Fall-Anstieg in Genf «Die sehr schnelle Zunahme ist äusserst besorgniserregend»

SDA/uri

26.11.2021 - 15:37

Medizinisches Personal kümmert sich am Universitätsspital in Genf um einen Covid-Patienten. (Archiv)
Medizinisches Personal kümmert sich am Universitätsspital in Genf um einen Covid-Patienten. (Archiv)
Bild: Keystone

Mit einem schnellen Anstieg der Fallzahlen kämpft der Kanton Genf: Täglich wurden zuletzt bis zu 400 neue Fälle täglich registriert. Bei den Spitälern stellt sich die Lage nicht so dramatisch dar – aber das könnte sich bald ändern. 

26.11.2021 - 15:37

In Genf verschlechtert sich die Corona-Lage schneller als in der übrigen Schweiz. Der Kanton verzeichnete zuletzt bis zu 400 neue Covid-19-Fälle pro Tag und die Reproduktionsrate lag über dem Schweizer Durchschnitt.

«Ein Ende des Anstiegs zeichnet sich nicht ab», sagte Kantonsärztin Aglaé Tardin am Freitag vor den Medien. Die Zahl der Fälle verdopple sich jede Woche. «Diese sehr schnelle Zunahme der Fälle ist äusserst besorgniserregend», sagte Adrien Bron seitens der Gesundheitsdirektion. Er wies jedoch darauf hin, dass die Zahl der Spitaleinweisungen nicht in gleichem Masse zunehme.

98 Covid-Patienten im Spital

Am Freitag befanden sich im Kanton Genf 98 Personen im Spital im Vergleich zu 85 in der Vorwoche. Es sei jedoch klar, dass die Spitäler überlastet würden, falls die Pandemie in diesem Tempo voranschreite, erklärte Bron.

Die Genfer Gesundheitsbehörden erwarten, dass die am Mittwoch angekündigten Massnahmen, darunter die Maskenpflicht in allen Innenräumen, den Anstieg abbremsen. Sie betonten aber auch die Wichtigkeit der dritten Impfdosis für alle Personen über 65 Jahre und das Pflegepersonal. Zudem riefen sie zum Einhalten der Hygienergeln auf, unabhängig davon, ob man geimpft sei oder nicht.

Vernunft walten lassen

Die Verschlechterung der Lage sei für gesellschaftliche Anlässe wie Apéros, Vereins- und Betriebsessen sowie andere Treffen zum Jahresende natürlich ungünstig, hiess es. Aus gesundheitlicher Sicht sei es ratsam, solche Veranstaltungen auf bessere Zeiten zu verschieben. Die Kantonsärztin appellierte an den gesunden Menschenverstand der Bevölkerung, um die Risiken einzuschätzen.

Verbote oder Schliessungen stünden zum jetzigen Zeitpunkt nicht zur Debatte, sagte Bron. Es sei aber natürlich nicht ausgeschlossen, dass je nach Entwicklung der Lage neue Massnahmen angekündigt würden.

SDA/uri