Ukraine-Überblick USA wollen die Ukraine trotz Israel-Hilfe nicht vernachlässigen

Agenturen/red

11.10.2023

Selenskyj überraschend im Nato-Hauptquartier eingetroffen

Selenskyj überraschend im Nato-Hauptquartier eingetroffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Mittwochmorgen überraschend im Nato-Hauptquartier in Brüssel eingetroffen. Er soll unter anderem an Nato-Gesprächen über weitere militärische Unterstützung für Kiew teilnehmen.

11.10.2023

Russland versuche, überall in der Welt Destabilisierung herbeizuführen, warnt der ukrainische Präsident. Am Mittwoch ist Wolodymyr Selenskyj überraschend nach Brüssel gereist. Die Entwicklungen im Tages-Überblick.

Agenturen/red

Das Wichtigste im Überblick

  • Die Verteidigungsminister der 31 Nato-Staaten kommen heute zu einem zweitägigen Treffen in Brüssel zusammen.
  • Eine Gruppe europäischer Staaten unter Führung Grossbritanniens wird der Ukraine ein Paket von umgerechnet 111 Millionen Franken zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen.
  • Belgien will wie die Niederlande, Dänemark und Norwegen Kampfjets vom Typ F-16 an die Ukraine liefern.
  • Die Entwicklungen von Dienstag findest du hier.
  • Liveticker
    Neue Beiträge
  • Liveticker beendet
  • 22.00 Uhr

    Wir. beenden unseren Live-Ticker vom 11. Oktober 2023

  • 19.31 Uhr

    Putin-Vertrauter wird russischer Bischof auf der Krim

    Als enger Vertrauter von Präsident Wladimir Putin soll der russisch-orthodoxe Metropolit Tichon die Leitung der Kirche auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim übernehmen. Das Patriarchat in Moskau veröffentlichte am Mittwoch seine Ernennung zum Bischof für Simferopol und die Krim. Metropolit Tichon, mit bürgerlichem Familiennamen Schewkunow, hat in der russischen Presse den Beinamen «Putins Beichtvater». Bekannt ist, dass der konservative Kirchenmann den Präsidenten in historischen und kulturellen Fragen berät und ihn auch auf Reisen begleitet hat. Zuletzt war er Bischof von Pskow, dem russischen Grenzgebiet zu Estland und Lettland.

  • 18.07 Uh

    USA wollen bei Ukraine-Hilfen trotz Krise in Nahost nicht nachlassen

    Die USA wollen nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin bei der Unterstützung der Ukraine trotz angekündigter Hilfen für Israel nicht nachlassen. Die Vereinigten Staaten seien weiterhin in der Lage, «an mehreren Schauplätzen» Ressourcen zur Bewältigung von Krisen bereitzustellen, sagte Austin am Mittwoch nach einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine in Brüssel. «Wir werden also fest an der Seite Israels stehen, während wir die Ukraine weiterhin unterstützen.»

  • 17.47 Uhr

    Finnischer Betreiber: Reparatur von Gaspipeline dauert mindestens fünf Monate

    Die Reparatur der mutmasslich durch äussere Einwirkung beschädigten Gaspipeline zwischen Estland und Finnland wird nach Angaben des Betreibers mindestens fünf Monate dauern. Dies teilte der finnische Staatskonzern Gasgrid «auf der Grundlage vorläufiger Experteneinschätzungen» mit. Die Ermittlungen zur genauen Ursache der Schäden dauerten demnach an.

    Am Dienstag hatte Helsinki erklärt, dass der zuvor festgestellte Schaden an der Balticconnector genannten Pipeline mit ziemlicher Sicherheit durch «äussere Einwirkung» zustande gekommen sei. «Es ist wahrscheinlich, dass der Schaden sowohl an der Gaspipeline als auch an dem Telekommunikationskabel das Ergebnis äusserer Einwirkung ist», erklärte der finnische Präsident Sauli Niinistö. Die Pipeline transportiert Gas von Estland nach Finnland und war am Sonntag wegen eines Druckabfalls geschlossen worden.

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sicherte den beiden Bündnismitgliedern Finnland und Estland am Mittwoch Unterstützung zu, sollte sich herausstellen, dass die Beschädigung der Pipeline ein «vorsätzlicher Angriff» war.

    Die Pipeline war 2019 in Betrieb genommen worden und seit dem Stopp der Erdgas-Importe aus Russland im Mai 2022 infolge des Ukraine-Krieges die einzige Leitung, über die Finnland Gas importieren konnte.

    Gasgrid erklärte nach dem Abschalten der Pipeline, die Gasversorgung des Landes sei nicht gefährdet, und verwies auf die Versorgung durch den Flüssiggas-Terminal im südfinnischen Inkoo. Erdgas macht etwa fünf Prozent der finnischen Energieversorgung aus und wird hauptsächlich von der Industrie und für Kraft-Wärme-Kopplung verwendet.

