PolitikWeitere prokurdische Bürgermeister in der Türkei entlassen
SDA
23.11.2024 - 16:55
In der Türkei sind zwei prokurdische Bürgermeister nach Verurteilungen wegen terroristischer Mitgliedschaften abgesetzt worden. Der Bürgermeister der osttürkischen Stadt Tunceli, der der prokurdischen Partei Dem angehört, wurde in seinem Amt durch den örtlichen Gouverneur ersetzt, teilte das türkische Innenministerium am Freitag (Ortszeit) auf dem Kurznachrichtendienst X mit. Auch der Ortsvorsteher des Bezirks Ovacik in Tunceli, der mit der CHP der grössten Oppositionspartei in der Türkei angehört, wurde gegen einen örtlichen Verwalter ausgetauscht.
23.11.2024, 16:55
SDA
Beide Bürgermeister seien wegen der Mitgliedschaft in einer bewaffneten Terrororganisation verurteilt worden, teilte das Innenministerium mit. Gemeint ist die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan wirft der Dem vor, der verlängerte Arm der PKK zu sein. Die Dem weist den Vorwurf zurück.
Die Partei reagierte empört auf die Entlassung der gewählten Volksvertreter. Die Regierung untergrabe weiter Schritt für Schritt den Volkswillen mit Hilfe «politisch motivierter Gerichtsurteile», schrieb Dem auf X. CHP-Chef Özgür Özel verurteilte den Schritt als «Diebstahl am nationalen Willen»: Im Fall des Bürgermeisters von Ovacik sei dessen Anwesenheit auf einer Beerdigung im Jahr 2012 Grundlage der Strafverfolgung gewesen.
Die türkische Regierung hatte bereits Anfang November drei prokurdische Bürgermeister im Südosten des Landes wegen angeblicher terroristischer Verbindungen abgesetzt. Ein Bezirksbürgermeister von Istanbul, der der CHP angehörte, wurde zudem Ende Oktober wegen seiner angeblichen Verbindungen zur PKK verhaftet. Die PKK, die in der Türkei, Europa und den USA als Terrororganisation gilt, kämpft seit den 1980er Jahren gegen den türkischen Staat.
Ukraine: Russland setzt Interkontinentalrakete ein
Russland hat im Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Angaben aus Kiew erstmals eine Interkontinentalrakete eingesetzt und damit offenbar auf Angriffe gegen eigene Gebiete reagiert. Hier Archivaufnahmen von einem Test mit einer russischen Interkontinentalrakete. Ziel sei die zentralukrainische Stadt Dnipro gewesen, meldete das ukrainische Medienportal Ukrainska Pravda unter Berufung auf anonyme Quellen am Donnerstag.
Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel hat in ihrer Amtszeit versucht, den Wunsch der Ukraine nach einem schnellen Nato-Beitritt auszubremsen. Sie befürchtete eine militärische Antwort Russlands. Das berichtet die 70-jährige Christdemokratin in ihren am Dienstag erscheinenden Memoiren mit dem programmatischen Titel «Freiheit», aus denen die «Zeit» vorab einen Auszug veröffentlicht hat.
21.11.2024
Selenskyj lässt Raum für zeitweise Gebietsabtretungen
Nach 1.000 Tagen Krieg in der Ukraine ist kein Ende in Sicht. Nun hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Raum für eine zeitweilige russische Kontrolle über ukrainische Gebiete gelassen.
Im Parlament sagte Selenskyj: «Vielleicht muss die Ukraine jemanden in Moskau überleben, um ihre Ziele zu erreichen und das gesamte Staatsgebiet wieder herzustellen.»
20.11.2024
Ukraine: Russland setzt Interkontinentalrakete ein