Pico übernimmt Online-HofladenFarmy lässt sich kaufen – Klein-Investoren verlieren ihr Geld
ai-scrape
16.1.2025 - 21:35
Der Online-Hofladen Farmy wird vom Grosshändler Pico übernommen, was für viele Investoren finanzielle Verluste bedeutet. Dominique Locher erklärt die Hintergründe.
Stefan Michel
16.01.2025, 21:35
16.01.2025, 21:36
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Der Online-Hofprodukte-Lieferdienst farmy ist finanziell am Ende.
Jetzt hat der Bio-Grosshändler Pico den «Online-Hofladen» übernommen.
Jene, die im Rahmen eine Crowdfunding in farmy investiert haben, verlieren ihre Anteile.
Der Chef von farmy, Dominique Locher, glaubt, dass das neue, fusionierte Unternehmen profitabel sein kann.
Farmy – das sind die kleinen Elektro-Transporter, die Bauernhof-Produkte direkt an Haushalte liefern. Während der Pandemie hat das Unternehmen einen rasanten Aufschwung hingelegt. Der Umsatz ist laut dem heutigen Geschäftsleiter Dominique Locher von 9,5 auf 24 Millionen Franken gewachsen, wie er dem «Tages-Anzeiger» erklärt.
Dann aber sind die Menschen in die Läden zurückgekehrt, der Umsatz von Farmy ist eingebrochen, der Online-Hofladen musste redimensionieren. Etwa, indem er das Geschäft in der Romandie aufgegeben hat. Doch alle Restrukturierung hat nicht gereicht, um schwarze Zahlen zu schreiben.
Zuletzt ist dem Geschäftsführer Dominique Locher nur der Verkauf des Geschäfts übrig geblieben, um die Firma zu retten. Für 100'000 Franken kauft der Bio-Grosshändler Pico das Unternehmen. Dieser beliefert vor allem Läden und Restaurants mit Bio-Lebensmitteln.
Übernahme als letzte Rettung
Die 100'000 Franken Verkaufsdienst lassen insbesondere jene aufhorchen, die sich vor zwei Jahren im Rahmen einer Crowdfunding-Kampagne Anteile an Farmy gekauft hatten. 4,2 Millionen Franken haben damals mehr als 18000 Klein-Investor*innen überwiesen. Wie der Kaufpreis vermuten lässt, ist davon nichts übrig. Jene, die ihre Anteile nicht bereits wieder verkauft haben, verlieren ihr Geld.
Im «Tages-Anzeiger» erklärt Locher, die Übernahme durch Pico sei die einzige Option, um das Unternehmen und die Arbeitsplätze zu retten. Er glaube weiterhin, dass der Online-Verkauf von Lebensmitteln profitabel sein könne. Es gebe ja bereits Beispiele dafür, etwa in der Türkei. Auch bei Coop laufe das Online-Geschäft, sagt Locher, der einst «Le Shop» gegründet, an Migros verkauft und dann einige Jahre für den grössten Detailhändler der Schweiz gearbeitet hat.
Pico-Chef arbeitete bis vor kurzem für farmy
Pico und farmy – das seinen Firmennamne behalten soll – ergänzten sich gut, ist Locher überzeugt. Sie hätten grosse Überschneidungen im Sortiment, könnten also in grösseren Stückzahlen einkaufen. Zudem könnten sie teilweise die gleiche Infrastruktur nutzen. Nicht zuletzt deshalb, weil Pico Geschäfte ausserhalb der Öffnungszeiten beliefere, die farmy-Kuriere aber vor allem tagsüber zu Privatkunden unterwegs seien.
Interessant ist, dass der Geschäftsführer von Pico, Thomas Zimmermann, laut «Handelszeitung» bis vor kurzem im Management von farmy tätig gewesen ist. Zusammen müssen es die ehemaligen Firmenkollegen schaffen, das neue, fusionierte Unternehmen rofitabel zu betreiben.
Der Redaktor hat diesen Artikel mithilfe von KI geschrieben.