    Nach Angaben des schwedischen Staatsanwalts Mats Ljungqvist ist die «Haupthypothese», dass ein Staat hinter der Sabotage steckt. Die schwedischen Ermittlungen stünden kurz vor dem Abschluss.

  • 15.46 Uhr

    Selenskyj warnt vor nachlassender westlicher Hilfe für die Ukraine

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat vor einem möglichen Nachlassen der internationalen Unterstützung für Kiew wegen des Konflikts im Nahen Osten gewarnt. «Das ist ein Risiko nicht nur für die Ukraine», sagte er bei einer Medienkonferenz mit Belgiens Regierungschef Alexander De Croo in Brüssel.

    Russland werde das ausnutzen und in ein bis drei Jahren neue Kräfte sammeln, um die «ganze Ukraine zu zerstören». «Und dann kommen bereits die Länder der Europäischen Union und der Nato dran», warnte er. Daher halte er die Eskalation im Nahen Osten auch nicht für zufällig.

    Moskau sei sehr daran interessiert, dass die Aufmerksamkeit und die Hilfe für Kiew nachlasse und sei dabei bereit, andere Weltteile zu destabilisieren. «Daher ist die billigste Variante für alle, Russland bei uns zu stoppen, den Krieg bei uns zu beenden», unterstrich Selenskyj. Nur dann werde es nicht zu einem grossen Krieg in Europa und der Welt kommen, meinte er.

    Die Ukraine wehrt seit über 19 Monaten mit massiver westlicher Unterstützung eine russische Invasion ab. Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel kamen Befürchtungen auf, dass die finanzielle und militärische Hilfe aus dem Westen für die Ukraine deswegen nachlassen könnte.

  • 15.09 Uhr

    Kiew: Nach tödlichem Angriff in Region Charkiw Informanten Moskaus identifiziert

    Der ukrainische Geheimdienst hat nach dem russischen Luftangriff vom 5. Oktober mit mehr als 50 Toten eigenen Angaben zufolge zwei Verdächtige identifiziert, die Russland informiert haben sollen. Der Geheimdienst SBU teilte mit, zwei nach Russland geflohene Einheimische hätten die notwendigen Informationen für den Angriff gesammelt. Sie sollen die russische Armee über eine Trauerfeier in dem Dorf Hrosa in der Region Charkiw informiert haben.

    Bei dem Angriff am 5. Oktober waren nach ukrainischen Angaben ein Lebensmittelgeschäft sowie ein Café von einer Iskander-Rakete getroffen worden. In dem Café waren Trauernde zu einer Trauerfeier für einen getöteten Soldaten zusammengekommen. Unter den 53 Toten war ein Kind. Fünf Menschen gelten dem SBU zufolge weiter als vermisst.

    Dem ukrainischen Geheimdienst zufolge flohen die beiden Brüder Wolodymyr und Dmytro M. im  September 2022 nach Russland, nachdem die Region Charkiw von der ukrainischen Armee zurückerobert worden war. In Russland hätten sie ihr eigenes «Netzwerk an Informanten» gebildet, um die russische Armee über Entwicklungen in den von Kiew kontrollierten Gebiete zu informieren. Wolodymyr M. habe «die Informationen den russischen Besatzern übergeben» und den Angriff am 5. Oktober ermöglicht, erklärte der SBU.

    Charkiw ist die zweitgrösste Stadt der Ukraine und liegt in einer Region, die an Russland grenzt. Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 steht sie immer wieder unter Beschuss.

  • 14.40 Uhr

    Russische Staatsanwältin fordert Geldstrafe für Memorial-Vorsitzenden Orlow

    In Russland hat die Staatsanwaltschaft im Prozess gegen den Menschenrechtsaktivisten Oleg Orlow eine Geldstrafe wegen dessen Kritik an Russlands Offensive gegen die Ukraine gefordert. Staatsanwältin Swetlana Kildischjewa forderte eine Zahlung von 250.000 Rubel (rund 2250 Franken), wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP am Moskauer Golowinsky-Gericht berichtete. Kildischjewa begründete die vergleichsweise geringe Strafe mit Gesundheitsproblemen des 70-jährigen Orlows.

    Orlow ist Ko-Vorsitzender der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial, die 2022 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Ihm wird «Verunglimpfung» der russischen Armee vorgeworfen – ein Vergehen, das mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden kann.

    Konkret wird Orlow wegen eines Russland-kritischen Gastbeitrags mit dem Titel «Sie wollten den Faschismus, sie haben ihn bekommen» auf der französischen Website «Mediapart» der Prozess gemacht. Zudem hatte er nach Beginn der russischen Offensive im Februar 2022 Ein-Mann-Proteste in Moskau veranstaltet.

    Orlow steht nach wie vor zu seinen Aussagen und nannte die Vorwürfe gegen ihn vor Gericht «idiotisch». Der 70-Jährige soll erneut das Wort vor Gericht ergreifen. Ein Urteil könnte ebenfalls noch am Mittwoch gefällt werden.

