Abschieds-Interview Alain Berset: «Bundesrat ist eigentlich ein normaler Job»

dmu, sda

17.12.2023

Bundespräsident Alain Berset verabschiedet sich nach zwölf Jahren aus der Landesregierung. (Archivbild)
Bundespräsident Alain Berset verabschiedet sich nach zwölf Jahren aus der Landesregierung. (Archivbild)
Keystone

Nach zwölf Jahren im Bundesrat tritt Alain Berset zurück. Im Interview spricht er über seine Gedanken, als ihn die französische Luftwaffe abfing und sagt, was er nach seiner Amtszeit am wenigsten vermissen wird.

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  • Bundespräsident Alain Berset verabschiedet sich nach den Bundesratswahlen vom Mittwoch nach zwölf Jahren aus der Landesregierung.
  • Am wenigsten vermissen werde er die jährliche Ankündigung der Krankenkassenprämien.
  • Bundesrat sei eigentlich ein normaler Job: Man komme morgens ins Büro, sei an Sitzungen und gehe abends wieder heim.

Bundespräsident Alain Berset verabschiedet sich nach den Bundesratswahlen vom Mittwoch nach zwölf Jahren aus der Landesregierung. Was er am wenigsten vermissen wird: «Die jährliche Ankündigung der Krankenkassenprämien.» Das sagte der SP-Magistrat in einem Interview mit der «Sonntagszeitung».

Er wolle allerdings nicht klagen, das gehörte schliesslich zu seinem Job. Am stolzesten ist er rückblickend darauf, dass er derselbe geblieben sei. «Natürlich habe ich im Amt viel gelernt und viel Erfahrung gewonnen. Aber ich bin so geblieben, wie ich bin», sagte Berset. «Wenn man so tiefe Wurzeln hat wie ich und im Leben auch noch anderes wichtig findet als Politik, ist das gar nicht so schwierig.»

Bundesrat sei eigentlich ein normaler Job, so Berset. «Ich komme morgens allein ins Büro und arbeite und bin an Sitzungen, bis Feierabend ist und ich wieder heimgehe.» Glamourös sei die Inneneinrichtung im Innendepartement nämlich nicht – und Spektakel wie Galadinners gebe es vielleicht ein- oder zweimal pro Jahr.

«Keine Sorge, mir wird es nicht langweilig»

Ein solches fand zuletzt beim Besuch von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron statt. Zu Bersets Intermezzo mit der französischen Luftwaffe habe dieser aber nichts gesagt. «Ich glaube nicht, dass das bis zu ihm vorgedrungen ist», sagte Berset. Er selbst habe bei diesem Vorfall übrigens nur eins gedacht: «Autsch.»

Für seine Zeit nach der Landesregierung setzt Berset vorerst voll auf Entspannung: «Noch mehr Musik hören, endlich wieder mehr Freunde sehen, ins Kino gehen, Bücher lesen, vielleicht auch wieder einmal Ski fahren», zählte er auf. «Keine Sorge, mir wird es nicht langweilig.»

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