplizen von Rolf A. in Urdorf ZH. Dieser soll laut der «Aargauer Zeitung» 130'000 Franken in den Aufbau der illegalen Gelddruckerei investiert und dem Rentner ein WG-Zimmer in Spreitenbach bereitgestellt haben.

Vorgehabt hatten die beiden Beschuldigten, 50-Dollar-Noten im Wert von fünf Millionen zu drucken und in Umlauf zu bringen. Bei der Durchsuchung soll die Polizei Druckbögen in unterschiedlichen Produktionsstufen im Wert von acht Millionen Dollar sichergestellt haben. 

Der Fall werde als «aussergewöhnlich» beschrieben, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Rolf A. sei ein Meister auf dem Gebiet der Geldfälscherei und werde mit dem berühmtesten Schweizer Geldfälscher, Hans Jörg Mühlematter, verglichen.

Beim damaligen Fall ging es um 13,3 Millionen Franken in Form von Tausendernoten. Über den Berner wurde ein Dokumentarfilm veröffentlicht, er soll im Sommer 2015 mit 81 Jahren an Darmkrebs gestorben sein, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet.

Rolf A. habe bereits in Thailand, wo er eine Weile lebte, Falschgeld produziert. Er musste eine Haftstrafe absitzen.

Bei Routinekontrolle aufgeflogen

Aufgeflogen ist der Coup im Kanton Zürich im November 2022, als die Polizei eine routinemässige Kontrolle bei der CBD-Anlage, die der Garagist ebenfalls betreibt, durchführte. Vor Ort fanden die Beamten nicht nur rund 300 Kilogramm Drogenhanf, sondern erwischten den Meisterfälscher ausserdem mit einem Gehilfen bei der Arbeit.

Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, gebe es Hinweise, dass Rolf A. sich geständig gab. Dies aufgrund der detaillierten Beschreibungen des Vorgehens in der Anklageschrift. Auch sei er in vorzeitigem Strafvollzug, was für gewöhnlich nur bei geständigen Tätern so vorkomme. 

Rolf A. sei ein Spezialist, denn er habe es geschafft, Noten zu fälschen, die in den Augen von Laien womöglich als Originale durchgegangen wären. So habe er auch etwa den Sicherheitsfaden und das Wasserzeichen, das den US-Präsidenten Ulysses S. Grant zeigt, täuschend echt nachzuahmen geschafft.

Die Beschuldigten flogen auf, bevor sie die Produktion des Falschgeldes abschliessen konnten. Bereits verurteilt von der Bundesanwaltschaft wurden die Gehilfen. 


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