Corona-Übersicht Erster Schritt in die Normalität — Läden, Museen und Zoos geöffnet

Agenturen/red

1.3.2021

Schweizweit sind Läden und ein Teil der Freizeiteinrichtungen nach einer sechswöchigen Schliessung wieder geöffnet. Die Freude bei Kunden, Detailhandel und Museumsbetreibern ist gross. Unterdessen meldet das BAG 2560 Neuinfektionen. Die Ereignisse des Tages im Überblick.

Ein Schritt zurück in den Alltag nach dem zweiten Schweizer Lockdown: Seit Montag sind schweizweit Läden und ein Teil der Freizeiteinrichtungen nach einer sechswöchigen, coronabedingten Schliessung wieder geöffnet. Die Freude bei Kunden, Detailhandel und Museumsbetreibern ist gross.

Die Freude darüber, dass die Geschäfte öffnen, stand manch einer Verkäuferin und einem Verkäufer trotz Maske ins Gesicht geschrieben, so etwa im Warenhaus Loeb in Bern, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.

Auch bei zwei der grössten Schweizer Einkaufszentren, der Mall of Switzerland in Ebikon LU und dem Shoppi Tivoli in Spreitenbach ZH, hiess es, alle seien «äusserst motiviert» und sowohl Verkaufspersonal als auch Kunden glücklich. Mancherorts lockten Rabatte, Aktionen und Frühlingsausstattung und Kundinnen und Kunden wurden klatschend begrüsst.

Besucher in der Ausstellung RODIN/ARP in der Fondation Beyeler in Riehen. 
Besucher in der Ausstellung RODIN/ARP in der Fondation Beyeler in Riehen. 
Bild: Keystone

Sechs Wochen Enthaltsamkeit

«Nach sechs Wochen Enthaltsamkeit wollen sich die Leute etwas Gutes tun», sagte Dagmar Jenni vom Detailhandelsverband Swiss Retail Federation . Die Frequenzen seien gleich oder etwas höher gewesen, als an einem gewöhnlichen Montag. Punktuell sei es zu Warteschlangen gekommen, so zum Beispiel bei Möbelgeschäften. Besonders gefragt waren laut Jenni Büroausstattung, Haushaltsgeräte und Damenmode. Insgesamt sei der Run auf die Geschäfte weniger gross gewesen, als nach dem ersten Lockdown.

In Bern blieb der grosse Ansturm aus - in der Innenstadt blieb es am Morgen ruhig, wie die Kantonspolizei bestätigte. Auch in Zürich war bis am Mittag nicht viel los: Vereinzelt bildeten sich Schlangen vor Geschäften, etwa vor Kleiderläden oder Bijouterien an der Bahnhofstrasse, wie ein Augenschein eines Keystone-SDA-Reporters vor Ort ergab. Auch in der Luzerner Altstadt und in Basel war es ein ruhiger, erster Morgen auf dem Weg in die Normalität.

2560 neue Ansteckungen

Am Tag der ersten moderaten Lockerungen dieses Jahres wurden in der Schweiz und in Liechtenstein dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) innerhalb von 72 Stunden 2560 neue Coronavirus-Ansteckungen gemeldet. Gleichzeitig registrierte das BAG 16 neue Todesfälle und 83 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 162,38 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung belief sich auf 9287.


Die Ereignisse des Tages im Überblick:

Das Wichtigste in Kürze:

  • Österreich lockert in Vorarlberg die Massnahmen ab 15. März. 
  • Die Impfstoffe von Astrazeneca sowie Biontech und Pfizer sind sich nach einer neuen britischen Studie sehr effektiv.
  • In der Schweiz und in Liechtenstein gab es laut BAG am Wochenende 2560 neue Coronavirus-Fälle bei  62‘822 Tests, die Positivitätsrate liegt damit bei 4,1 Prozent.
  • Heute treten die ersten Lockerungen der am 18. Januar 2021 verhängten Corona-Massnahmen in Kraft.
  • Bundespräsident Guy Parmelin ruft zu einer Gedenkminute und Glockengeläute für die mittlerweile über 9000 Verstorbenen in der Schweiz auf.
  • Der Innenminister des deutschen Bundeslands Baden-Württemberg schlägt Massentests an den Grenzen zur Schweiz und zu Frankreich vor. Er will damit mögliche Kontrollen an den Grenzen vermeiden.

21.48 Uhr: Wir beenden den Live-Ticker am Montag

21.39 Uhr: Mehr als 50 Millionen Menschen in USA haben Corona-Erstimpfung

In den USA haben bislang mehr als 50 Millionen Menschen mindestens eine erste Impfdosis gegen das Coronavirus bekommen. Insgesamt wurden bislang mehr als 76 Millionen Impfdosen verabreicht, wie aus Zahlen der US-Gesundheitsbehörde CDC hervorging. Mehr als 25 Millionen Menschen bekamen demnach bereits zwei Impfdosen.

Seit Dezember werden in den USA Menschen mit den beiden Präparaten der Unternehmen Pfizer/Biontech sowie Moderna geimpft, bei denen jeweils zwei Dosen nötig sind. Künftig kann ein drittes Vakzin zum Einsatz kommen: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte am Samstag eine Notfallzulassung für den Impfstoff des US-Konzerns Johnson & Johnson erteilt. Dieser entfaltet seine volle Wirkung schon nach Verabreichung einer Dosis.

Die Impfungen in den USA waren zu Beginn schleppend angelaufen, hatten zuletzt aber sehr an Tempo gewonnen. Der Corona-Koordinator des Weissen Hauses, Jeff Zients, sagte am Montag, zuletzt seien im Schnitt 1,7 Millionen Impfdosen am Tag verabreicht worden.

Die Chefin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, mahnte, die Zahl der Corona-Neuinfektionen und -Todesfälle habe sich zuletzt auf hohem Niveau stabilisiert. Im Schnitt seien täglich gut 67'000 neue Infektionen und knapp 2000 Todesfälle gemeldet worden. Dies sei zwar deutlich weniger als noch vor ein paar Monaten, aber kein Grund zur Entwarnung. Man dürfe sich mit diesen Zahlen nicht abfinden. Walensky beklagte, sie sei sehr besorgt darüber, dass einzelne Bundesstaaten coronabedingte Restriktionen zurücknehmen wollten. Es sei nicht die richtige Zeit, um Sicherheitsvorkehrungen zu lockern, betonte sie.

21.32 Uhr: EKS empfiehlt Mitgliedkirchen Glockengeläut zum Totengedenken

Die Evangelisch-reformierte Kirche der Schweiz (EKS) empfiehlt ihren Mitgliedkirchen am kommenden Freitag am Mittag für die Opfer der Corona-Pandemie die Trauerglocken läuten zu lassen.

Die EKS unterstütze diese Initiative des Bundespräsidenten, stellte EKS-Präsidentin Rita Famos in einem Tweet fest.

Am kommenden Freitag ist es ein Jahr her, dass in der Schweiz die erste Person im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben ist. Bundespräsident Guy Parmelin hatte am Sonntag via Twitter für den 5. März zu einer Gedenkminute und Glockengeläute für die mittlerweile über 9000 Verstorbenen aufgerufen.

