US-DemokratenTotgesagte leben länger – fünf Erkenntnisse des «Super Tuesday»
dpa/phi
4.3.2020
«Super Tuesday» der US-Demokraten: Joe Biden holt zu Bernie Sanders auf, Michael Bloomberg zieht sich nach seiner Schlappe zurück – und Präsident Donald Trump freut sich ob der Neuaufstellung der Konkurrenz.
Die Dinge drehen sich schnell im US-Wahlkampf. «Wir sind sehr lebendig», ruft Joe Biden am Abend des «Super Tuesdays» seinen Unterstützern in Los Angeles zu. Es ist eine Botschaft an alle, die die Kampagne des Ex-Vizepräsidenten schon für tot erklärt haben. Und von ihnen gibt es nicht wenige. «Diese Kampagne hebt ab», jubelt Biden.
Tatsächlich hat er nach einer langen Durststrecke Grund zum Überschwang: Beim wichtigsten Tag der Demokraten-Vorwahlen für das Präsidentschaftsrennen gewinnt Biden laut Prognosen überraschend mindestens neun der 14 «Super Tuesday»-Bundesstaaten, darunter das Schwergewicht Texas. Dabei hatten ihn viele längst abgeschrieben.
Bei der wichtigsten Vorwahl in Kalifornien, wo es um die meisten Delegiertenstimmen geht, sehen Berechnungen zwar den linken Senator Bernie Sanders vorne. Klar ist aber bereits eines: Sanders ist am «Super Tuesday» entgegen vieler Erwartungen nicht der klare Sieger – und die Demokraten-Vorwahl ist zum Altherren-Zweikampf geworden.
Die beiden End-Siebziger Biden (77) und Sanders (78) schicken sich an, im November den auch nicht mehr blutjungen Amtsinhaber, US-Präsident Donald Trump (73), herauszufordern. Ein US-Wahlkampf als Arena alter weisser Männer also.
Für Biden läuft es plötzlich unverhofft geschmeidig. In einem Staat nach dem anderen wird er am «Super Tuesday» zum Sieger erklärt: In North Carolina, Virginia, Alabama, Tennessee, Arkansas, Minnesota, Arkansas, Massachusetts und am frühen Mittwochmorgen schliesslich sogar in Texas.
1.) Der Kampf der alten Männer
Sanders sichert sich seinen Heimat-Staat Vermont, dazu Colorado und Utah. Und er hat Aussicht auf einen bedeutsamen Sieg in Kalifornien. In jenem Bundesstaat mit der grössten Bevölkerungszahl, der im Sommer die meisten Delegierten zum Nominierungsparteitag der Demokraten nach Milwaukee schickt.
Sanders gibt sich vor Anhängern in seiner Heimat Vermont betont zuversichtlich: «Heute Abend sage ich euch mit absoluter Zuversicht, dass wir die demokratische Nominierung gewinnen werden.» Und er bedenkt Biden mit einigen Breitseiten. Trump sei nicht mit der «immer gleichen alten Politik» zu schlagen. Es müsse einen Aufbruch geben. «Dies wird der Kontrast der Ideen.»
In der Tat: Der hart linke Sanders gegen den gemässigten Mann des Mainstreams, Biden. Über Monate hatte Biden geschwächelt. Bei öffentlichen Auftritten und Fernsehdebatten leistete er sich peinliche Verhaspler, Patzer und Aussetzer. Mal verwechselte er Orte, mal seine Frau, mal das Amt, um das er sich bewirbt («Ich bin demokratischer Bewerber für den US-Senat»). Kritiker spotteten, Biden sei schon überfordert, simple Gedanken in Worte zu fassen und Sätze zu Ende zu bringen.
2.) Biden: Totgesagte leben länger
In nationalen Umfragen fiel er dramatisch zurück. Bei den ersten drei Vorwahlen in iowa, New Hampshire und Nevada fuhr er nur enttäuschende Ergebnisse ein. Doch dann kam South Carolina am vergangenen Samstag: In dem südlichen Bundesstaat mit vielen afroamerikanischen Wählern triumphierte Biden. Für viele von ihnen bedient er die Sehnsucht nach den Jahren unter dem ersten schwarzen Präsidenten Barack Obama, für den Biden als Vize im Amt war.
Kurz nach South Carolina stiegen wichtige Konkurrenten aus dem moderaten Lager – aus Angst vor einer Blamage am «Super Tuesday» – aus dem Rennen aus: der Ex-Bürgermeister Pete Buttigieg und die Senatorin Amy Klobuchar. Sie – wie auch der schon zuvor abgesprungene Beto O'Rourke – erklärten offiziell ihre Unterstützung für Biden und riefen ihre Anhänger auf, zu ihm überzulaufen. Das gab Biden ungeahnten Schwung für den wichtigsten Tag der Vorwahl.
