Deutlich mehr ADHS-Patienten Ritalin erlebt seit der Pandemie einen regelrechten Boom

tcar

25.11.2024 - 04:30

Eine Packung des Medikaments Ritalin steht auf einem Tisch, an dem ein zehnjähriger Bub seine Hausaufgaben erledigt. In der Schweiz gibt es einen deutlichen Anstieg in der Verschreibung von ADHS-Medikamenten. (Symbolbild)
Eine Packung des Medikaments Ritalin steht auf einem Tisch, an dem ein zehnjähriger Bub seine Hausaufgaben erledigt. In der Schweiz gibt es einen deutlichen Anstieg in der Verschreibung von ADHS-Medikamenten. (Symbolbild)
Bild Keystone

Seit der Pandemie verzeichnen ADHS-Medikamente wie Ritalin in der Schweiz einen deutlichen Anstieg in der Verschreibung. Eine Analyse zeigt mögliche Ursachen für diesen Trend.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • In der Schweiz steigt die Zahl der Verschreibungen von ADHS-Medikamenten.
  • Abwassermessungen und Krankenkassendaten belegen den Anstieg der behandelten Personen.
  • Leistungsdruck und die Rolle von chemischen Expositionen in der Umwelt gelten als mögliche Auslöser für ADHS.

Diese Untersuchung lässt aufhorchen: Seit der Pandemie ist ein bemerkenswerter Anstieg bei der Verschreibung von ADHS-Medikamenten wie Ritalin zu beobachten. Nach einer Phase der Stagnation verzeichnen die Zahlen seit 2021 jährlich einen Zuwachs von 10 Prozent, wie Daten von «Swissmedic» belegen. Diese Entwicklung wird durch Abwassermessungen und Krankenkassendaten gestützt, die ebenfalls einen Anstieg der behandelten Personen zeigen.

Mögliche Ursachen des Anstiegs

Fachleute diskutieren verschiedene Gründe für diesen Trend. Einerseits wird der zunehmende Leistungsdruck in der Gesellschaft als ein Faktor angesehen, der zu einer höheren Diagnose- und Verschreibungsrate führen könnte. Andererseits wird auch die Rolle von chemischen Expositionen in der Umwelt als möglicher Auslöser für die Zunahme von ADHS-Symptomen in Betracht gezogen.

«Das ist alarmierend und sollte unbedingt weiter untersucht werden», sagt Nicole Probst-Hensch, Epidemiologin am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) dem «Tages Anzeiger». «Auch wenn die Schätzung mit beträchtlichen Unsicherheiten behaftet ist, deutet viel darauf hin, dass Pyrethroide die Entstehung von ADHS massgeblich beeinflussen könnten.»

Einfluss der Pandemie

Die Pandemie hat möglicherweise ebenfalls einen Einfluss auf die steigenden Zahlen. Die Veränderungen im Alltag wie Homeoffice und Homeschooling könnten bei vielen Menschen zu einer verstärkten Wahrnehmung von Konzentrationsschwierigkeiten geführt haben. Dies könnte dazu beigetragen haben, dass mehr Menschen ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und eine ADHS-Diagnose erhalten.

Stress bei der Arbeit im Homeoffice könnte mit ein Grund sein, weshalb mehr Menschen eine ADHS-Diagnose erhalten als auch schon.
Stress bei der Arbeit im Homeoffice könnte mit ein Grund sein, weshalb mehr Menschen eine ADHS-Diagnose erhalten als auch schon.
Bild: Keystone/dpa/Sina Schuldt

Dieser Artikel wurde mithilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Sämtliche von KI übernommene Inhalte werden durch die Redaktion verifiziert.