Parmelin rief in einer schriftlichen Botschaft die Kirchen im Land auf, am Freitagmittag die Glocken läuten zu lassen. Die Einwohnerinnen und Einwohner rief er zu einer Gedenkminute auf. Gedacht werden soll dabei auch jener Menschen, die derzeit an der Krankheit leiden oder sich vor den Spätfolgen erholen, aber auch jener, die sie dabei unterstützten.

21.11 Uhr: Tschechien ordnet Massentests in Firmen an

Tschechien ordnet verpflichtende Corona-Massentests in allen mittleren und grossen Unternehmen an. Das beschloss die Regierung unter Ministerpräsident Andrej Babis auf einer Kabinettssitzung. Innerhalb der nächsten zwei Wochen sollen rund 2,1 Millionen Arbeiter und Angestellte mindestens einmal getestet werden. Danach gelten wöchentliche Intervalle. Ausgenommen sind Kleinbetriebe mit weniger als 50 Beschäftigten.

Für Firmen und Mitarbeiter ist die Teilnahme obligatorisch. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten der Corona-Antigen-Tests. Alternativ können auch Selbsttests zum Einsatz kommen, die mit umgerechnet rund zweieinhalb Euro je Test bezuschusst werden. Bei Missachtung drohen den Unternehmen empfindliche Geldstrafen.

Die Regierung reagiert damit auf Forderungen, stärker gegen die Ausbreitung des Coronavirus in Büros und Fabrikhallen vorzugehen. Der Gewerkschaftsdachverband CMKOS hatte sich für eine einwöchige Zwangs-Betriebspause über Ostern ausgesprochen. «Wir stoppen die Industrie nicht», entgegnete Wirtschaftsminister Karel Havlicek. Viele deutsche Unternehmen nutzen Tschechien als sogenannte «verlängerte Werkbank».

Die Corona-Krise hat Tschechien besonders hart getroffen. In dem EU-Mitgliedsstaat mit 10,7 Millionen Einwohnern gab es seit Beginn der Pandemie mehr als 1,2 Millionen bestätigte Infektionen und fast 20'500 Todesfälle. Offizielle Kennzahlen zur 7-Tage-Inzidenz werden nicht veröffentlicht, Berechnungen ergeben aber eine Zahl von rund 770 Neuinfektionen je 100'000 Einwohner.

20.45 Uhr: Italiens Staatsverschuldung steigt wegen Corona um 20 Prozentpunkte

Angesichts der Corona-Pandemie ist die Staatsverschuldung in Italien um mehr als 20 Prozentpunkte gestiegen. Wie die italienischen Statistikbehörde Istat mitteilte, erhöhte sich die Verschuldung im vergangenen Jahr auf 155,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). In Jahr 2019 betrug sie noch 134,6 Prozent des BIP.

Laut Istat häufte Italien bis Ende 2020 einen kolossalen Schuldenberg von 2,57 Billionen Euro an (rund 2,83 Billionen Franken) — ein Plus von 160 Milliarden im Vergleich zum Vorjahr. Das BIP der drittgrössten Volkswirtschaft der Eurozone sank im vergangenen Jahr um 8,9 Prozent, was unter anderem an den strikten Einschränkungen der Regierung angesichts der Corona-Krise liegt.

Italien hofft nun auf Gelder in Höhe von rund 200 Milliarden Euro aus dem Hilfsfonds der Europäischen Union, um nach der Corona-Krise wieder auf die Beine zu kommen. Das Land zählt zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern. Bis Montag starben nach offiziellen Angaben fast 100'000 Menschen in Zusammenhang mit dem Virus.

20.16 Uhr: Nach Bewilligungs-Entzug: Solidaritätsdemo für Arzt in Luzern 

Am Abend protestierten in Luzern rund 350 Personen gegen den Entzug der Bewilligung eines Luzerner Arztes

Gemäss SRF wird dem Arzt aus Ebikon LU vorgeworfen, bei Behandlungen von Patientinnen und Patienten in seiner Praxis keine Schutzmaske getragen und Maskendispensationen auf schriftliche Anfrage hin ausgestellt zu haben. Zudem habe er mit unbelegten Aussagen zur Corona-Impfung die Bevölkerung unbegründet verängstigt.

In der Luzerner Innenstadt wurde nun eine Solidaritätsdemonstration für den Arzt veranstalten. Wie Urs Wigger, Mediensprecher der Luzerner Polizei, auf Anfrage sagte, nahmen rund 350 Personen daran teil. In mehreren Gruppen zogen die Demonstranten vom Schwanenplatz über die Seebrücke bis zum Regierungsgebäude und zurück in die Altstadt.

Die Polizei sei präsent gewesen und die Stimmung war laut Wigger friedlich. In Absprache mit der Dienstabteilung Stadtraum und Veranstaltungen liess die Polizei die Kundgebung laufen.

Rund 350 Personen demonstrieren aus Solidarität bei einer unbewilligten Kundgebung für einen Arzt aus Ebikon.
Rund 350 Personen demonstrieren aus Solidarität bei einer unbewilligten Kundgebung für einen Arzt aus Ebikon.
KEYSTONE/Urs Flueeler

20.04 Uhr: Luzerner und Urner Restaurants dürfen als Kantinen öffnen

Ab Montag dürfen Restaurants im Kanton Luzern und im Kanton Uri unter bestimmten Voraussetzungen als Betriebskantinen öffnen. Zugang haben Arbeiterinnen und Arbeiter aus dem Bereich Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft, Handwerkerinnen und Handwerker, Bau- und Strassenarbeiter sowie Monteurinnen und Monteure.

Die Mitarbeitenden aus den entsprechenden Branchen müssen von ihrem Arbeitgeber vorgängig schriftlich bei der Betriebskantine angemeldet werden, teilte die Luzerner Staatskanzlei mit. Die Öffnungszeiten sind beschränkt auf werktags von 11 bis 14 Uhr. Die selben Bedingungen gelten im Kanton Uri, wie der Sonderstab mitteilte.

19.49 Uhr: Auch Slowakei erhält russischen Impfstoff Sputnik V

Die Slowakei hat eine erste Lieferung des russischen Impfstoffs Sputnik V erhalten. Der populistisch- konservative Regierungschef Igor Matovic und Gesundheitsminister Marek Krajci eilten persönlich zum Flughafen der ostslowakischen Stadt Kosice, um die ersten 200'000 Impfdosen in Empfang zu nehmen. Nach organisatorischen Vorbereitungen könne man in rund zwei Wochen beginnen, die ersten 100'000 Bürger zu impfen, erklärte Krajci am Flughafen.

Regierungschef Matovic gab bekannt, dass die Slowakei insgesamt zwei Millionen Impfdosen aus Russland bestellt habe, die schrittweise bis Juni geliefert würden. «Damit kann die Slowakei ihr Impftempo um mehr als 40 Prozent beschleunigen», erklärte Matovic. Bis kurz vor der Landung in Kosice hatte die Regierung geheim gehalten, dass sie ein Flugzeug zum Abholen der Impfstoffe nach Russland geschickt hatte.

Der Kauf des russischen Impfstoffs vor einer Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ist in der Vier-Parteien- Koalition umstritten. Matovic hatte sich gegen einen Beschluss seiner eigenen Regierung gestellt, als er Gesundheitsminister Krajci zur Bestellung der Vakzine ermunterte. «Das Richtige zu tun, erfordert manchmal nichts anderes als Mut», verteidigte Matovic seine Entscheidung auf Facebook.

