Betrug nach «russischer Methodik» Tausende protestieren in Georgien gegen Wahlergebnis

AFP/tpfi

4.11.2024

In der georgischen Hauptstadt Tiflis protestieren viele Menschen gegen gegen das Ergebnis der umstrittenen Wahl.
In der georgischen Hauptstadt Tiflis protestieren viele Menschen gegen gegen das Ergebnis der umstrittenen Wahl.
Bild: IMAGO/SNA

Tausende Menschen haben in Georgien vor dem Parlament gegen das Ergebnis der umstrittenen Wahl protestiert. «Das georgische Volk wird niemals gefälschte Wahlergebnisse akzeptieren», sagte der Vorsitzende der Oppositionspartei Akhali, Nika Melia, am Montag.

AFP/tpfi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Tausende Menschen gehen in Tiflis auf die Strasse.
  • Sie protestieren vor dem Parlament gegen das Ergebnis der umstrittenen Wahl.
  • Georgiens pro-europäische Präsidentin Salome Surabischwili sprach von systematischem Betrug nach «russischer Methodik».

 «Eine unbesiegbare Protestbewegung erhebt sich und wird das Regime, das unsere Stimmen gestohlen hat, hinwegfegen», fuhr er fort. Melia kündigte tägliche Proteste an, die nächste Kundgebung sei für Dienstag geplant.

«Wir fordern Neuwahlen, eine internationale Untersuchung der Wahlfälschung. Und wir werden nicht aufgeben, bis unsere Ziele erreicht sind», sagte Mamuka Chasaradse von der Koalition für den Wandel. Bei der Demonstration in der Hauptstadt Tiflis, bei der die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg mit Unterstützern der Opposition sprach, schwenkten Teilnehmer Flaggen Georgiens und der EU. Bereits in der vergangenen Woche hatte es in Tiflis Protest gegen das Wahlergebnis gegeben.

Zweifel an offiziellen Ergebnissen

Den offiziellen Ergebnissen der georgischen Wahlkommission zufolge erhielt die pro-russische Regierungspartei Georgischer Traum die Mehrheit der Stimmen. Die pro-westliche Opposition wirft dem Regierungslager vor, ihr den Wahlsieg «gestohlen» zu haben. Auch internationale Beobachter stellten Unregelmässigkeiten bei der Wahl fest.

Georgiens pro-europäische Präsidentin Salome Surabischwili sprach von systematischem Betrug nach «russischer Methodik». Der Kreml dementierte jegliche Einmischung.

Die Opposition beschuldigt die Regierung, Georgien von der EU zu entfernen und die ehemalige Sowjetrepublik wieder an Moskau annähern zu wollen.