PolitikUkraine und Russland greifen sich mit Drohnen und Raketen an
SDA
6.8.2024 - 10:06
Russland und die Ukraine haben sich erneut gegenseitig mit Drohnen und Raketen angegriffen.
Keystone-SDA
06.08.2024, 10:06
SDA
«Heute Nacht wurde die Stadt Sudscha von der Ukraine aus beschossen», teilte der geschäftsführende Gouverneur des russischen Gebietes Kursk, Alexej Smirnow, auf Telegram mit. Es seien mehrere Wohnhäuser stark beschädigt und dabei mindestens fünf Menschen verletzt worden.
Dazu veröffentlichte Smirnow Bilder der betroffenen Häuser. Auch im benachbarten Gebiet Belgorod informierten die Behörden über Schäden an Gebäuden und Autos. Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge sind in der Nacht und den Morgenstunden 34 ukrainische Drohnen abgeschossen worden.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, dass das russische Militär vier ballistische Raketen und zwei Luft-Boden-Raketen auf Ziele in der Ukraine abgefeuert habe. Nur zwei der ballistischen Raketen seien abgeschossen worden. Ein in sozialen Netzwerken kursierendes Video zeigte, wie eine mutmasslich beschädigte russische Rakete im östlichen Kiewer Vorort Browary herabstürzt und explodiert.
Zudem hat die russische Armee den Angaben nach 15 Kampfdrohnen auf Ziele in den Gebieten Kiew, Cherson, Mykolajiw und Chmelnyzkyj eingesetzt. Alle sollen abgefangen worden sein. Dennoch gab es Behördenangaben zufolge im Kiewer Umland Schäden durch herabstürzende Trümmerteile.
Zu den von Russland eingesetzten ballistischen Raketen machte das ukrainische Militär keine eindeutigen Angaben. Es könne sich dabei sowohl um russische Iskander-Raketen als auch um Raketen aus Nordkorea des Typs KN-32 gehandelt haben.
Tags zuvor hatte ein auf militärische Analysen spezialisiertes ukrainisches Portal unter Bezug auf eigene Quellen berichtet, dass Russland Ende Juli wieder nordkoreanische Raketen in Richtung Bila Zerkwa bei Kiew abgefeuert habe. Im Februar waren ukrainischen Angaben nach KN-32-Raketen gegen Ziele in der ostukrainischen Grossstadt Charkiw eingesetzt worden.
Westlichen und ukrainischen Berichten zufolge greift Russland mangels eigener Ressourcen bereits seit längerem auf Waffenlieferungen aus dem Iran und Nordkorea zurück.
Die Ukraine wehrt seit über zwei Jahren eine russische Invasion ab. Regelmässig greifen dabei beide Seiten Ziele auch weit im Hinterland des Gegners mit Drohnen und Raketen an. Die ukrainische Flugabwehr wurde daher mit westlichen Systemen vor allem aus Deutschland verstärkt.
Boris Pistorius in Kiew: Der Verteidigungsminister will mit der ukrainischen Regierung über die weitere militärische Unterstützung im Abwehrkampf gegen Russland beraten. O-Ton Boris Pistorius, Verteidigungsminister
«Das sind ein paar Erwartungen und vor allem die Botschaft, aber auch jetzt, eine Woche vor der Übernahme der Amtsgeschäfte durch den amerikanischen Präsidenten Trump noch einmal das deutliche Signal zu setzen, dass wir in Europa, dass die Nato-Partner an der Seite der Ukraine stehen, gerade auch jetzt in der besonders angespannten Situation.»
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