Sputnik V war im August in Russland als weltweit erster Impfstoff für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben worden, obwohl bis dahin wichtige Tests gefehlt hatten. Nach Anfang Februar im medizinischen Fachblatt «The Lancet» veröffentlichten Daten hat das Vakzin eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent.

19.22 Uhr: Türkei lockert Massnahmen in Provinzen mit geringem Risiko

Die Türkei lockert die Coronavirus-Restriktionen in Regionen mit niedrigen Neuinfektionen. So würden Ausgangsbeschränkungen am Wochenende in einigen Provinzen aufgehoben, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan. Zudem könnten Restaurants und Cafés wieder eingeschränkt öffnen, ausser in Regionen mit hohem Infektionsrisiko. Auch Schulen würden teilweise wieder geöffnet.

Ausgangsbeschränkungen am Abend blieben landesweit bestehen. Jede Woche werde das Infektionsgeschehen neu bewertet. Die Türkei hatte im Dezember wegen steigender Infektionszahlen unter anderem Ausgangsbeschränkungen am Wochenende und am Abend ab 21 Uhr erlassen.

Die 81 Provinzen der Türkei wurden zur Bewertung in vier Farbkategorien eingeteilt: Blau für niedriges Risiko, gelb für mittleres, orange für hohes und rot für sehr hohes Risiko. Istanbul ist als Provinz mit hohem Risiko eingestuft, die Hauptstadt Ankara als mittleres Risiko.

Ausgangssperren bleiben nach offiziellen Angaben in Provinzen mit hohem und sehr hohen Risiko bestehen, gelten aber nun nur noch sonntags und nicht mehr das ganze Wochenende. Restaurants und Cafés bleiben demnach nur in Provinzen mit hohem Risiko geschlossen. In allen anderen Regionen dürfen sie zwischen 7:00 und 19:00 Uhr mit halber Kapazität öffnen.

19.11 Uhr: Datenschutzbehörde in Rom hat Bedenken gegen Corona-Impfpass

Italiens Datenschutzbehörde hat starke Bedenken gegen die Einführung eines europäischen Coronaschutz-Impfpasses geäussert. «Die Daten zum Impfstatus sind ohne Zweifel besonders heikle Daten, und der falsche Umgang mit ihren kann schwerwiegende Folgen für das Leben und die Grundrechte von Menschen haben», teilte die Behörde mit dem Namen Garante Privacy in Rom mit. Ein solches digitales Impf-Dokument gilt bei vielen in der Europäischen Union als Baustein für die Normalisierung des Alltags mit dem Coronavirus.

Die EU-Kommission will nach eigenen Angaben am 17. März einen Gesetzentwurf für einen «digitalen grünen Pass» vorlegen, der Corona-Impfungen, Covid-Erkrankungen und negative Tests vermerken soll. Ziel ist es, einen sicheren Weg zur Aufhebung von Beschränkungen und zum Reisen in Europa zu finden, hiess es aus Brüssel.

Die italienischen Datenschützer fürchten eine Diskriminierung von bestimmten Personengruppen, etwa Ungeimpften, und sehen die digitale Verarbeitung von Gesundheitsdaten als Risiko. Vor der Einführung eines solches Impfpasses müsse erst ein nationales Gesetz zum Datenschutz für dieses Instrument beschlossen werden, verlangte die Behörde. Die Beschleunigung der Impfkampagne ist ein zentrales Ziel der Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi. Bisher wurden rund 4,35 Millionen Impfdosen in den 60-Millionen-Einwohner-Land gespritzt.

18.55 Uhr: Britische Studie: Corona-Impfstoffe sind sehr effektiv

Die Impfstoffe von Astrazeneca sowie Biontech und Pfizer haben sich nach einer neuen britischen Studie als sehr effektiv erwiesen. Beide Vakzine würden nach einer Dosis zu mindestens 60 Prozent schützen, teilte die Gesundheitsbehörde Public Health England mit. Noch besser sei die Wirkung auf Krankenhausaufenthalte: Diese würden bei über 80-Jährigen um 80 Prozent sinken. Auch die Sterblichkeit sei bereits nach einer Impfung deutlich zurückgegangen — um 85 Prozent bei über 70-Jährigen. Hier lagen zunächst nur Daten für den Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer vor.

Ampullen der Corona-Impfstoffe von Moderna, Biontech/Pfizer und Astrazeneca.
Ampullen der Corona-Impfstoffe von Moderna, Biontech/Pfizer und Astrazeneca.
Luka Dakskobler/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa

«Wenn wir geduldig sind und diesem Impfprogramm Zeit geben, seine volle Wirkung zu entfalten, wird es uns hoffentlich in den nächsten Monaten eine ganz andere Welt ermöglichen», sagte der stellvertretende medizinische Chefberater der Regierung, Jonathan Van-Tam. Gesundheitsminister Matt Hancock betonte, in der Gruppe der über 80-Jährigen seien zuletzt deutlich weniger Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Auch die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken sei deutlich zurückgegangen. Dies seien Effekte des Impfprogramms.

Im Vereinigten Königreich haben bisher mehr als 20 Millionen Menschen eine erste Corona-Dosis erhalten. Das ist mehr als jeder dritte Erwachsene. Ziel der Regierung ist, bis Ende Juli allen Erwachsenen eine erste Impfung anzubieten.

18.47 Uhr: Österreich startet Öffnung der Gastronomie im Bundesland Vorarlberg

Österreich geht trotz zuletzt deutlich gestiegener Corona-Zahlen seinen Weg der schrittweisen Öffnung des öffentlichen Lebens nun auf regionaler Ebene weiter. Aufgrund der vergleichsweise geringen Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen werde es ab 15. März im westlichsten Bundesland Vorarlberg zu Lockerungen kommen, kündigte Kanzler Sebastian Kurz an. Davon profitierten der Sport, die Kultur und die Gastronomie. Für den Rest des Landes gelte das Ziel, dass zu Ostern zumindest Gastronomie im Freien möglich werden solle. «Wir beginnen outdoor, bevor wir uns an weitere Indoor-Öffnungsschritte heranwagen können», sagte Kurz.

Sebastian Kurz, Bundeskanzler von Österreich, hat Lockerungen für Vorarlberg per 15. März angekündigt.
Sebastian Kurz, Bundeskanzler von Österreich, hat Lockerungen für Vorarlberg per 15. März angekündigt.
Georg Hochmuth/APA/dpa (Archivbild)

Bei den Lockerungen sollten weiterhin Zutrittstests eine zentrale Rolle spielen. Jede Woche werde aktuell etwa ein Viertel der österreichischen Bevölkerung getestet, hiess es. Die Hoffnung ruhe auch auf der deutlichen Steigerung der Impfzahlen im März und April.

«Wir wissen, dass es für die Bevölkerung schon ein verdammt langes Jahr ist», sagte Kurz. Er verteidigte die Öffnung aller Geschäfte vor drei Wochen. Dies sei ein wichtiger und und richtiger Schritt gewesen. Allein seitdem seien 120'000 Menschen, die vorher arbeitslos oder in Kurzarbeit gewesen seien, wieder in Beschäftigung gekommen. Am Montag wurden in Österreich 1409 Neuinfektionen binnen eines Tages gezählt.

