Gewerkschaftsforderung«Altersguillotine 65 überdenken»: Höheres Rentenalter für Schweizer
SDA
12.5.2019 - 05:24
Jetzt erwägt auch die Arbeitnehmerseite ein höheres Rentenalter: Der Verband Angestellte Schweiz will alte Denkmuster verlassen und bricht mit einem Tabu.
Der Widerstand auf Arbeitnehmerseite gegen ein höheres Rentenalter bröckelt: Der Verband Angestellte Schweiz hält laut seines Geschäftsführers angesichts der finanziellen Schieflage der AHV ein höheres Pensionsalter für unausweichlich.
«Wir müssen die Altersguillotine 65 überdenken», sagte Stefan Studer, Geschäftsführer von Angestellte Schweiz, in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag». Man sei es den künftigen Generationen schuldig, die AHV in einem gesunden Zustand zu erhalten. «Konkret brauchen wir eine Flexibilisierung des Rentenalters.»
Der 58-jährige Gewerkschafter verweist auf die Schieflage der ersten Säule. Bis zum Jahr 2045 prognostiziert der Bund auch bei Annahme des umstrittenen AHV-Steuer-Deals, der am 19. Mai zur Abstimmung gelangt, ein kumuliertes Defizit von 170 Milliarden Franken, sofern keine weiteren Reformen erfolgen.
Eine nachhaltige Sanierung gelinge nur, wenn man alte Denkmuster verlasse, sagte Studer weiter. Ihm schwebt ein Modell vor, wie es in Schweden mit Erfolg praktiziert wird. Dort ist das Pensionsalter an die Entwicklung der Lebenserwartung gekoppelt.
Wenn die Wertschätzung stimme, seien viele bereit, länger zu arbeiten, allenfalls mit einem tieferen Pensum, sagte Studer. Die meisten Menschen hätten Freude an ihrem Job und seien in einem Beruf tätig, der ihrem Leben einen Sinn stifte. Daneben gebe es aber ebenso körperlich anspruchsvolle Berufe, zum Beispiel auf dem Bau, die auch künftig keine Arbeit bis 65 zulassen würden.
Angestellte Schweiz ist ein Dachverband von rund 60 Angestellten-Vereinigungen in Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) sowie der Chemie- und Pharmabrache. Er zählt laut eigenen Angaben rund 16'000 Mitglieder.
Das Ja des Stimmvolkes zur AHV-Steuervorlage am 19. Mai ist gemäss der ersten SRG-Abstimmungsumfrage noch nicht sicher. Zwar gibt es einen Ja-Trend, der mit 54 Prozent allerdings noch nicht in Stein gemeisselt ist, da die Hauptmeinungsbildung erst in den kommenden sieben Wochen stattfindet.
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Den Gegnern der AHV-Steuerreform sind noch nicht alle Felle davon geschwommen. Der Ja-Anteil von 54 Prozent ist laut erster SRG-Abstimmungsumfrage noch relativ brüchig.
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Bei der neuen EU-Waffenrichtlinie dürfte für die Befürworter am 19. Mai kaum noch etwas schief gehen. Der Ja-Trend ist gemäss erster SRG-Abstimmungsumfrage zu eindeutig.
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Die Gegner des neuen Waffenrechts müssen sich etwas einfallen lassen: die erste Abstimmungsumfrage der SRG deutet auf ein deutliches Ja am 19. Mai an der Urne hin.
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