Dabei hatte es zuvor ausgesehen, als würde Sanders hier der grosse Abräumer werden und sich einen schwer einholbaren Vorsprung sichern. Er lag nach den ersten vier Vorwahlen im Februar vorne, führte über Wochen auch in nationalen Umfragen und hatte beste Aussichten in den wichtigen «Super Tuesday»-Staaten. Doch nach den bisherigen Ergebnissen blieb Sanders weit hinter den Erwartungen zurück.
3.) Sanders linke Agenda polarisiert
Sanders hat eine leidenschaftliche Anhängerschaft, elektrisiert junge Leute, füllt seine Wahlkampfkasse durch eine beeindruckende Zahl von Kleinspenden. Er ist unverbogen, vertritt seit Jahrzehnten mit Verve die gleichen linken Positionen – etwa für eine Krankenversicherung für alle. Doch mit seiner linken Agenda polarisiert der unabhängige Senator aus Vermont.
Das Partei-Establishment ist gegen ihn. Er hat weniger Aussicht, für seine Forderungen Mehrheiten zu organisieren. Doch auch er hat weiter gute Chancen auf eine Nominierung. Noch ist die ebenfalls linksgerichtete Senatorin Elizabeth Warren im Rennen, die wie Sanders um die linke Anhängerschaft buhlt. Doch der «Super Tuesday» endet für sie enttäuschend – ohne einen Sieg in einem einzigen Staat.
Selbst in ihrer Heimat Massachusetts verliert sie. Noch gibt sich Warren aber kämpferisch, will weiter im Rennen bleiben. Je schneller sie ausscheidet, umso besser für Sanders. Und Bloomberg – der Mann, auf den sich an diesem Tag besonders viele Augen richteten?
4.) Geld kauft keine Präsidentschaftskandidatur
Der Milliardär und frühere New Yorker Bürgermeister hatte Hunderte Millionen US-Dollar in den Wahlkampf und in teure TV-Werbespots in «Super Tuesday»-Staaten gepumpt. Dort stand er zum ersten Mal auf dem Wahlzettel – die vorherigen Vorwahlstaaten hatte er ausgespart. Doch die Strategie zahlte sich nicht aus.
Bloomberg sammelt zwar in mehreren «Super Tuesday»-Staaten einzelne Delegiertenstimmen, doch er gewinnt keinen einzigen Staat für sich. Nur im US-Aussengebiet Amerikanisch-Samoa fährt er einen Sieg ein. Die Zahl der zu vergebenden Delegiertenstimmen dort: magere sechs.
Bloomberg müht sich, die Schlappe herunterzuspielen. «Der Sieg im November beginnt in Florida», sagt er am Dienstagabend bei einem Wahlkampfauftritt dort. In Florida stehen am 17. März Vorwahlen an; es geht um 219 Delegiertenstimmen. Doch auch hier liegt Biden in Umfragen weit vor Bloomberg.
Bloomberg zog bereits die Konsequenzen: Bereits am Mittwoch gab er bekannt, seine Kandidatur zurückzuziehen.
5.) Trump reibt sich die Hände
Trump dürfte der derzeitige Stand des Rennens gefallen. Für ihn wären sowohl Biden als auch Sanders liebsame Gegner. Biden hat sich zuletzt nicht gerade als begnadeter Redner hervorgetan. Er liefert Trumps Team durch seine verbalen Fehltritte regelmässig Munition für Spott. Selbst unabhängige Beobachter prophezeien, Trump werde Biden bei TV-Debatten öffentlich vorführen und verbal zerlegen.
Sanders dagegen könnte bei öffentlichen Auftritten gegen Trump wohl durchaus bestehen und ihm etwas entgegensetzen. Aber der selbst ernannte «demokratische Sozialist» bietet Trump gleichzeitig besonders viel Angriffsfläche. Der Präsident würde gegen Sanders wohl mit Inbrunst einen Anti-Sozialismus-Wahlkampf führen, in dem er mit düsteren Szenarien vor venezolanischen Verhältnissen und linksradikalem Fanatismus unter Sanders warnt.
Noch ist offen, wer am Ende gegen Trump antreten wird. Die Vorwahlen ziehen sich bis Juni hin. Und es könnte passieren, dass selbst dann bei den Demokraten noch kein klarer Gewinner feststeht – sondern es zu einem Showdown beim grossen Nominierungsparteitag im Juli kommt.
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Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
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Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
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«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
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Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
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Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
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Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
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Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
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Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
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Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
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Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
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Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
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Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
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Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
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Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
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Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
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Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
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Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
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Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
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Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Bild: Bruna Prado/AP/dpa
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
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Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)