«Tante Ju»-Absturz«Tante Ju»-Absturz: Im Cockpit sassen sehr erfahrene Piloten
sda
5.8.2018
Beim Absturz der historischen Ju-52 am Samstag in Graubünden mit 20 Todesopfern sassen laut Chef der vom Absturz betroffenen Fluggesellschaft Ju-Air zwei sehr erfahrene Linien- und Militärpiloten im Cockpit. Er könne sich nicht erklären, wie es zu dem Unglück gekommen sei.
Kurt Waldmeier bezeichnete den gestrigen Tag als «schwierigsten und schwärzesten in der Geschichte der 36-jährigen Ju-Air». Niemand habe ein grösseres Interesse an der Aufklärung des Absturzes als die Fluggesellschaft. «Wir unterstützen die Behörden nach all unseren Kräften.»
Laut dem Ju-Air-Chef würden alle drei «Tante Ju»-Maschinen «ausschliesslich durch sehr erfahrene Berufspiloten geflogen und durch Profis gewartet». Bisher habe es nie Unfälle mit verletzten Personen gegeben.
Langjährige Berufspiloten
Beide Kapitäne an Bord der Unglücksmaschine hätten über dreissig Jahre Erfahrung als Linienpiloten bei der Swissair und der Swiss verfügt, sagte Waldmeier. Fast so lange seien beide als Militärpiloten tätig gewesen.
Der 62-jährige Pilot ist laut dem Ju-Air-Chef seit 2004 regelmässig den Flugzeugtyp Ju-52 geflogen. «Er hatte 943 Flugstunden mit dieser Maschine und war damit einer der erfahrensten im Team.» Auch sein 63-jähriger Kollege im Cockpit sei seit Jahren mit der «Tante Ju» unterwegs gewesen.
10'187 Betriebsstunden
Die Unglücksmaschine war den Angaben zufolge insgesamt 10'187 Stunden in der Luft. Auch wegen ihres Alters sei sie technisch streng kontrolliert werden. «Alle 35 Flugstunden wurde das Flugzeug gewartet.»
Die letzte Kontrolle habe im Juli stattgefunden, die letzte Jahresüberholung sei im vergangenen Winter über die Bühne gegangen. «Uns waren keine technischen Probleme bekannt», sagte Waldmeier. Der Hinflug von Dübendorf ZH nach Locarno TI vom Freitag sei ebenfalls problemlos und ohne Vorkommnisse durchgeführt worden.
Seit dem Absturz bleibt die kleine Flotte der Ju-Air am Boden. Die Entscheidung, ob, wie und wann der Flugbetrieb mit den Oldtimer-Flugzeugen wieder aufgenommen werden könne, hänge von den Ergebnissen der Untersuchungen ab, hiess es.
«Blick» verfügt über ein Video, das den Moment des Absturzes am 4. August 2018 zeigt.
Bild: Screenshot blick.ch
Die Ju-52 schlug nahezu senkrecht in den Boden am Piz Segnas ein – so wie dies der Bericht des Unfalls bereits geschildet hat.
Bild: Screenshot blick.ch
Bei dem Absturz kamen alle 20 Menschen an Bord ums Leben.
Bild: Screenshot blick.ch
Als Folge der Untersuchung des Absturzes bleiben die verbleibenden zwei Maschinen der Ju-Air derzeit am Boden.
Bild: Screenshot blick.ch
Die verunfallte Ju-52 mit Kennzeichen A-702 alias HB-HOT war 1939 von der Schweizer Luftwaffe angeschafft worden. Swissair flog die Maschine nach dem Krieg bis 1982, bevor sie für Ju-Air zum Einsatz kam. Das Archivbild zeigt sie im Jahr 2012 über Zürich.
Bild: WikiCommons/Roland zh
A-702 alias HB-HOT war relativ bekannt: Die Ju-52 war als Nazi-Flugzeug im Stauffenberg-Film «Valkyrie» und in «Where Eagles Dare» zu sehen. Im Spionage-Thriller von 1968 hatte sie eine Winter-Camouflage der Schweizer Luftwaffe. wie auch auf diesem Archivbild von 1984.
Bild: WikiCommons/Rob Schleiffert
Ein Bild von der Unglückstelle der historischen Ju-52 ob Flims GR: Es gebe keinerlei Hoffnungen mehr, jemanden lebend zu bergen, sagten die Behörden.
Bild: Keystone
Ju-Air hat bis dato drei Maschinen vom Typ Ju-52 betrieben: HB-HOS und und HB-HOP werden bis zur Klärung des Unfalls am Boden bleiben müssen..
Bild: Keystone
Obwohl die Absturzursache noch nicht klar ist, lässt die Analyse der Unfallstelle bereits einige Schlussfolgerungen zu. "Das Flugzeug ist nahezu senkrecht und mit relativ hoher Geschwindigkeit auf den Boden geprallt", sagte Daniel Knecht von der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust).
Bild: Keystone
Das Alter eines Flugzeuges habe grundsätzlich keinen Zusammenhang mit dessen Sicherheit, führte Daniel Knecht zum Absturz des Oldtimerflugzeugs Ju-52 in Flims GR weiter aus.
Bild: Keystone
Kurt Waldmeier, der Chef der Fluggesellschaft Ju-Air, versicherte, dass zwei sehr erfahrene Piloten im Cockpit der Unglücksmaschine gesessen hätten.
Bild: Keystone
Bei dem Unglück am 4. August sind 20 Menschen ums Leben gekommen: 17 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder.
Bild: Keystone
Trägerorganisation der Ju-Air ist der Verein von Freunden der schweizerischen Luftwaffe (VFL). Dieser hatte in den 1980er-Jahren die drei ausgemusterten Maschinen der schweizerischen Luftwaffe übernommen.
Bild: Keystone
Die Maschinen der Ju-Air werden gerne für Rundflüge über die Alpen gebucht.
Bild: Keystone
Eine Maschine solchen Typs ist am Samstag im Kanton Graubünden abgestürzt. Sie bietet Platz für bis zu zwanzig Personen. (Archiv)
Bild: Keystone
Die Junkers Ju-52 des Baujahrs 1939 gehörte der auf Rundflüge spezialisierten Firma JU-AIR.
Bild: Keystone
Zu möglichen Absturzursachen der Ju-52 machten die Behörden zunächst keine Angaben.
Bild: Keystone
Das Oldtimer-Flugzeug hat Platz für 17 Passagiere und drei Besatzungsmitglieder.
Bild: Keystone
Am Samstag ereignete sich bei Hergiswil nahe Luzern ein weiteres Flugunglück. Ein Brandherd an der Absturzstelle musste aus der Luft gelöscht werden.
Bild: Keystone
Beim Absturz eines Kleinflugzeugs vom Typ Socata TB-10 starb eine vierköpfige Familie.
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit
Bei bestem Wetter haben in Zürich Hunderttausende mit grosser Ausgelassenheit eine der grössten Techno-Partys der Welt gefeiert. Ab dem frühen Samstagnachmittag zogen bei der Street Parade 28 Love Mobiles durch Schweizer die Banken-Metropole.
Bei der Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz haben 83 Länder und Organisationen am Sonntag die gemeinsame Abschlusserklärung unterstützt. Österreich ist unter den zustimmenden Staaten, auch Deutschland und die USA.
Rund 100 pro-palästinensiche Studentinnen und Studenten haben am Donnerstagabend die Eingangshalle eines Universitätsgebäudes in Lausanne besetzt. Die Unileitung nahm Gespräche mit ihnen auf und sah zunächst von einer Räumung ab.
02.05.2024
Street Parade Zürich: Eine der grössten Technopartys weltweit