18.22 Uhr: WHO: Weltweite Corona-Zahlen steigen wieder

Die weltweit gemeldeten Corona-Infektionszahlen steigen wieder. Nach sechs Wochen mit sinkender Tendenz gebe es nun wieder einen Zuwachs, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus. Abgesehen von Afrika und der Region im westlichen Pazifik sei überall ein Aufwärtstrend zu beobachten. «Das ist enttäuschend, aber nicht überraschend.» Ursachen könnten die Corona-Lockerungen und die ansteckenderen Varianten des Virus sein — «und dass die Menschen weniger vorsichtig werden», sagte Tedros.

Der WHO-Chef ermahnte die internationale Gemeinschaft erneut, nicht allein auf Impfungen zu setzen. Grundsätzliche Hygieneregeln seien weiterhin Fundament der Pandemie-Bekämpfung. Erfreulich sei, dass endlich die Impfung von medizinischem Personal in den ärmeren Ländern begonnen habe, zum Beispiel in Ghana und der Elfenbeinküste. Bis Ende Mai erwarte die WHO, dass 237 Millionen Dosen Impfstoff zur Verteilung in 142 ärmeren Ländern bereitstünden. Tedros fügte hinzu: «Es ist bedauerlich, dass dies beinahe drei Monate nach dem Impfstart in manch besonders reichen Ländern passiert.»

18.09 Uhr: Unternehmen sollen Verluste länger von Steuern abziehen können

Unternehmen sollen künftig Verluste aus zehn statt sieben der Steuerperiode vorangegangenen Geschäftsjahren abziehen können. Das fordert der Nationalrat mit einer Motion. Er argumentiert mit der Coronakrise.

Heute können Unternehmen Verluste aus sieben der Steuerperiode vorangegangenen Geschäftsjahren abziehen. Dies kann dazu führen, dass Unternehmen einen Teil der Verluste nicht verrechnen können. Die Verlängerung oder Aufhebung der Frist für die Verlustverrechnung wird seit längerer Zeit diskutiert.

Der Nationalrat stimmte einer Fristerstreckung auf zehn Jahre mit 117 zu 59 Stimmen bei 8 Enthaltungen zu. Die entsprechende Motion geht nun an den Ständerat.

17.30 Uhr: Corona-Showdown am Mittwoch im Parlament

Längst nicht alle sind mit dem Öffnungsfahrplan der Regierung einverstanden. Sowohl die Gesundheitskommission des Nationalrats (SGK-N) als auch die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrats (WAK-N) verlangen schnellere Lockerungsschritte, als sie der Bundesrat vorsieht. Restaurants sowie Kultur-, Unterhaltungs-, Freizeit- und Sportstätten sollen bereits ab dem 22. März wieder öffnen dürfen. 

Durchsetzen will die WAK-N diese Lockerungen mit einer dringlichen Änderung des Covid-19-Gesetzes, wie es der entsprechende Antrag von Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (SVP/GR) vorsieht. Demnach soll das Datum der Öffnung im Gesetzestext verankert werden.

Nun ist das Parlament an der Reihe – und der Nationalrat befindet bereits diesen Mittwoch über den Antrag, wie Nationalrätin Samira Marti (SP/BL) auf Twitter schreibt und gegenüber «blue News» bestätigt. 

Am Mittwoch debattiert der Nationalrat über einen umstrittenen Kommissionsantrag, der die Restaurants bereits am 22. März öffnen will. Das bestätigt SP-Nationalrätin Samira Marti. 
Am Mittwoch debattiert der Nationalrat über einen umstrittenen Kommissionsantrag, der die Restaurants bereits am 22. März öffnen will. Das bestätigt SP-Nationalrätin Samira Marti. 
Bild: Keystone

17.15 Uhr: Gesetzesentwurf für digitalen Impfpass in der EU

Die EU-Kommission will am 17. März den Gesetzentwurf für einen «digitalen grünen Pass» vorlegen, der Corona-Impfungen, Covid-Erkrankungen und negative Tests vermerken soll. Ziel ist, einen sicheren Weg zur Aufhebung von Beschränkungen und zum Reisen in Europa zu finden. Das kündigte Kommissions-Vizepräsident Margaritis Schinas am Montag in Brüssel an.

Binnen drei Monaten sollen die technischen Voraussetzungen stehen, damit Corona-Geimpfte europaweit fälschungssicher ihre Immunisierung nachweisen können. Das könnte über ein einheitlich lesbares Dokument mit QR-Code geschehen, das man auf Papier oder auf dem Smartphone bei sich tragen könnte – ähnlich wie ein Bahnticket. Technisch ist dafür noch sehr viel vorzubereiten. Der geplante Gesetzentwurf würde den rechtlichen Rahmen stecken.



16.50 Uhr: Appell an den Anstand und die Zuversicht

Ständeratspräsident Alex Kuprecht (SVP/SZ) hat zu Beginn der Frühlingssession an den Anstand und die Zuversicht appelliert. Mit Tiraden lasse sich das Coronavirus nicht vertreiben, sagte der Schwyzer. Drohungen gegen Bundesräte und Angehörige des Parlaments sowie deren Familien entsprächen nicht dem Anstand und dem Willen der Gesellschaft.

«Die Menschen in unserem Land sind angespannt, verzweifelt, haben Existenzängste und müssen tatenlos zusehen, wie ihre selbst aufgebauten Firmen oder das Vermächtnis von Vorfahren durch diese Pandemie in den Abgrund gleiten», so die Worte Kuprechts am Montag im Rat.

Der Zweifel der Bürgerinnen und Bürger an den Entscheiden der Regierung werde grösser und die Glaubwürdigkeit nehme ab. Die Bevölkerung brauche jetzt Perspektiven und erwarte Lichtblicke, sagte der Ständeratspräsident. Die exekutive Politik sei gefordert, diese Zuversicht mit verständlichen Entscheiden zurückzugeben. 

«Lassen Sie uns gemeinsam und mit voller Kraft diesen Weg beschreiten und nehmen wir Abstand von jenen, die die Gesellschaft spalten wollen», fasste Kuprecht seine Aufforderung zusammen.

Ständeratspräsident Alex Kuprecht appelliert hinsichtlich der andauernden Corona-Krise an den Anstand und die Zuversicht. 
Ständeratspräsident Alex Kuprecht appelliert hinsichtlich der andauernden Corona-Krise an den Anstand und die Zuversicht. 
Bild: Keystone

16.16 Uhr: Corona-Tests für Parlamentarier*innen

Seit heute tagen die Parlamentarier*innen an der Frühlingssession in Bern. Um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu verhindern, haben sie vorab ein Speicheltest-Kit nach Hause geschickt bekommen. So sollen Infektionen bei Personen ohne Symptome entdeckt werden.

Die Parlamentarier*innen wurden in einem Schreiben dazu aufgefordert, am Montagmorgen vor Beginn der Session selber eine Speichelprobe zu entnehmen und diese bei der Ankunft am Morgen oder Nachmittag im Parlamentsgebäude abzugeben. Sie hätten zudem die Möglichkeit, sich vor Ort testen zu lassen – etwa, wenn sie die Tests vergessen hätten, hiess es auf Anfrage bei den Parlamentsdiensten.

