Fall Maddie McCann Bricht die Anklage gegen Christian B. jetzt zusammen? 

aru

15.9.2023

Madeleine McCann (Maddie) verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer portugiesischen Ferienanlage.
Madeleine McCann (Maddie) verschwand am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer portugiesischen Ferienanlage.
Luis Forra/LUSA/epa/dpa

Nachdem der Hauptzeuge im Fall Maddie ein grosses Interview gegeben hat, soll er nun planen, seine Aussagen zurückzuziehen. Die Anklage hätte anschliessend wohl nichts mehr in der Hand.

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Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Ermittlungen gegen Christian B. im Fall Maddie laufen. Der einzige Zeuge heisst Helge B.
  • Nun berichten britische Medien, dass Helge B. wohl nicht vor Gericht gegen seinen alten Kumpel aussagen will.
  • Die beiden hatten sich kurz nach dem Verschwinden von Madeleine an einem Musikfestival getroffen und über das Verschwinden des Mädchens gesprochen.

Die Anklage gegen Christian B. droht zusammenzubrechen. Der Beschuldigte im Fall der verschwundenen Madeleine McCann könnte entlastet werden, weil der einzige Hauptzeuge nicht mehr vor Gericht aussagen will. Dies geben Quellen, die den deutschen Ermittlern nahestehen sollen, gegenüber der britischen «Sun» bekannt.

Der Hauptzeuge Helge B. wackle und drohe, seine Hilfe einzustellen, heisst es konkret. Er ist ein alter Freund des Beschuldigten und seine Aussagen seien die Eckpfeiler der Anklage.

In diesem Sommer gab Helge B. der deutschen «Bild»-Zeitung ein exklusives Interview, in welchem er sämtliche Aussagen tätigte. Dafür habe er eine grosse Summe Geld erhalten. Nun ziehe Helge B. den Stecker.

Der Verdächtige Christian B. schrieb Briefe an alte Bekannte, in denen er sie darum bittet, dem Richter Briefe zu schreiben, in denen sie ihm einen guten Charakter attestieren.
Der Verdächtige Christian B. schrieb Briefe an alte Bekannte, in denen er sie darum bittet, dem Richter Briefe zu schreiben, in denen sie ihm einen guten Charakter attestieren.
Quelle: Carabinieri Milano

«Das zeigt, mit welcher Art von Menschen man es zu tun hat – und mit ihrer Glaubwürdigkeit als Zeugen», sagt die Quelle zur «Sun».

Madeleine McCann verschwand im Jahr 2007 im Alter von drei Jahren in einem portugiesischen Ferienresort.

Nur kurze Zeit später soll der Verdächtige Christian B. mit seinem ebenfalls kriminellen Kumpel Helge B. an einem Musikfestival über das Verschwinden des Mädchens gesprochen haben.

«Sie hat nicht geschrien»

Als sich die beiden bei einem Bier über den Fall austauschten, soll Christian B. angeblich gesagt haben: «Sie hat nicht geschrien.» Damit habe Christian B. eindeutig angedeutet, dass er Maddie entführt hat. Dies gab Helge B. gegenüber der Polizei an.

Hans Christian Wolters ist der Staatsanwalt im Fall Maddie. Der «Sun» sagte er, dass er nichts vom Sinneswandel des Zeugen wisse. 

Und weiter: «Jeder, der etwas gesagt hat, muss sich daran messen lassen. Zeugen sind der Wahrheitspflicht unterworfen – sie müssen aussagen. So etwas kann man sich nicht einfach aussuchen.»

Die Drohungen von Helge B., aus dem Prozess auszusteigen, kamen, als bekannt wurde, dass Christian B. alten Bekannten Bettelbriefe schreibt und sie darin bittet, dem Gericht einen Brief über seinen guten Charakter zu schreiben.

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