Ende Juni verfügbar Der Bund baut eine eigene Lösung beim Covid-Zertifikat

bo, sda

7.5.2021 - 14:06

Bisher werden die Covid-Impfungen in der Schweiz meist in einem solchen Impfbüchlein erfasst. Ab Ende Juni kommt nun ein fälschungssicheres Covid-Zertifikat, das der Bund selber entwickeln will.
Bisher werden die Covid-Impfungen in der Schweiz meist in einem solchen Impfbüchlein erfasst. Ab Ende Juni kommt nun ein fälschungssicheres Covid-Zertifikat, das der Bund selber entwickeln will.
Bild: Keystone/Georgios Kefalas

Mehr als 50 Firmen und Organisationen haben beim Bund ein Konzept eingereicht für das geplante Impf-Zertifikat. Doch zum Zug kommt nun das Bundesamt für Informatik, die Verwaltung erarbeitet also selbst eine Lösung.

Das fälschungssichere Covid-Zertifikat für geimpfte, genesene und negativ getestete Personen wird verwaltungsintern realisiert. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT) mit der Aufgabe betraut.

Zur Verfügung stehen soll das Zertifikat bis Ende Juni, wie das BAG am Freitag mitteilte. Ausschlaggebend für die Wahl sei gewesen, dass die Lösung des BIT EU-kompatibel, sicher, und technisch schlank sei. Zudem werde der Quellcode (Open source) offengelegt.

Mit eingebunden in das Projekt werden laut BAG der Berufsverband der Schweizer Ärztinnen und Ärzte (FMH) und der Schweizerische Apothekerverband Pharmasuisse. Diese haben dem BAG Anfang Mai eine Gesamtlösung zur Ausstellung von Covid-Zertifikaten angeboten.

Ihre Lösung sei sicher, alltagstauglich und rasch umsetzbar, weil sie auf bestehenden Software-Lösungen aufbaue, welche Impfzentren, Spitäler, Arztpraxen und Apotheken bereits nutzten. Somit könne sie innert Monatsfrist umgesetzt werden, so FMH und Pharmasuisse damals.

Arztpraxen, Apotheken, Spitäler und Impfzentren seien die zentralen Anlaufstellen für Covid-Impfungen und Tests sowie in Zukunft auch für Covid-Zertifikate. Es sei naheliegend und zweckmässig, dass diese Leistungserbringer auch Covid-Zertifikate herausgäben.

Das BAG hat in den letzten Wochen zwei technische Lösungen für die Umsetzung geprüft: Eine Lösung des Bundesamts für Informatik (BIT) und ein Vorschlag des Lausanner IT-Dienstleisters SICPA in Zusammenarbeit mit der Lausanner ELCA Informatik. In einer ersten Phase waren 52 Projekte eingereicht worden.

Mit dem Entscheid des BAG vom Freitag übernimmt das Finanzdepartement (EFD) die Projektverantwortung vom Innendepartement (EDI) für die technische Umsetzung des Covid-Zertifikats, wie es in der Mitteilung weiter hiess.

bo, sda