Die Testresultate sollen im Verlaufe des Nachmittags vorliegen und den Ratsmitgliedern per SMS mitgeteilt werden. Wer ein positives Resultat erhält, solle sich sofort in Isolation und nach Hause begeben. Die Tests bleiben freiwillig.

15.45 Uhr: Deutschland will zwei kostenlose Schnelltests pro Woche für alle

Mit Blick auf mögliche weitere Öffnungen des Corona-Lockdowns schlägt das deutsche Gesundheitsministerium zwei kostenlose Schnelltests pro Woche für alle Bürger vor. Sie sollen von geschultem Personal abgenommen werden können – etwa in Testzentren oder Praxen, aber auch bei weiteren Dienstleistern.

Diese Möglichkeiten zu «Bürgertests» sollen vorerst bis Ende Juni angeboten werden, für Anfang Juni ist eine Evaluation geplant. Der konkrete Starttermin im März ist laut dem Vorschlag noch offen. Damit in kurzer Zeit ausreichend Testkapazitäten entstehen, solle der Kreis der damit zu beauftragenden Stellen um Dienstleister erweitert werden, die etwa schon an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen in kurzer Frist Testzentren aufgebaut haben, heisst es im Papier.

Das Ergebnis eines solchen Schnelltests soll man schriftlich oder digital ausgehändigt bekommen - auch zur Vorlage bei Behörden nach der Einreise aus bestimmten Risikogebieten oder etwa beim Besuch von Pflegeheimen.

Denkbar wäre dies demnach auch als Voraussetzung zum Betreten bestimmter Einrichtungen. Bei einem positiven Testergebnis soll man künftig gleich vor Ort noch eine weitere Probe nehmen lassen können, um das Ergebnis mit einem genaueren PCR-Tests zu überprüfen.

14.42 Uhr: Finnland verhängt Corona-Ausnahmezustand

Finnland hat am Montag den Ausnahmezustand erklärt, um strengere Corona-Massnahmen einführen zu können. Die Regierung brachte ein Gesetz zur vorübergehenden Schliessung von Restaurants sowie anderen Bereichen bei Lebensmittel- und Getränkedienstleistungen ins Parlament ein, wie es in einer Mitteilung hiess. Es soll am 8. März in Kraft treten und zunächst für drei Wochen gelten. Das Gesetz soll aber nicht pauschal im ganzen Land angewendet werden, sondern nur in besonders betroffenen Regionen.

Ministerpräsidentin Sanna Marin forderte die Bevölkerung auf, soziale Zusammenkünfte zu vermeiden, Abstand zu halten und Mundschutz zu tragen. Die Regierung behielt sich auch die Verhängung von Ausgangssperren vor, falls sich die Lage verschlechtert. Betroffen von der Schliessung sind Cafés, Restaurants, Bars und Nachtclubs. Kantinen in Heimen und Firmen sollen geöffnet bleiben. Auch Bestellungen über Lieferdienste sind weiterhin erlaubt.

Seit Beginn der Pandemie starben in Finnland mit seinen 5,5 Millionen Einwohnern 742 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2. Mehr als 58'000 Menschen infizierten sich damit. In den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zählt Finnland - berechnet auf die Einwohnerzahl - zu den Ländern mit den niedrigsten Neuinfektionszahlen. Die Tendenz ist aber steigend. Am Montag wurden 392 neue Fälle registriert.

14.09 Uhr: Glarner Restaurants können als Kantinen öffnen

Im Kanton Glarus können Restaurants ab sofort eine Bewilligung erhalten, um von 11 bis 14 Uhr eine «Betriebskantine für Berufstätige im Ausseneinsatz» zu betreiben. Das teilte der Kanton am Montag mit. Diesen Betrieben kann die Bewilligung als Betriebskantine für Berufstätige im Ausseneinsatz erteilt werden.

Der Zugang zu diesem Kantinenangebot ist nur für Angestellt aus gewissen Branchen erlaubt: Landwirtschaftsssektor (Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft), Handwerker, Bau- und Strassenarbeiter (Bauhaupt- und Ausbaugewerbe) sowie Monteure. Und: Die Mitarbeiter müssen von ihrem Arbeitgeber im Voraus schriftlich bei der «Betriebskantine» angemeldet werden.

13.30 Uhr: 2560 Neuinfektionen innert 72 Stunden

In der Schweiz und in Liechtenstein sind dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Montag 2560 Coronavirus-Ansteckungen bei insgesamt 62‘822 Tests innert 72 Stunden gemeldet worden. Das entspricht einer Positivitätsrate von 4,1 Prozent. Zudem registrierte das BAG für diesen Zeitraum 16 neue Todesfälle und 83 Spitaleinweisungen.

Vor Wochenfrist meldete die Behörde nach dem Wochenende 2449 neue Coronavirus-Ansteckungen, 26 neue Todesfälle und 84 Spitaleinweisungen.

Die Positivitätsrate für die vergangenen zwei Wochen lag bei 4,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum wurden pro 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner 162,38 laborbestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Reproduktionszahl R, die angibt, wie viele Personen eine infizierte Person im Durchschnitt ansteckt, lag vor rund zehn Tagen bei 1,06.

Insgesamt wurden bis Samstagabend 932'375 Impfdosen an die Kantone und Liechtenstein ausgeliefert. Davon wurden 751'009 Dosen verabreicht. 221'259 Personen sind bereits vollständig geimpft. Seit Beginn der Pandemie wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 5'088'223 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, den Erreger der Atemwegserkrankung Covid-19, wie das BAG weiter mitteilte. Insgesamt gab es 557'492 laborbestätigte Fälle.

Von den mutierten Varianten des Coronavirus sind in der Schweiz bisher 10'396 Fälle entdeckt worden. 3825 betrafen die britische Variante (B.1.1.7), 165 die südafrikanische (B.1.351) sowie sechs die brasilianische (P.1). 6400 Fälle konnten keiner Variante eindeutig zugewiesen werden.

Coronavirus-Schnelltest im Testzentrum beim Spital in Davos. (Archiv)
Coronavirus-Schnelltest im Testzentrum beim Spital in Davos. (Archiv)
Bild: Keystone

12.50 Uhr: Auch in Zürich bleibt Ansturm auf Läden aus

In der Stadt Zürich durften am Montag alle Läden zum ersten Mal seit sechs Wochen wieder öffnen. Der grosse Ansturm ist bis am Mittag aber ausgeblieben. Vereinzelt bildeten sich Schlangen vor Geschäften, etwa vor Kleiderläden oder Bijouterien an der Bahnhofstrasse, wie ein Augenschein eines Keystone-SDA-Reporters vor Ort ergab. Ansonsten zeigte sich die Bahnhofstrasse, wie es an einem Montagmorgen erwartet werden kann: mit relativ wenigen Menschen unterwegs.

Auch im Niederdorf und der Langstrasse waren die Geschäfte mit Waren des nicht täglichen Bedarfs zwar offen, von Kundschaft wurden sie aber nicht überrannt. Am Limmatplatz waren einige Geschäfte gar überhaupt nicht geöffnet. Die Stadtpolizei Zürich bestätigte auf Anfrage, dass es für sie kein aussergewöhnlicher Montagvormittag gewesen sei. Sie habe bis zum Mittag nicht in Zusammenhang mit den Ladenöffnungen ausrücken müssen.

