IsraelWaffenruhe im Gaza-Krieg soll verlängert werden
SDA
27.11.2023 - 19:09
Die Waffenruhe im Gaza-Krieg wird verlängert. Israel und die islamistische Hamas einigten sich nach Darstellung des Vermittlers Katars darauf, die zunächst auf vier Tage angelegte Feuerpause um zwei Tage auszudehnen. Das teilte der Sprecher des katarischen Aussenministeriums, Madschid al-Ansari, am Montagabend wenige Stunden vor Ablauf der ersten Feuerpause mit. Damit dürfte die seit Freitagfrüh geltende Waffenruhe bis Donnerstagmorgen andauern.
27.11.2023, 19:09
SDA
Noch am Montag wurde die Freilassung weiterer israelischer Geiseln erwartet. Wie der ägyptische Staatsinformationsdienst (SIS) mitteilte, sollten voraussichtlich elf im Gazastreifen festgehaltene Geiseln freikommen. Es werde darüber verhandelt, im Gegenzug 33 palästinensischen Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu entlassen. Weitere Geiseln sollten im Zuge der verlängerten Feuerpause freikommen.
Es wäre die vierte Gruppe an Geiseln, die seit Beginn der Feuerpause am Freitag im Gegenzug für die Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen freikommen würde. Bisher kamen 58 Geiseln frei, unter ihnen acht deutsche Doppelstaatsbürger. Im Gegenzug wurden 117 Palästinenser aus der Haft entlassen. Nach dem Deal von Israel und Hamas kann die Feuerpause auf bis zu zehn Tage verlängert werden. In dieser Zeit soll ein Austausch von bis zu 100 Geiseln gegen bis zu 300 palästinensische Häftlinge möglich sein.
Der Sprecher der israelischen Regierung, Eilon Levi, sagte, es würden noch 184 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Davon seien 14 Ausländer sowie 80 Israelis mit einem Zweitpass.
US-Regierung: Wohl nicht alle Geiseln in Gaza in Händen der Hamas
Die US-Regierung wies darauf hin, dass womöglich nicht alle in den Gazastreifen verschleppte Menschen von der islamistischen Hamas festgehalten werden. Um mehr Geiseln gegen palästinensische Häftlinge aus Israel frei zu bekommen, müsse die Hamas diese Geiseln auch finden und holen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, im US-Fernsehen. Es sei davon auszugehen, dass es andere Gruppen gebe, die einige der Geiseln festhalten. Kirby nannte keine Anzahl.
Forderungen nach dauerhaftem Waffenstillstand
UN-Generalsekretär António Guterres betonte, dass die UN ihre Hilfslieferungen dank der Feuerpause habe ausbauen können. Das reiche aber bei weitem nicht aus. «Die humanitäre Katastrophe in Gaza wird jeden Tag schlimmer», teilte Guterres mit. Er forderte einen «kompletten humanitären Waffenstillstand». Zudem müssten alle restlichen Geiseln ebenfalls freigelassen werden. Auch Saudi-Arabien und Jordanien forderten einen Waffenstillstand.
Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mahnte am Montag, die derzeitige Feuerpause solle als Brücke zu einem politischen Prozess für eine dauerhafte Lösung des Konflikt genutzt werden.
Deutschland unterstützt Kibbuz-Wiederaufbau in Israel
Deutschland wird den Wiederaufbau der von der Hamas zerstörten Kommunen in Israel finanziell unterstützen. Bei einem Besuch des am 7. Oktober von den Terroristen überfallenen Kibbuz Beeri kündigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Montag an, dass der Bundestag auf seine Initiative hin 2024 einen Betrag von sieben Millionen Euro für diesen Ort bereitstellen werde. Damit solle in Beeri der Wiederaufbau eines Kulturzentrums und eines Begegnungszentrums für Senioren finanziert werden.
Der von deutschen Juden mitgegründete Kibbuz Beeri liegt in unmittelbarer Nähe zum Gazastreifen. Die Hamas-Terroristen zerstörten ihn fast vollständig. Mehr als 130 der etwa 1300 Bewohner wurden getötet, mehr als 50 verschleppt.
Islamistische Terroristen aus dem Gazastreifen waren am 7. Oktober nach Israel eingedrungen und hatten dort mehr als 1200 Menschen getötet. Etwa 240 Geiseln wurden verschleppt, auch mehrere Deutsche. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen, einer Blockade des Gazastreifens und begann Ende Oktober eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben der islamistischen Hamas fast 15 000 Menschen getötet.
