Coronavirus Schweizer Restaurants lehnen Gäste aus China ab – Schutzmasken ausverkauft

tafu

27.1.2020

Restaurants beginnen, chinesische Touristengruppen abzulehnen. Die Angst vor dem Coronavirus führt auch dazu, dass Schutzmasken in der Schweiz nahezu ausverkauft sind.
Restaurants beginnen, chinesische Touristengruppen abzulehnen. Die Angst vor dem Coronavirus führt auch dazu, dass Schutzmasken in der Schweiz nahezu ausverkauft sind.
Bild: Keystone

Die Schweiz ist beliebt bei chinesischen Touristen. Doch der Ausbruch des Coronavirus macht Restaurantbesitzer hierzulande nervös – Reisegruppen aus China werden nicht mehr bedient. 

Die Zahl der durch das Coronavirus verstorbenen Patienten ist bis Montag auf 80 gestiegen, bereits 2'744 bestätigte Infektionen meldete das chinesische Staatsfernsehen. Doch das Virus macht nicht an der Grenze halt, weltweit wurden bereits rund 50 Fälle bestätigt.

In der Schweiz gibt es inzwischen ebenfalls zwei Verdachtsfälle: Die betroffenen Personen befinden sich nach einem Aufenthalt in China im Zürcher Triemli-Spital in Quarantäne. Und auch, wenn bisher nicht bestätigt ist, dass es sich um das Coronavirus handelt, ist die Nervosität im Land gross.

Das zeigt sich auf vielerlei Art: Verschiedene China-Restaurants in der Schweiz weigern sich inzwischen, chinesische Reisegruppen zu bedienen, berichtet «20 Minuten». Schutzmasken seien in der Schweiz praktisch ausverkauft. Die werden vor allem von chinesischen Touristen gekauft, um sie dann mit nach China nehmen zu können.

Wirte in Sorge

«Ich habe Angst vor dem Virus. Ich lasse in meinem Restaurant darum keine Reisegruppen aus China mehr zu», zitiert «20 Minuten» eine Wirtin eines chinesischen Restaurants aus dem Grossraum Zürich. Sie wolle damit das Personal und die anderen Gäste schützen. Die Kontrollen am Flughafen reichen ihr nicht aus, um sicherzugehen, dass sich niemand ansteckt. «Ich habe das Gefühl, dass die Behörden das Virus zu wenig ernst nehmen.»

Auch in einem Restaurant in Luzern würde man chinesische Reisegruppen ablehnen, erklärt die Geschäftsführerin. Eine Wirtin aus Opfikon ZH geht sogar noch weiter: «Sollte eine chinesische Reisegruppe vorbeikommen, die nicht an einem Flughafen kürzlich kontrolliert wurde, würde ich sie zuerst ins Spital schicken», erklärt die Frau. In ihrem Lokal habe sie bereist eine Box mit Mundschützen bereitgestellt. Wird in der Schweiz der erste Corona-Fall bestätigt, werde sie ihre Mitarbeiter nur noch mit Mundschutz zu den Gästen schicken.

Der Staat ist in der Pflicht

Die Reaktionen der Wirte sind keine Einzelfälle. Auch Gäste zögern inzwischen, chinesische Restaurants aufzusuchen. «Eigentlich hatte ich am Samstag grosse Lust auf ein Mittagessen beim Chinesen. Mir verging die Lust dann aber, als mich mein Mann an das Coronavirus erinnerte», zitiert «20 Minuten» eine Mutter aus Rheinfelden.

Doch es gibt auch Restaurantbetreiber, die die Lage noch immer entspannt sehen. Man wolle alle Menschen gleich behandeln, die Chinesen können nichts dafür, dass das Coronavirus in ihrem Land ausgebrochen ist, gibt ein Wirt aus Graubünden zu bedenken. Die staatlichen Behörden und nicht die Restaurants haben die Aufgabe, das Virus unter Kontrolle zu halten und infizierte Personen bereits am Flughafen auszusieben.

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