Vereinzelt bildeten sich in der Stadt Zürich am Montagvormittag Schlangen vor den Geschäften, die nach sechs Wochen zum ersten Mal wieder öffnen durften.
Vereinzelt bildeten sich in der Stadt Zürich am Montagvormittag Schlangen vor den Geschäften, die nach sechs Wochen zum ersten Mal wieder öffnen durften.
Bild: Keystone

12.18 Uhr: Österreich verteilt kostenlose Schnelltests

In Österreich werden seit Montag kostenlose Corona-Schnelltests verteilt. Jeder Österreicher über 15 Jahre kann sich in den Apotheken des Landes fünf Tests pro Monat abholen. Allerdings hat die Regierung dazu aufgerufen, nicht gleich zum Start der Aktion die Apotheken zu stürmen.

In der ersten Woche sollten rund drei Millionen Tests für 600'000 Personen zur Verfügung stehen, erklärte die Apothekerkammer am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur APA. In der kommenden Woche solle sich die Zahl der bereitstehenden sogenannten «Nasenbohrer-Tests» verdoppeln. Die Aktion gilt für Menschen über 15 Jahren, weil Jüngere in Österreich seit einiger Zeit in den Schulen an regelmässigen kostenlosen Schnelltests teilnehmen können.

Covid-19 Schnelltests, die ein positives Ergebnis und ein negatives Ergebnis anzeigen. (Symbolbild)
Covid-19 Schnelltests, die ein positives Ergebnis und ein negatives Ergebnis anzeigen. (Symbolbild)
Bild:  Keystone

11.48 Uhr: Post erfüllt trotz Paketflut die Vorgaben

Gegenüber 2019 stellte die Post im Corona-Jahr 23 Prozent mehr Pakete zu, wie sie am Montag mitteilte. Die Post habe dabei auch im vergangenen Jahr die Vorgaben der Postgesetzgebung erfüllt, wonach 95 Prozent der Pakete und 97 Prozent der Briefe pünktlich beim Empfänger sein müssen. Allerdings wurde im Corona-Jahr eine andere Messmethode angewendet. Der Bundesrat habe der Post in der «ausserordentlichen Lage» eine Zustellung nach «best effort» gewährt.

Für das vergangene Jahr erlaubte die Eidgenössische Postkommission (Postcom) deshalb, dass für die Messung der Briefzustellung die Zeit von Mitte März bis Juli und der Dezember ausgeklammert wurde. Bei den Paketen wurden die Monate März bis Juli sowie Oktober bis Dezember von der Messung ausgeschlossen. Somit zählten für die Messung der Briefe die 6,5 Monate und für die Pakete die 4 Monate, in denen sich die Lage etwas entspannte.

95,4 Prozent der schnellen Priority-Pakete und 95,5 Prozent der günstigeren Economy-Pakete erreichten in der verkürzten Messperiode ihre Empfänger pünktlich. Damit werde die Vorgabe des Postgesetzes von 95,0 Prozent übertroffen, kommentierte die Post. Bei der Briefpost erreichten 98,0 Prozent der A-Post-Briefe und 99,2 Prozent der B-Post-Briefe ihre Empfänger pünktlich.

Ein Paketbote der Post stapelt während der Auslieferung die Pakete auf einen Wagen. (Archiv)
Ein Paketbote der Post stapelt während der Auslieferung die Pakete auf einen Wagen. (Archiv)
Bild: Keystone

11.13 Uhr: Kein Ansturm auf Berner Läden

Der grosse Ansturm ist ausgeblieben: Die Läden in der Berner Innenstadt sind am Montagmorgen sanft aus dem Lockdown erwacht. Die Wiedereröffnung verlief ausgesprochen ruhig. Das zeigte ein Augenschein eines Keystone-SDA-Reporters im Berner Stadtzentrum. Ende April 2020 hatten sich noch lange Schlangen vor den Baumärkten und Gartencentern gebildet, die damals als Erste wieder öffnen durften.

Diesmal sei es anders, es fühle sich wie ein normaler Montagmorgen an, ausser dass die Cafés und Restaurants weiterhin geschlossen seien. Belebt werde die Szenerie um 9 Uhr früh vor allem von Warenanlieferungen – «gäng wie gäng», wie die Berner sagen. Beim Warenhaus Loeb sei Sicherheitspersonal an jedem Eingang postiert, und Digitaltafeln zeigen an, wie viele zusätzliche Kundinnen und Kunden noch Platz hätten. Kurz nach 9 Uhr seien es über 500 gewesen.

Wer Bücher kaufen will, kann das wieder in einem Laden tun und muss nicht aufs Internet zurückgreifen.
Wer Bücher kaufen will, kann das wieder in einem Laden tun und muss nicht aufs Internet zurückgreifen.
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10.27 Uhr: Zweite Welle lastet im Januar auf Detailhandel 

Die Schweizer Detailhändler haben im Januar wegen der zweiten Corona-Welle weniger verkauft. Entsprechend den behördlichen Verordnungen entwickelten sich die einzelnen Branchen aber sehr unterschiedlich: Nahrungsmittelverkäufe und der Internethandel boomten, der Nichtnahrungsmittel-Sektor brach ein.

Insgesamt sind die Detailhandelsumsätze in der Schweiz im Januar 2021 – bereinigt um Verkaufs- und Feiertagseffekte – zum entsprechenden Vorjahresmonat um 0,9 Prozent gesunken, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag aufgrund provisorischer Zahlen mitteilte. Preisbereinigt, also real, war das Minus mit 0,5 Prozent etwas geringer.

Zum Vormonat sehen die Zahlen allerdings deutlich schlechter aus. So sanken die Umsätze saisonbereinigt zum Dezember 2020 um nominal 4,9 Prozent, und real fielen sie gar um 5,3 Prozent zurück.

In einer Boutique in Luzern laufen die Vorbereitungen anlässlich der Wiedereröffnung der Geschäfte auf Hochtouren. Unter anderem litten die Branchen «sonstige Güter (Bekleidung, Apotheken, Uhren und Schmuck)» mit einem Umsatzrückgang von minus 19,2 Prozent besonders stark. (Symbolbild)
In einer Boutique in Luzern laufen die Vorbereitungen anlässlich der Wiedereröffnung der Geschäfte auf Hochtouren. Unter anderem litten die Branchen «sonstige Güter (Bekleidung, Apotheken, Uhren und Schmuck)» mit einem Umsatzrückgang von minus 19,2 Prozent besonders stark. (Symbolbild)
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9.46 Uhr: England sucht Patienten mit Corona-Variante

Die englischen Behörden suchen mit Hochdruck nach einem Patienten, der positiv auf eine hochansteckende Corona-Variante aus Brasilien getestet worden sein soll. Die gesuchte Person habe bei ihrem Corona-Test nicht ihre Kontaktdaten angegeben und sei deshalb bislang nicht aufgefunden worden, teilte die Behörde Public Health England am Sonntag mit. Auch am Montag ging die Suche weiter.

