UnwetterGewitter verursachen erneut Schäden von 260 Millionen Franken
SDA
29.6.2021 - 14:51
Unwetter Schweiz Ende Juni 2021
Das Unwetter sorgte in Bulle für überflutete Strassen.
Bild: KEYSTONE
Die Hagelkörner kamen ziemlich gross runter, wie dieser Polizist zeigt.
Bild: KEYSTONE
Hier durchschlug der Hagel die Rückscheibe eines Autos.
Bild: KEYSTONE
Die Innenstadt von Bulle nach dem Sturm.
Bild: KEYSTONE
Die Polizei im Einsatz.
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Unwetter Schweiz Ende Juni 2021
Das Unwetter sorgte in Bulle für überflutete Strassen.
Bild: KEYSTONE
Die Hagelkörner kamen ziemlich gross runter, wie dieser Polizist zeigt.
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Hier durchschlug der Hagel die Rückscheibe eines Autos.
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Die Innenstadt von Bulle nach dem Sturm.
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Die Polizei im Einsatz.
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Die Unwetter vom Montagabend und in der Nacht auf Dienstag haben Schäden in Höhe von mindestens 260 Millionen Franken verursacht. Mehrere Personen wurden verletzt, eine Autofahrerin kam ums Leben.
29.06.2021, 14:51
29.06.2021, 17:14
SDA/lmy
Über weite Teile der Schweiz sind erneut heftige Gewitter mit Sturmböen, Hagel und Starkregen hinweggefegt. Die Hagelzüge vom Montagabend erreichten mit mindestens 260 Millionen Franken die Schadenssumme von der gesamten letzten Woche.
In einem Waldstück bei Meikirch BE wurde am Montagabend eine Autofahrerin durch einen umgestürzten Baum tödlich verletzt, wie die Kantonspolizei Bern am Dienstag mitteilte.
Die Unwetter bescherten den Einsatzkräften im Kanton Bern eine lange Nacht. Insgesamt erhielt die Polizei nach heftigen Gewittern und Starkregen rund 400 Meldungen. Hagelzüge verursachten namentlich im Seeland sowie zwischen Bern und Thun erhebliche Schäden. Mehrere Strassen mussten wegen umgestürzten Bäumen gesperrt werden.
Der Hagelzug vom Montagabend richtete alleine im Kanton Luzern an Gebäuden Schäden von 60 Millionen Franken an. Dort prasselten zum Beispiel in Nottwil Hagelkörner mit einem Durchmesser von sieben Zentimetern herab. Laut Gebäudeversicherung Luzern war das Unwetter das grösste Elementarereignis im Kanton seit über 15 Jahren. Insgesamt gingen rund 500 Meldungen bei der Einsatzzentrale ein, wie die Luzerner Polizei schrieb.
Schwerster Hagelzug in 20 Jahren
Bereits letzte Woche waren Versicherungen Schäden nach wiederkehrenden Unwettern in der Höhe von über 260 Millionen Franken gemeldet worden. Mit den jüngsten Gewittern vom Montagabend und in der Nacht auf Dienstag kamen mindestens nochmals 260 Millionen Franken dazu, wie Zahlen der Versicherungen Axa, Allianz Suisse, Mobiliar und Schweizer Hagel sowie mehrerer Gebäudeversicherungen auf Anfrage zu entnehmen war. Aus Sicht der Allianz Suisse war es der schwerste Hagelzug gewesen, den man seit über 20 Jahren verzeichnet habe.
Bei Schweizer Hagel gingen nach den Unwettern am Montagabend 2500 Meldungen in der Höhe von rund 20 Millionen Franken ein. Wie letzte Woche, als 3500 Schäden in der Höhe von 24 Millionen Franken gemeldet wurden, waren erneut verschiedene landwirtschaftliche Kulturen betroffen.
So traf es unter anderem Kirschenanlagen im Berner Seeland, wie Bilder auf Sozialen Medien zeigten. Dort fielen teilweise minutenlang Hagelkörner in der Grösse von Golfbällen vom Himmel, sie liessen die roten Früchte platzen.
Mehrere Verletzte
In der Innerschweiz wurden wegen des Hagels und herumfliegender Gebäudeteile fünf Personen verletzt. Bei Schutz&Rettung Zürich gingen fast 400 Notrufe ein. Wegen Wasser in Gebäuden und herabfallenden Ästen sowie entwurzelten Bäumen hatten die Einsatzkräfte auch hier alle Hände voll zu tun.
In Solothurn stürzte wegen des Unwetters das Gerüst beim Rathaus in der Altstadt ein. Es gab insgesamt über 400 Meldungen. Im Aargau hielten 270 Meldungen Polizei und Feuerwehren auf Trab. Auch in der Ostschweiz riefen die Menschen die Einsatzkräfte an, im Thurgau waren es 110 Meldungen.
In der Westschweiz wurde der Kanton Freiburg stark in Mitleidenschaft gezogen. Arg in Bedrängnis kam laut Kantonspolizei Freiburg eine 16-köpfige Schulklasse mit ihren zwei erwachsenen Begleitpersonen, die in Bulle von einem Hagelzug überrascht wurde. Sechs Kinder und eine erwachsene Begleitperson wurden vom Rettungsdienst betreut und zur Untersuchung in ein Spital gebracht.
In derselben Gemeinde wurden Tausende von Dachziegeln durch Hagel zerbrochen, sie drohten von den Dächern von Gebäuden zu fallen und die Bevölkerung zu gefährden, wie die Kantonspolizei Freiburg twitterte.
In Cressier NE bleibt ein kleineres Detachement der Schweizer Armee noch bis Donnerstag zur Sicherung der erstellten Dämme und Rückhaltebecken vor Ort. Der Rest der Truppe zieht ab. Dank der von den Armeeangehörigen gebauten Schutzeinrichtungen kam es am Montagabend zu keinen weiteren Überschwemmungen in dem Ort, wie der Kanton mitteilte.
Verkehr beeinträchtigt
Am Dienstagmorgen gab es eine kurze Verschnaufpause, doch bereits gegen Mittag zogen aus Westen neue Gewitter auf, die rasch den Osten der Schweiz erreichten.
Die ersten starken Gewitter von dieser Woche waren am späten Montagnachmittag mit Starkregen und Hagel aus Westen aufgezogen. Auf dem Chasseral wehte eine Orkanböe mit 122 km/h. Während sich die Lage im Norden laut Wetterediensten beruhigte, zogen in der Nacht auch in Teilen des Kantons Tessin Gewitter auf, in Bosco/Gurin und Airolo fielen seit dem späten Abend rund 50 Millimeter Regen.
Der Verkehr auf Strasse und Schiene wurde durch die Unwetter teilweise stark beeinträchtigt. So kam es auf der Autobahn A6 zwischen Münchenbuchsee BE und Schüpfen BE wegen einer überfluteten Fahrbahn zu Staus. Zwischen Thun und Belp BE kam es zu einem Erdrutsch, wie die SBB mitteilten. Wegen Hochwassers bleibt zudem der Schiffsbetrieb zwischen Solothurn und Biel bis 2. Juli eingeschränkt, wie die SBB mitteilten.
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