Reaktionen CVP bedauert Leuthards Rücktritt: «Eine einzigartige Leitfigur»

gusi

27.9.2018

Um 10:27 Uhr lässt Nationalratspräsident Dominique de Buman (CVP) die Bombe platzen. Auch CVP-Bundesrätin Doris Leuthard tritt nach 12 Jahren im Amt zurück. Sie galt über weite Strecken als beliebtestes Mitglied in der Landesregierung. Entsprechend sind auch die Reaktionen auf ihre Demission.

Der Saal applaudierte. Fast alle Nationalrätinnen und Nationalräte erhoben sich zur Standing Ovation. Es ist der Moment nach der Verlesung des Rücktrittsschreibens der Magistratin. 

«Ich habe diese Arbeit sehr gerne gemacht. Sie war fordernd, aber auch bereichernd und äusserst vielfältig», schreibt Leuthard darin. Dass sie ihre Arbeit mit viel Leidenschaft absolvierte, haben im Parlament und darüber hinaus viele zu schätzen gewusst.

In ihrer zwölfjährigen Amtszeit galt Leuthard über weite Strecken als das beliebteste Mitglied in der Landesregierung: zuerst als Vorsteherin des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (WBF) und seit 2010 als Chefin des Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vor.

Mit grossem Bedauern habe die CVP dann auch Kenntnis von ihrem Rücktritt genommen, wie die Partei in ihrer Mitteilung schreibt. Leuthard habe die schweizerische Politik in den vergangenen 20 Jahren mit ihrer unvergleichlichen Präsenz geprägt und sei «eine einzigartige Leitfigur» gewesen, würdigt die CVP die abtretende Bundesrätin. 

Weiter heisst es: Leuthard sei im Bundesrat eine der stärksten Persönlichkeiten der letzten Jahre gewesen. Sie habe einen ausgeprägten Gestaltungswillen, habe sich aber immer als Mitglied der Kollegialbehörde Bundesrat verstanden. So habe sie viele für die Schweiz bedeutende politische Geschäfte erfolgreich zum Ziel gebracht: Den Bauabschluss und die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels, den Nationalstrassen- und den Bahninfrastrukturfonds und nicht zuletzt die Energiewende mit der Energiestrategie 2050. 

Kaum kritische Worte und viel Dank

CVP-Präsident Gerhard Pfister war sichtlich betroffen vom Rücktritt seiner geschätzten Kollegin. Viel wollte er zunächst auch nicht sagen. Nur: «Heute ist der Tag von Doris Leuthard. Ich bedaure ihren Rücktritt sehr.»

Dem schliesst sich Parteikollegin Ida Glanzmann auf Twitter an: 

Leuthard war auch über die Parteigrenzen hinaus beliebt. So schreibt die Grüne Nationalrätin Sibel Arslan: 

Dass die Magistratin in der Landesregierung fehlen wird, davon sind viele im und ausserhalb des Parlaments überzeugt. Dieser Tweet spielt auf das aufseheneregendste Kleid an, dass Leuthard in ihrer Amtszeit trug:

Die zwei Bundesrats-Rücktritte in einer Woche hätte man bezüglich Kommunikation besser lösen können, findet Politikexperte Mark Balsiger:

Natürlich darf im Rahmen der Danksagungen auch der Ausblick in die Zukunft nicht fehlen. Leuthard sprach dies ja schon in ihrer Rücktrittserklärung an. Sie wolle für die nächste Polit-Generation Platz machen: 

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