Insgesamt waren sechs Fälle der in Nord-Brasilien entdeckten Variante P.1, die als ansteckender und resistenter gegen Impfstoffe als die Ursprungsform sein soll, in Grossbritannien aufgetaucht, die anderen liessen sich jedoch zurückverfolgen. Die Behörden riefen alle Bürger, die am 12. oder 13. Februar einen Test gemacht hatten und kein Ergebnis bekommen oder die Registrierung nicht vollständig ausgefüllt hatten, auf, sich zu melden. Zudem sollten die Passagiere eines Fluges aus Brasilien vom 10. Februar kontaktiert werden. «Wir müssen die Person so schnell wie möglich finden», sagte Impf-Staatssekretär Nadhim Zahawi im BBC-Interview.

Grossbritannien hatte Mitte Februar für Einreisende aus Hochrisikogebieten eine verpflichtende, zehntägige Hotel-Quarantäne eingeführt – dies war allerdings nach Ankunft des Fluges aus Brasilien. Gesundheitsminister Matt Hancock wollte sich am Montag mit Abgeordneten über das Auftreten der Variante austauschen.

8.25 Uhr: In Obwalden wird wieder geimpft 

Der Kanton Obwalden kann wieder Erstimpfungen gegen das Coronavirus vornehmen. Wie das Gesundheitsamt am Montag mitteilte, ist wieder genügend Impfstoff vorhanden, um das kantonale Impfzentrum in Sarnen an einem Tag pro Woche zu öffnen.

Obwalden hatte im Februar weniger Impfstoff erhalten als erwartet. Zweitimpfungen konnten nur vorgenommen werden, weil andere Kantone Impfdosen zur Verfügung stellten, das kantonale Impfzentrum in Sarnen wurde geschlossen.

Ab März sollen wieder regelmässige Lieferungen eintreffen, teilte das Gesundheitsamt mit. Das Impfzentrum werde deswegen wieder an einem Tag pro Woche geöffnet.

An einem Tag können in Sarnen rund 400 Personen geimpft werden. Vorderhand werden weiterhin Personen geimpft, die älter als 75 Jahre alt sind. Ab April sollte es möglich sein, Personen ab 65 zu impfen.

Bislang haben im Kanton Obwalden 2100 Personen eine Erst- und eine Zweitimpfung erhalten. Weitere 2700 Personen sind für eine Impfung angemeldet.

Im Kanton Obwalden nimmt das kantonale Impfzentrum wieder seinen Betrieb auf. (Symbolbild)
Im Kanton Obwalden nimmt das kantonale Impfzentrum wieder seinen Betrieb auf. (Symbolbild)
KEYSTONE

7.55 Uhr: Mehr als 4700 neue Fälle in Deutschland

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 4732 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, erhöhte sich die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz auf 65,8.

Binnen 24 Stunden wurden den Angaben zufolge 60 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie stieg auf 2'447'068.

Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.

6.23 Uhr: Impfungen auf den Philippinen angelaufen Manila

Mit Verzögerung haben nun auch auf den Philippinen die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Als erstes erhielt am Montag der Direktor des wichtigsten Krankenhauses des Landes, Gerardo Legaspi, eine Spritze mit dem Impfstoff des chinesischen Pharmaunternehmens Sinovac. Am Sonntag waren 600'000 Dosen davon als Geschenk Pekings an das südostasiatische Land in Manila eingetroffen.

Weil er als weniger wirksam gilt, hat die philippinische Gesundheitsbehörde diesen Impfstoff allerdings nicht für die Beschäftigten im Gesundheitswesen empfohlen. Deren Gewerkschaft bekräftigte am Montag in einem Appell, die Beschäftigen müssten ihren Impfstoff selbst wählen dürfen. Die grosse Mehrheit von ihnen möchte mit dem Vakzin des Herstellers Astrazeneca geimpft werden. Dieses sollte eigentlich am Montag im Land eintreffen, laut philippinischen Behörden wird sich die Lieferung aber um eine weitere Woche verzögern.

In dem Land mit knapp 110 Millionen Einwohnern gab es nach offiziellen Angaben bisher 576'352 Corona-Infektionen. Mindestens 12'318 Menschen starben demnach an oder mit dem Virus.

Start der Corona-Impfungen in Quezon City, Philippinen. 
Start der Corona-Impfungen in Quezon City, Philippinen. 
KEYSTONE

6 Uhr: Corona-Handling kratzt am Image der Schweiz

Das Bild der Schweiz im Ausland hat während der Corona-Krise gelitten. Dies sagte Nicolas Bideau, der Direktor von Präsenz Schweiz, einer Abteilung des Aussendepartements EDA zur Förderung des guten Images der Schweiz im Ausland, gegenüber von «Le Nouvelliste» vom Montag. Das Bild der Schweiz, so perfekt und gut organisiert zu sein, sei während der Pandemie getrübt worden, erklärte er. Bideau weist in diesem Zusammenhang auf das Schweizer Management der zweiten Welle hin, das ausländische Zeitungen besonders stark kritisiert hatten. Er stellte jedoch fest, dass kein Staat die Ideallösung in dieser Krise gefunden habe. «Wie in allen anderen Ländern hatten wir unsere Unvollkommenheiten, unsere Momente der Spannung», sagte der Diplomat.

Ihm zufolge ist die aktuelle Zeitperiode aber entscheidend für das Image des Landes. «Entscheidend ist, ob Sie sich davon erholen oder nicht. Hier wird die Schweiz ihr Image spielen.» Bideau zeigte sich zuversichtlich, dass die Schweiz gut für diese Herausforderung gerüstet sei. In Bezug auf die Eröffnung von Skigebieten glaubt der Präsenz-Schweiz-Direktor aber, «dass wir in den Nachbarländern, die im wirtschaftlichen Wettbewerb stehen, besonders kritisiert werden». Auf der ganzen Welt sei die Kritik aber schwach, hiess es weiter.

Der Diplomat erinnerte daran, dass die Schweiz in hohem Masse von ihren Exporten abhänge: «Unser Tourismus, unser Käse, unsere Weine, unsere Uhren, unsere Medikamente prägen die Schweiz.» Daher sei beabsichtigt, die Geschichten, die am Ende der Corona-Krise rund um diese Produkte erzählt werden sollen, entsprechend dem neuen globalen Kontext anzupassen. «Wir haben dem Bundesrat vorgeschlagen, unsere Aktivitäten auf Europa zu konzentrieren – insbesondere auf unsere strategischen Exportzonen: Süddeutschland, Nachbarfrankreich, Norditalien», erklärte er. Ein weiteres Ziel sei in diesem Zusammenhang, in Ballungsräumen Schweizer Gebäude zu errichten, um dort Schweizer Produkte auszustellen und das Know-how des Landes bekannter zu machen.

Die Eröffnung der Schweizer Skigebiete kam bei den Nachbarländern nicht gut an.
Die Eröffnung der Schweizer Skigebiete kam bei den Nachbarländern nicht gut an.
Bild: Keystone/Urs Flüeler

5.30 Uhr: Erste moderate Lockerungen treten in Kraft

Heute  treten die ersten Lockerungen der am 18. Januar 2021 eingeführten Corona-Massnahmen in Kraft. Die Läden dürfen wieder öffnen, Treffen in grösseren Gruppen sind erlaubt und gewisse sportliche Aktivitäten und Museumsbesuche wieder möglich. Mehr Erleichterungen gibt es für Jugendliche. So sind für die bis 20-Jährigen (Jahrgang 2001) wieder Wettkämpfe in allen Sportarten sowie Konzerte ohne Publikum erlaubt. Kinder- und Jugendchören ist das Singen wieder gestattet. Ausserdem sind Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit wie Jugendtreffs wieder zugänglich.

