Gesundheitszustand zeitweise kritisch Armeechef Rebord ausser Gefecht – Amherd verheimlichte Erkrankung

jfk

21.2.2019

Rebord und Amherd (rechts) bei einer Medienkonferenz in Bern am 20. Februar 2019.
Rebord und Amherd (rechts) bei einer Medienkonferenz in Bern am 20. Februar 2019.
Bild: Keystone

Der Kommandant der Schweizer Armee kämpft noch immer mit den Folgen einer Thrombose. Bundesrätin Viola Amherd hielt als Departementschefin des VBS die schwere Krankheit unter Verschluss – was bei manchen Offizieren auf Unverständnis stösst.

Ein Interkontinentalflug hätte für Armeechef Philippe Rebord auch tödlich enden können. Der 61-jährige Korpskommandant erlitt der Weltwoche zufolge während der Reise eine tiefe Beinvenenthrombose. Für gesunde Menschen muss das nicht so gravierend sein, Risikopatienten müssen jedoch vorsorglich Medikamente einnehmen, um sich nicht in Lebensgefahr zu bringen.

Offiziere üben Kritik

Rebord zog sich laut «Weltwoche» ein Gerinnsel zu, das nicht gleich erkannt wurde. Das könnte eine Lungenembolie zur Folge gehabt haben. Der Gesundheitszustand des Schweizer Korpschefs verschlimmerte sich demnach, in der Schweiz musste sich Rebord in mehrwöchige medizinische Behandlung begeben.

Das Verteidigungsministerium hielt den kritischen Gesundheitszustand des Vaters zweier Töchter geheim. Laut «Weltwoche» äusserten einzelne Vorstandsmitglieder der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG) ihr Unverständnis, dass der Oberbefehlshaber über mehrere Wochen nicht dienstfähig sei und nur wenige darüber Kenntnis erlangten.

Rechtfertigung von anderer Seite 

Doch dem Blick zufolge gibt es auch jene, die die vertrauliche Behandlung der Angelegenheit rechtfertigen. Wenn der Gesundheitszustand des Armeechefs als geheim eingestuft werde, sei das nachvollziehbar. Mache man dies öffentlich, würden das auch diejenigen mitbekommen, die das temporäre Führungsvakuum ausnutzen könnten – im schlimmsten Falle auch militärisch.

Rebord zeigte sich am gestrigen Mittwoch bei einer Medienkonferenz in Bern neben Bundesrätin Viola Amherd. Ob der höchste Schweizer Offizier wirklich wieder ganz auf dem Damm ist, sei einmal dahingestellt – Armeesprecher Daniel Reist sagt im «Blick», der Chef sei wieder voll einsatzfähig.

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