Marina CarobbioNationalrat wählt Tessiner SP-Frau als neue Präsidentin
SDA
26.11.2018 - 16:08
Der Nationalrat hat Marina Carobbio zur Präsidentin gewählt. Die Tessiner SP-Politikerin will sich insbesondere für die Anliegen von Minderheiten und Frauen einsetzen.
Marina Carobbio ist höchste Schweizerin. Der Nationalrat hat die Tessiner SP-Politikerin am Montag zu Beginn der Wintersession zur Präsidentin gewählt. In ihrer Amtszeit will sie sich für die Anliegen von Frauen und Minderheiten einsetzen.
Auf Carobbio entfielen 154 von 172 gültigen Stimmen. Ihr Vorgänger, der Freiburger CVP-Nationalrat Dominique de Buman, kam vor einem Jahr auf 160 von 179 gültigen Stimmen. Den Rekord hält SVP-Politiker Hansjörg Walter (TG), der 2011 mit 185 Stimmen gewählt worden war.
Viefalt als Bereicherung
Carobbio sagte in ihrer Antrittsrede, Vielfalt sei auch in der Politik eine Bereicherung. Deshalb müsse es Ziel sein, mehr Frauen in der Politik zu haben. Im Nationalrat liege der Frauenanteil bei lediglich 33 Prozent, im Ständerat gar bei nur 15 Prozent, kritisierte Carobbio.
Als Nationalratspräsidentin hoffe sie, dass sich mehr Frauen und junge Menschen für die Politik interessierten. Dazu passend umrahmte der Tessiner Frauenchor «Coralina di Gnosca» mit einer Gesangsdarbietung die Einsetzung der neuen Nationalratspräsidentin ins Amt.
Bei de Buman bedankte sich Carobbio ebenfalls. Dieser habe das Amt mit Leidenschaft und Engagement ausgeübt. Sie habe grossen Respekt vor der Aufgabe und werde sich nach bestem Wissen einbringen. Sie werde versuchen, den Menschen hierzulande zuzuhören und die Schweiz im Ausland würdig zu vertreten.
Vielsprachigkeit fördern
Was die Rolle der Minderheiten angehe, so werde sie sich darum bemühen, die Vielsprachigkeit in der Schweiz zu fördern, sagte Carobbio. Insbesondere will die höchste Schweizerin jenen eine Stimme geben, die sonst kaum zu Wort kommen und wahrgenommen werden. Deshalb wird sie die Sitzungen des Nationalrats auch auf italienisch leiten.
Weiter möchte sie das Bild ihres Heimatkantons Tessin besser nach aussen tragen. Der Südkanton müsse seine Beziehungen in die Bundesstadt und zu den anderen Kantonen verbessern.
Carobbio ist seit über elf Jahren Mitglied der Grossen Kammer. 2007 rutschte sie für Franco Cavalli in den Nationalrat nach. Vor sieben Jahren bewarb sie sich in ihrer Partei erfolglos um die Nachfolge von Micheline Calmy-Rey im Bundesrat. Auf dem Ticket landeten schliesslich Pierre-Yves Maillard und Alain Berset.
Aus Vaters Schatten getreten
Marina Carobbio ist in einer Familie gross geworden, in der die Politik quasi zum Tagesgeschäft gehörte. Wer im Tessin «Carobbio» sagt, denkt immer noch zuerst an Werner Carobbio, an das Tessiner Urgestein und den früheren Präsidenten der autonomen Sozialisten (PSA).
Verheiratet mit einem Ingenieur, Mutter eines 22-jährigen Sohnes und einer 14-jährigen Tochter, ist sie bereits seit 2008 eine der Vizepräsidentinnen der SP Schweiz. Und obwohl sie seit 2007 im Nationalrat sitzt, hat sie sich daneben auch ein normales Berufsleben bewahrt.
Zusammen mit Bekannten teilt sie sich eine Arztpraxis in Roveredo in den Bündner Südtälern. Dort nimmt sie nun eine Auszeit bis Ende 2019, weil die Belastung mit dem Präsidialjahr in Bern sonst doch zu gross würde.
Was macht eine Nationalratspräsidentin?
Carobbio ist die 24. SP-Politikerin und die achte Vertreterin des Kantons Tessin auf dem Stuhl des Nationalratspräsidenten. Die letzte Tessiner Vertreterin im Amt war Chiara Simoneschi-Cortesi 2008/2009.
Bis zum Beginn der Wintersession 2019 leitet Carobbio nun die Sitzungen der grossen Kammer, legt im Rahmen der Sessionsplanung die Tagesordnung des Rates fest, leitet das Ratsbüro und vertritt den Rat gegen aussen. Der Nationalratspräsident wird häufig als höchster Schweizer bezeichnet, besetzt jedoch in der vom Bundesrat festgelegten offiziellen protokollarischen Rangordnung nur den vierten Rang.
Zur ersten Vizepräsidentin wählte der Nationalrat Isabelle Moret. Die Waadtländer FDP-Vertreterin kam auf 162 von 180 Stimmen. Sie dürfte in einem Jahr Carobbio als Präsidentin ablösen. Als zweiter Vizepräsident amtet der Bündner SVP-Nationalrat Heinz Brand. Er erhielt 146 von 169 Stimmen. Die Vizes unterstützen den Ratspräsidenten und nehmen mit ihm Präsidiumsaufgaben wahr.
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Bild: Keystone
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Bild: Keystone
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Bild: Keystone
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Bild: Keystone
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Bild: Keystone
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Bild: Keystone
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Bild: Keystone/Peter Schneider
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Bild: Keystone
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Bild: Keystone
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Bild: Keystone
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Bild: Keystone
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
Bild: Keystone
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Bild: Keystone
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Bild: Handout Schaffhauser Polizei
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bild: Keystone
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
Bild: KEYSTONE/Anthony Anex
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Bild: KEYSTONE/Ti-Press/Pablo Gianinazzi
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Bild: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Bild: Keystone/dpa
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Bild: Kapo TG
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Bild: Keystone
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Bild: Keystone
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