Für alle Schweizerinnen und Schweizer öffnen heute die Einkaufsläden und Märkte für Güter des nicht täglichen Bedarfs, die Museen und Lesesäle von Archiven und die Bibliotheken. Auch die Aussenbereiche von Zoos, botanischen Gärten und Freizeitanlagen sind wieder zugänglich.

Ebenfalls wieder offen sind Sportanlagen im Freien wie Kunsteisbahnen, Tennis- und Fussballplätze oder Leichtathletikstadien. Es gelten überall Maskenpflicht sowie Abstandsregeln und Kapazitätsbeschränkungen.

Im Freien sind private Veranstaltungen mit bis zu 15 Personen im Familien- und Freundeskreis wieder erlaubt. An privaten Veranstaltungen im Innern dürfen weiterhin maximal fünf Personen teilnehmen. Kinder werden mitgezählt. Mehr dazu lesen Sie hier.



5.25 Uhr: Impfungen auf den Philippinen angelaufen

Mit Verzögerung haben nun auch auf den Philippinen die Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. Als Erstes erhielt am Montag der Direktor des wichtigsten Krankenhauses des Landes, Gerardo Legaspi, eine Spritze mit dem Impfstoff des chinesischen Pharmaunternehmens Sinovac. Am Sonntag waren 600'000 Dosen davon als Geschenk Pekings an das südostasiatische Land in Manila eingetroffen.

Weil er als weniger wirksam gilt, hat die philippinische Gesundheitsbehörde diesen Impfstoff allerdings nicht für die Beschäftigten im Gesundheitswesen empfohlen. Deren Gewerkschaft bekräftigte am Montag in einem Appell, die Beschäftigen müssten ihren Impfstoff selbst wählen dürfen. Die grosse Mehrheit von ihnen möchte mit dem Vakzin des Herstellers Astrazeneca geimpft werden. Dieses sollte eigentlich am Montag im Land eintreffen, laut philippinischen Behörden wird sich die Lieferung aber um eine weitere Woche verzögern.

In dem Land mit knapp 110 Millionen Einwohnern gab es nach offiziellen Angaben bisher 576'352 Corona-Infektionen. Mindestens 12'318 Menschen starben demnach an oder mit dem Virus.

5.11 Uhr: Indiens Premier gegen Coronavirus geimpft

Der indische Regierungschef Narendra Modi hat sich öffentlichkeitswirksam gegen das Coronavirus impfen lassen. Der 70-jährige Premierminister veröffentlichte am Montag ein Bild auf Twitter, auf dem zu sehen ist, wie ihm eine Spritze in den linken Oberarm gesetzt wird. Laut dem Eintrag handelte es sich um die erste Dosis des Vakzins. Dazu schrieb Modi: «Ich appelliere an alle, die zur Impfung berechtigt sind: Lasst uns Indien gemeinsam von Covid-19 befreien!»

Mit seinen 1,3 Milliarden Einwohner hat Indien in absoluten Zahlen die zweitmeisten bekannten Corona-Fälle nach den USA. Dabei waren die Corona-Zahlen bis vor kurzem noch relativ niedrig gewesen. So wurden täglich um die 10’000 Neuinfektionen erfasst, während es zu Hochzeiten im vergangenen Sommer knapp 100’000 am Tag gewesen waren. Mit den niedrigeren Fallzahlen liess jedoch auch die Vorsicht der Menschen nach, und obendrein wurden kürzlich auch infektiösere Corona-Mutanten entdeckt. Zuletzt gab es in der Millionenmetropole Mumbai und anderen Regionen des Landes wieder einen Anstieg der Fallzahlen.

1.41 Uhr: Astrazeneca stösst Moderna-Beteiligung ab

Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat einem Zeitungsbericht zufolge seine Beteiligung an dem US-Biotech-Unternehmen Moderna verkauft. Astrazeneca habe seine Anteile in Höhe von 7,7 Prozent für mehr als eine Milliarde Dollar abgestossen. Dies berichtete «The Times» am Sonntagabend. Die Transaktion geschah offenbar, nachdem die Aktien des US-Pharmaherstellers wegen des Durchbruchs beim Coronavirus-Impfstoff in die Höhe geschnellt waren. Es sei allerdings nicht klar, über welchen Zeitraum die in Grossbritannien ansässige Astrazeneca ihre Beteiligung an Moderna verkauft habe, hiess es weiter. Eine Partnerschaft der beiden Biotechnologieunternehmen bliebe aber für andere Behandlungsmethoden bestehen, schrieb die Londoner Zeitung in dem Bericht zudem.

Moderna, dessen Coronavirus-Impfstoff in den USA für den Notfall zugelassen ist, erwartet aufgrund des erfolgreichen Impfstoffs einen Umsatz von 18,4 Milliarden Dollar im Jahr 2021. Sowohl Astrazeneca als auch Moderna reagierten zunächst nicht auf Anfragen zu Stellungnahmen.

1 Uhr: Baden-Württemberg für Tests an Grenzen zur Schweiz

Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl schlägt Massentests an den Grenzen zu Frankreich und der Schweiz vor. Er will damit mögliche Kontrollen an den Grenzen vermeiden. In Briefen an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gesundheitsminister Manne Lucha schreibt Strobl: «Da wir bei den Impfungen auf absehbare Zeit nicht schnell genug vorankommen werden, möchte ich eindringlich dafür werben, durch eine umfassende Test-Strategie in den Grenzregionen die Pandemie bestmöglich einzudämmen.» Der Vize-Ministerpräsident reagierte damit auf die Entscheidung der deutschen Regierung vom Sonntag, die Einreise aus der französischen Region Moselle, die an Rheinland-Pfalz und das Saarland grenzt, zu erschweren. Mit Wirkung ab Dienstag wurde die Region als sogenanntes Virusvariantengebiet eingestuft.

0 Uhr: Parmelin ruft zum Gedenken für Pandemie-Opfer auf

Am Freitag (5. März) ist es ein Jahr her, dass in der Schweiz die erste Person im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben ist. Bundespräsident Guy Parmelin ruft zu einer Gedenkminute und Glockengeläute für die mittlerweile über 9000 Verstorbenen auf. «Der 5. März ist die Gelegenheit, am Mittag die Glocken läuten zu lassen und für eine Schweigeminute innezuhalten», schrieb Parmelin am Sonntag im Kurznachrichtendienst Twitter.

Auf der Website seines Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) veröffentlichte der Bundespräsident eine persönliche Botschaft. Als zum Beginn der Pandemie sein Vater und gleichzeitig weitere Mitglieder seiner Familie an Covid-19 erkrankt seien, seien die Auswirkungen der Krankheit seien damals noch wenig bekannt gewesen. Nicht alle hätten wie seine Angehörigen das Glück gehabt, zu genesen.

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