Risiko für chronisch KrankeDer Schweiz gehen die Medikamente aus
tafi
15.1.2019
Die Lager sind leer: In der Schweiz gibt es aktuell Lieferengpässe bei mehr als 530 Medikamenten – so viel wie noch nie. Eine Besserung der Versorgungslage ist nicht in Sicht. Die Spur führt nach China.
Die Versorgung mit Medikamenten ist in der Schweiz derzeit problematisch. Wie der «Blick» berichtet, gab es Ende 2018 Lieferengpässe bei 500 Präparaten. Aktuell stehen sogar mehr als 530 Präparate auf der Übersichtsliste «Drugshortage», die der Spitalapotheker Enea Martinelli aus dem Berner Oberland führt und im Internet veröffentlicht. «Das ist ein ernsthaftes Problem», sagte Martinelli im «Blick». «Die Situation hat sich 2018 dramatisch verschärft.» Anfang des vergangenen Jahres hätten «nur» 200 Medikamente auf seiner Liste gestanden.
Laut «Blick» ist Interpharma daran gelegen, die Gemüter zu beruhigen. «Viele Lieferengpässe sind zwar ärgerlich, aber unproblematisch», zitiert das Blatt eine Stellungnahme des Dachverbandes der Pharmabranche. Man räume allerdings ein, dass Lieferengpässe vor allem für chronisch Kranke ein grosses Problem sind.
Der Grund für die derzeit angespannte Versorgungslage liegt in der Globalisierung der Pharmaindustrie. «Viele Wirkstoffe werden nur noch in einigen wenigen Werken in Indien oder China produziert», sagt Spitalapotheker Martinelli im «Blick». Komme es dort zu Zwischenfällen oder Prodzuktionsausfällen, sind Medikamentenhersteller auf der ganzen Welt betroffen. «Wenn – wie letztes Jahr geschehen – ein Werk in China explodiert, dann dauert es Jahre, bis diese Kapazitäten wieder aufgebaut sind.»
Man könne dann zwar auf Ersatzmedikamente zurückgreifen, die allerdings seien bis zu 50-mal teurer, schreibt der «Blick». Bedrohlich seien die Engpässe in der Schweiz noch nicht, aber mit «viel Zusatzaufwand und Kosten für Patienten, Ärzte und Apotheker verbunden.»
Die Gesundheitskosten: Sie steigen und steigen ...
Die Gesundheitskosten: Sie steigen und steigen ...
Ein zentraler Grund, warum die Krankenkassenprämien auch 2018 steigen dürften, sind die stationären Spitalkosten. Wenn ein Patient im Spital übernachtet, teilen sich Kantone und Krankenkassen die Kosten. In den vergangenen Jahren haben die Kantone ihren Anteil an diesen Kosten schrittweise auf 55 Prozent erhöht, wie es das Krankenversicherungsgesetz fordert. Ab 2018 geht diese Erhöhung des Kostenanteils zwar nicht mehr weiter. Weil aber die stationären Spitalbehandlungen weiterhin leicht zunehmen, werden ab kommendem Jahr die Prämienzahler proportional mehr bezahlen müssen.
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Der zweite Grund: Es werden deutlich mehr Behandlungen ambulant durchgeführt, also ohne Übernachtung im Spital. Die Kantone forcieren nämlich die ambulanten Behandlungen. Diese ambulanten Spitalkosten bezahlen aber die Krankenkassen allein – und damit die Prämienzahler.
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Lesen Sie in der Bildergalerie wie Sie ihre Krankenkassen-Prämien senken.
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Jedes Jahr werden die Prämien für die Krankenkasse teuer: Stimmt, da kann man schon einmal nachdenklich werden.
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Sie wollen weniger Prämien zahlen? Erster Schritt dazu: Ein Vergleich der verschiedenen Krankenkassen. Am einfachsten geht dies auf einem der diversen Prämienrechner im Internet. Auch das Bundesamt für Gesundheit bietet eine solchen an: www.priminfo.ch
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Wie Sie sparen können: Gesunde Erwachsene, die keine oder nur geringe Arztkosten erwarten, wählen meist die höchste Franchise von 2500 Franken.
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Wer immer zuerst einen Hausarzt konsultiert, sollte prüfen, ob in der eigenen Prämienregion ein günstiges Hausarztmodell angeboten wird.
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Viele Krankenkassen bieten Telefon-Modelle an, bei denen man sich verpflichtet, vor dem Arztbesuch per Telefon ein spezielle medizinische Beratungsstelle zu konsultieren.
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Jeweils bis Ende November können Sie die Grundversicherung kündigen und zu einer neuen Kasse wechseln.
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