Facebook-Post SVP-Nationalrat Glarner veröffentlicht Nummer von Lehrerin

uri

5.6.2019

SVP-Nationalrat Andreas Glarner hat wieder einen kontroversen Facebook-Post publiziert. (Archiv)
SVP-Nationalrat Andreas Glarner hat wieder einen kontroversen Facebook-Post publiziert. (Archiv)
Bild: Keystone

Auf Facebook prangert SVP-Nationalrat Andreas Glarner eine Primarlehrerin mitsamt ihrer Telefonnummer an – weil die Frau in einem Brief an muslimische Eltern informierte, dass ihre Kinder zum Fastenbrechen zuhause bleiben können.

Der SVP-Politiker Andreas Glarner hat auf Facebook die Handynummer einer Stadtzürcher Primarschullehrerin publiziert, mit dem Hinweis, man möge sie anrufen und ihr die Meinung sagen, berichtet der «Tages-Anzeiger».

Glarner störte sich demnach daran, dass die Frau in einem Elternbrief darauf hinwies, dass muslimische Kinder während des aktuellen «Fests des Fastenbrechens» zu Hause bleiben können, ohne dafür einen sogenannten Jokertag einsetzen zu müssen. Mit ihrem Hinweis befand sich die Lehrerin übrigens im Einklang mit der kantonalen Volksschulverordnung.



Erst auf Druck Informationen wieder gelöscht

Nach Glarners Post klingelte das Diensthandy der Lehrerin laut dem «Tages-Anzeiger» Dutzende Male. Sie schaltete es schliesslich ganz ab. Auch im Schulsekretariat sei das Telefon nicht stillgestanden.

Erst auf Druck des Stadtzürcher Schul- und Sportdepartements habe Glarner schliesslich nach Stunden Name, E-Mail-Adresse und Telefonnummer der Frau gelöscht, schreibt der «Tages-Anzeiger». Die Aktion rechtfertigte der Politiker demnach damit, dass die «Schweizerinnen und Schweizer erfahren müssen, was für ein Wahnsinn an unseren Schulen läuft».

Nicht das erste Mal

Dass die Lehrerin lediglich über eine Regel informierte, die an sämtlichen Schulen im Kanton Zürich gilt, ist Glarner nach eigenem Bekunden egal. Er verwies darauf, dass die veröffentlichte Nummer keine Privatnummer der Lehrerin sei, sondern jene eines Schulhandys – und das sei öffentlich.

Bereits vor rund einem Jahr hatte Glarner mit einer ähnlichen Aktion für Aufsehen gesorgt, als er auf Facebook einen Auszug aus einer Klassenliste einer Dübendorfer Schule publizierte, auf der lediglich einer von zwölf Namen nicht ausländisch klang.

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