UN: Zu wenig Nahrung und Brennstoff im Gazastreifen
Weitere Hilfslieferungen haben Menschen im Gazastreifen erreicht – sie decken nach Angaben des UN-Nothilfebüros aber nur einen minimalen Bedarf. Die Lebensmittelversorgung gestalte sich weiterhin schwierig. Vielen Menschen fehle es noch immer an Nahrung und Brennstoff zum Kochen. Insbesondere der Norden des Gazastreifen sei betroffen. Viehbestände seien aufgrund von Futter- und Wasserknappheit bedroht. «Überall im Gazastreifen schlachten Bauern ihre Tiere, weil sie dringend Nahrung benötigen und es ihnen an Futter mangelt, um die Tiere am Leben zu erhalten», so OCHA.
HRW: Fehlgezündete Rakete wohl Grund für Explosion an Gaza-Klinik
Die Explosion am Al-Ahli-Krankenhaus im Gazastreifen geht nach Erkenntnissen der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) wahrscheinlich auf eine fehlgezündete Rakete von bewaffneten palästinensischen Gruppen zurück. Es seien aber weitere Untersuchungen erforderlich um festzustellen, wer die mutmassliche Rakete abgefeuert habe und ob Kriegsgesetze verletzt worden sind, teilte HRW mit. Israel sprach nach der Explosion am 17. Oktober vom Einschlag einer fehlgeleiteten Rakete der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad.
Israelis nach Hamas-Geiselhaft: Keine Misshandlungen, wenig Essen
Erste Freigelassene berichten unterdessen von ihrer Geiselhaft: Sie seien nicht misshandelt worden, die Bedingungen seien aber hart gewesen, berichtete die israelische Zeitung «Yedioth Achronot» unter Berufung auf Angehörige. Die Menschen hätten sich selbst Essen zubereitet. «Es gab aber auch Tage, an denen es nichts zu essen gab, und manchmal mussten die Verschleppten eineinhalb Stunden warten, bis sie zur Toilette durften», zitierte die Zeitung Merav Raviv, eine Angehörige der Familie Munder.
Keren Munder war gemeinsam mit ihrem neunjährigen Sohn Ohad und der Grossmutter Ruti bei dem blutigen Hamas-Überfall am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden. Am Freitag waren sie im Rahmen des Austausches israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge freigekommen.
Israel: Musks Starlink nur mit Genehmigung Israels in Gaza
Tech-Milliardär Elon Musk wird nach israelischen Angaben sein Satelliten-Kommunikationssystem Starlink nur mit israelischer Genehmigung im Gazastreifen einsetzen. Darauf habe Musk sich grundsätzlich mit dem Kommunikationsministerium geeinigt, schrieb Minister Schlomo Karhi auf Musks Plattform X (vormals Twitter). Musk besuchte am Montag Israel.
Ende Oktober hatte Musk angekündigt, er wolle mithilfe des Satelliten-Kommunikationssystems seiner Firma SpaceX dabei helfen, die unterbrochene Kommunikation zu international anerkannten Hilfsorganisationen im Gazastreifen wieder herzustellen. Israel hatte daraufhin erklärt, dies mit allen Mitteln verhindern zu wollen. Grund sei, dass die islamistische Hamas das System für Terrorzwecke missbrauchen würde.
Habeck: «Zolldrohungen von Trump sehr ernst zu nehmen»
O-Ton Robert Habeck (Grüne), Bundeswirtschaftsminister: «Erstens muss die EU darauf geschlossen reagieren, sich nicht zerlegen in zwei oder drei Länderblöcke, sondern als Europa gemeinsam sprechen. Zweitens, das hat Herr Russwurm richtig dargestellt, deutlich machen, dass am Ende alle verlieren, also die USA , der Wirtschaftsraum der USA und Europa, aber auch der Werteraum, den wir bilden. Wir sind stärker, wenn wir kooperieren.»
26.11.2024
Im Kampf gegen Russland: Nato stützt ukrainische Rüstungsindustrie
Nach neuen Eskalationsschritten Russlands: Deutschland und andere Nato-Staaten wollen die Rüstungsproduktion in der Ukraine weiter stärken. In einem ersten Schritt soll das mit den Zinseinkünften aus eingefrorenem russischen Vermögen finanziert werden, so Verteidigungsminister Boris Pistorius. Deutschland und andere Nato-Staaten planen demnach die Entwicklung und Beschaffung von Drohnen zu fördern, die von Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Auch bei der Munitionsproduktion soll die Zusammenarbeit ausgeweitet werden. Das Ziel: Die Ukraine muss aus einer Position der Stärke agieren können.
26.11.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Habeck: «Zolldrohungen von Trump sehr ernst zu nehmen»
Im Kampf gegen Russland: Nato stützt ukrainische Rüstungsindustrie
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada