«Genauso geht es weissen Menschen» Trump relativiert Polizeigewalt gegen Schwarze

Die USA diskutieren weiterhin über Polizeigewalt gegen Afroamerikaner. US-Präsident Donald Trump sieht offenbar aber kein strukturelles Problem – schliesslich würden noch mehr Weisse durch Schüsse von Polizisten getötet.

US-Präsident Donald Trump hat das Problem tödlicher Polizeigewalt gegen Schwarze in seinem Land heruntergespielt. Auf die Frage einer Reporterin, warum noch immer Afroamerikaner durch Beamte sterben würden, antwortete er am Dienstag: «Und weisse Menschen genauso. Was für eine furchtbare Frage, die da gestellt wird. Genauso geht es weissen Menschen. Mehr weisse Menschen, übrigens.»

Es gibt zwar keine nationale Datenbank, die den Schusswaffeneinsatz der Polizei in den USA nachverfolgt. Doch haben Studien gezeigt, dass schwarze Amerikaner ein viel höheres Risiko tragen, von der Polizei getötet zu werden – auch wenn es rein zahlenmässig mehr Weisse sind, die jedoch allerdings einen grösseren Anteil an der US-Bevölkerung stellen.

Studie spricht eine andere Sprache

Eine Studie, die den Einsatz von tödlicher Gewalt von 2009 bis 2012 untersucht, kam etwa zum Schluss, dass die Opfer zwar mehrheitlich weiss (52 Prozent) waren. Allerdings war der Anteil der getöteten Schwarzen mit 32 Prozent unverhältnismässig hoch – bei ihnen lag die Sterberate um 2,8-mal höher als bei Weissen.

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Jeffery Robinson von der US-Bürgerrechtsgruppe ACLU kritisierte Trumps Äusserungen vor diesem Hintergrund scharf. Die Antwort des Präsidenten lasse «nicht nur die Tatsache ausser Acht, dass pro Kopf schwarze (...) Menschen unverhältnismässig von der Polizei getötet werden», erklärte Robinson. Trumps Worte lieferten zudem «die Grundlage für die gefährlichen und verfassungswidrigen Polizeimethoden, die regelmässig zum Tod schwarzer Menschen» führten.

«Trumps Rassismus ist so absolut, dass er sich weiterhin weigert, auch nur eine stillschweigende Anerkennung der Epidemie der Polizeigewalt gegen schwarze Menschen in Amerika zu zeigen», rügte Robinson.