Wer kann sich das leisten? Die Preise explodieren: Wohnungen sind heute doppelt so teuer wie 2007

tsch

16.10.2018

Wer in den eigenen vier Wänden wohnen will, muss immer tiefer in die Tasche greifen: Vor allem  in Seeregionen sind die Immobilienpreise seit 2007 stark gestiegen.
Wer in den eigenen vier Wänden wohnen will, muss immer tiefer in die Tasche greifen: Vor allem  in Seeregionen sind die Immobilienpreise seit 2007 stark gestiegen.
Keystone

Der Traum von den eigenen vier Wänden wird in der Schweiz immer teurer. Seit 2007 haben sich die Immobilienpreise mancherorts verdoppelt. Welche Regionen am stärksten vom Preisanstieg betroffen sind, zeigt ein aktueller Immobilienreport.

Zürich ist das teuerste Pflaster der Schweiz: Wohnungen kosten dort bis zu 13'000 Franken pro Quadratmeter. Das sind 97 Prozent mehr als 2007. Auch in anderen Regionen sind die Preise für Immobilien massiv gestiegen, wie der heute veröffentlichte Immobilienreport der ETH Zürich und des Internet-Vergleichsportals Comparis belegt.

Vor allem rund um die Seen haben sich Immobilien extrem verteuert. Neun der zehn Regionen mit dem höchsten Preisansteig seit 2007 liegen an Seen. Neben Zürich sind die Wohnungspreise auch im Bezirk Horgen ZH (+89 Prozent), dem Kanton Nidwalden (+82 Prozent) und in Neuchâtel (+80 Prozent) im Langzeitverglech explodiert. «Die Regionen, wie zum Beispiel die um den Zürichsee, sind nach wie vor beliebt und deshalb teuer – dort sind in absehbarer Zeit auch keine grossen Preisreduktionen zu erwarten», sagte Comparis-Immobilienexpertin Nina Spielhofer «20 Minuten».

Bezirke mit dem höchsten Preisanstieg für Wohnungen von 2007 bis 2018
ETH Zürich / comparis.ch

Aber auch in den Bezirken mit dem geringsten Preisanstieg haben sich Wohnungen und Häuser in den vergangenen elf Jahren um bis zu 23 Prozent verteuert. Billiger geworden ist in dem Zeitraum ledigich der Walliser Bezirk Goms, in dem die Preise um zwei Prozent abnahmen. «Vor allem institutionelle Anleger investieren wegen der tiefen Rendite in anderen Anlagekategorien immer noch massiv in Immobilien, allem Anschein nach stark in Bezirken mit relativ niedrigen Preisen», kommentiert Didier Sornette, Professor für Entrepreneurial Risks an der ETH Zürich.


Einen Überblick über die Entwicklung der Kaufpreise  für Wohnungen und Häuser zwischen 2007 und 2018 bietet diese interaktive Karte.


Dass der Preisanstieg im selben Tempo weitergeht, ist hingegen nicht zu erwarten, sagen die Autoren des Reports. «Im Vergleich zur letztjährigen Langzeitanalyse hat sich die Preiserhöhung grundsätzlich verlangsamt», analysiert Spielhofer. So haben etwa die Angebotspreise im Solothurnischen Bezirk Lebern seit 2017 um 15 Prozent abgenommen. Auch in den bündnerischen Bezirken Moësa und Imboden ist Wohneigentum im Jahresvergleich um mehr als zehn Prozent günstiger geworden.

Bezirke mit den teuersten Wohnungen 2018
ETH Zürich / comparis.ch

Die teuersten Wohnungen finden sich laut Studie in Zürich (13'000 Franken pro Quadratmeter) und den Zürcher Seegemeinden Horgen (11'750 Franken) und Meilen (11'250 Franken). Die schweizweit günstigsten Immobilien gibt es im Kanton Neuenburg, hier kostet der Quadratmeter mit 3250 Franken nur ein Viertel des Zürcher Spitzenpreises. Auch im Wallis (3500 Franken) und im Kanton Bern (3750 Franken) kann man günstig zu Wohneigentum kommen.

Für die Langzeitanalyse des Immobilienreports wurde die Preisentwicklung der vergangenen elf Jahre untersucht. Als Basis dienten Daten von über 1,5 Millionen Kaufinseraten für Häuser und Wohnungen in der Immobiliensuchmaschine von comparis.ch.

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