In einer Kehrtwende wegen der hochansteckenden Delta-Variante empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC künftig wieder das Maskentragen. Auch vollständig Geimpfte sollen in einigen Teilen des Landes, in denen sich das Virus besonders stark ausbreitet, in öffentlichen Räumen wieder Mund und Nase bedecken, wie die Behörde am Dienstag mitteilte. Das gilt auch für Schulen.
US-Präsident Joe Biden rief dazu auf, die neuen Richtlinien zu beachten. «Mehr Impfungen und das Tragen von Masken in den von der Delta-Variante am stärksten betroffenen Gebieten werden es uns ermöglichen, die Art von Lockdowns, Schliessungen, Schulschliessungen und Störungen zu vermeiden, mit denen wir im Jahr 2020 konfrontiert waren.» Die USA würden zu diesen Massnahmen nicht wieder zurückkehren.
Im Mai hatte die CDC für die allermeisten Situationen das Maskentragen in Innenräumen für vollständig Geimpfte nicht mehr für notwendig gehalten. Die CDC gibt dabei aber nur Empfehlungen ab. Letztlich entscheiden die US-Bundesstaaten selbst.
Zur neuen Einschätzung trugen auch Informationen bei, die eine signifikante Wahrscheinlichkeit der Weitergabe des Virus auch von Geimpften möglich erscheinen lassen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky betonte aber, «dass wir glauben, dass die überwiegende Mehrheit der Übertragung bei ungeimpften Personen und durch ungeimpfte Personen erfolgt (...)».
Besonders stark war die Zahl der neuen Fälle zuletzt in vielen südlichen Staaten wie Florida, Missouri oder Arkansas gestiegen. Dort ist die Impfquote besonders niedrig. Knapp 50 Prozent aller Amerikaner – 163 Millionen Menschen – sind vollständig geimpft. Das ist deutlich weniger, als die Regierung für diesen Zeitpunkt angepeilt hatte. Anders als die Zahl der Neuinfektionen ist jene der neuen Todesfälle pro Tag mit knapp 300 aber noch verhältnismässig niedrig. Im Dezember und Januar lag diese Zahl regelmässig bei mehr als 3000.