Die nächste Bluttat Vier Tote bei Schüssen in kalifornischem Bürogebäude

dpa

1.4.2021 - 19:51

Der Bürgermeister der Stadt Orange, Mark Murphy, spricht während einer Pressekonferenz im Hauptquartier des Police Departments in Orange.
Der Bürgermeister der Stadt Orange, Mark Murphy, spricht während einer Pressekonferenz im Hauptquartier des Police Departments in Orange.
Bild: Keystone

Bei der dritten grossen Bluttat in den USA innerhalb weniger Wochen wird auch ein Kind getötet. Der mutmassliche Täter kannte nach Angaben der Polizei seine Opfer.

Bei Schüssen in einem südkalifornischen Bürogebäude sind vier Menschen getötet worden. Bei dem Vorfall am Mittwoch (Ortszeit) in der Stadt Orange seien eine Frau und der mutmassliche Täter schwer verletzt worden, teilte die Polizei mit. Unter den Toten sei ein neunjähriger Junge. Als Polizisten gegen 17.30 Uhr am zweistöckigen Gebäude eingetroffen seien, seien Schüsse gefallen, berichtete die Polizeibeamtin Jennifer Amat. Der Verdächtige sei nach einem Schusswechsel mit der Polizei in ein Krankenhaus gebracht worden.

Der mutmassliche Schütze habe seine Opfer gekannt und sie gezielt angegriffen, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Er habe das Bürogebäude abgeriegelt, weshalb sich Polizisten mit ihm von ausserhalb eine Auseinandersetzung hätten liefern müssen, sagte Amat. Die Schüsse seien auf beiden Stockwerken abgefeuert worden. Schildern an dem Gebäude zufolge hatten dort mehrere Unternehmen Geschäftsräume, darunter eine Versicherungsfirma, eine Finanzberatung, eine Kanzlei und ein Handyreparaturbetrieb.

Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom bezeichnete die Tötungen als «schrecklich und herzzerreissend». Er twitterte: «Unsere Herzen sind bei den Familien, die von dieser furchtbaren Tragödie betroffen sind.» Die Repräsentantenhausabgeordnete Katie Porter, in deren Wahlkreis sich die 140’000-Einwohner-Stadt befindet, teilte mit, sie sei «tieftraurig».

Nach der Tat versammelten sich Menschen vor dem Gebäude in der Hoffnung, etwas über das Schicksal ihrer Angehörigen zu erfahren. Paul Tovar sagte KTLA-TV, dass sein Bruder in dem Gebäude eine Firma betreibe. «Er geht nicht ans Telefon, meine Nichte auch nicht», sagte er. «Ich bin ziemlich verängstigt und beunruhigt ... im Moment bete ich einfach wirklich sehr.»

Charlie Espinoza war auch ausserhalb des Gebäudes. Er sagte dem «Orange County Register», dass er seine Verlobte nicht erreichen könne, die dort für ein Unternehmen für medizinische Abrechnungen arbeite.

Cody Lev, der gegenüber dem Bürogebäude auf der anderen Strassenseite wohnt, sagte der Zeitung, er habe drei Knallgeräusche mit Abständen dazwischen gehört, dann drei weitere. Dann sei es zunächst ruhig gewesen, dann habe er zahlreiche Schüsse gehört, anschliessend Sirenen und dann weitere Schüsse.

In den vergangenen Wochen hat es in den USA zwei weitere grosse Bluttaten gegeben: In einem Supermarkt in Colorado kamen zehn Menschen ums Leben und im Grossraum Atlanta wurden acht Menschen getötet, darunter sechs Frauen asiatischer Abstammung.

dpa