  • 14.09 Uhr

    Kreml nennt Berichte über Pipeline-Schäden «alarmierend»

    Russland hat Berichte über die Beschädigung der Ostsee-Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland als «alarmierend» bezeichnet. «Ich habe keine technischen Informationen (...), aber das ist natürlich eine ziemlich alarmierende Neuigkeit, denn wir wissen, dass es bei der Ausführung von Terroranschlägen gegen kritische Infrastruktur bereits Präzedenzfälle im Baltikum gegeben hat», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Er spiele damit auf die aufsehenerregende Sabotage an den Nord-Stream-Gasleitungen vor rund einem Jahr an, so Peskow. Die Pipelines brachten russisches Gas nach Deutschland.

    Am Sonntagmorgen war ein plötzlicher Druckabfall in der Gas-Pipeline Balticconnector bemerkt worden, die Inkoo in Finnland und Paldiski in Estland miteinander verbindet. Finnlands Präsident Sauli Niinistö und Ministerpräsident Petteri Orpo teilten später mit, dass es wahrscheinlich sei, dass die Pipeline durch «äussere Aktivität» beschädigt worden sei. Auch Seismologen verzeichneten zum Zeitpunkt der Beschädigung Anzeichen für eine mögliche Explosion in der Nähe der Leitung.

    Die Hintergründe des Vorfalls sind derzeit noch offen. Geäussert wurde allerdings unter anderem bereits der Verdacht, dass Russland hinter der Beschädigung stecken könnte.

  • 11.59 Uhr

    USA kündigen neues Waffen- und Munitionspaket für Ukraine an

    Die USA stellen der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs weitere Militärhilfe zur Verfügung. Das neue Paket in Höhe von 200 Millionen US-Dollar (189 Millionen Euro) umfasse unter anderem AIM-9-Raketen für ein neues Luftverteidigungssystem sowie Artilleriegeschosse und Panzerabwehrwaffen, sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Mittwoch bei einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine im Nato-Hauptquartier in Brüssel. Zudem nannte er auch präzisionsgelenkte Munition für Luftangriffe und Ausrüstung zur Drohnenabwehr als Beispiele.

    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
    US-Verteidigungsminister Lloyd Austin.
    Boris Roessler/dpa

    Die Zusagen der USA für Militärhilfen seit dem Beginn des Kriegs erhöhten sich mit dem neuen Paket auf rund 43,9 Milliarden Dollar (41,5 Mrd. Euro), erklärte Austin. Über die Kontaktgruppe insgesamt seien bereits mehr als 33 Milliarden Dollar (31,2 Mrd. Euro) mobilisiert worden.

    An den Beratungen der sogenannten Ramstein-Gruppe nahm am Mittwoch zum ersten Mal persönlich auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teil. Er war am Dienstagabend nach Brüssel gereist. Selenskyj sagte nach den Ankündigungen Austins, es fühle sich so an, als würde das Ramstein-Team von einem echten Krieger geführt. Er danke Austin für dessen Unterstützung und Führungsstärke.

    Auch die Bundesregierung hatte zuvor der Ukraine ein umfangreiches Paket von Luftabwehrsystemen, Panzern und Munition zugesagt, um ihr zu helfen, militärisch über den Winter zu kommen. Das gesamte Luftverteidigungspaket habe einen Wert von rund einer Milliarde Euro, hiess es.

  • 10.28 Uhr

    London schnürt neues Hilfspaket für die Ukraine

    Grossbritannien will die Ukraine mit einem weiteren militärischen Hilfspaket im Wert von mehr als 100 Millionen Pfund (rund 128 Millionen Franken) unterstützen. Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Das zur Verfügung gestellte Gerät solle der ukrainischen Armee helfen, Minenfelder zu räumen, seine Fahrzeuge instand zu halten, seine Verteidigungsanlagen zu verstärken und wichtige nationale Infrastruktur zu schützen.

    Finanziert werde das Paket mit Mitteln des International Fund for Ukraine (IFU), in den neben Grossbritannien auch Dänemark sowie Norwegen, die Niederlande, Schweden, Island und Litauen einzahlten. Insgesamt seien so seit vergangenem Jahr 785 Millionen Pfund zusammengekommen, heisst es in der Mitteilung weiter.

    Kürzlich sei zudem ein abschliessender Vertrag zur Lieferung von Flugabwehrkapazitäten im Rahmen eines früheren IFU-Pakets unterzeichnet worden. Dazu gehöre auch eine Plattform vom Typ MSI-DS Terrahawk Paladin, die in der Lage sei, Drohnen zu lokalisieren und zu zerstören.

  • 10.25 Uhr

    Belgien will Ukraine F-16-Kampfjets liefern

    Belgien will wie die Niederlande, Dänemark und Norwegen Kampfjets vom Typ F-16 an die Ukraine liefern. Das kündigte die belgische Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder am Mittwoch am Rande eines Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Brüssel an.

    Belgien will die Kampfjets demnach ab 2025 an die Ukraine übergeben, wenn sie selbst neuere Modelle vom Typ F-35 erhält. Man werde sich auch um die wichtige Wartung und Instandhaltung kümmern, erklärte sie in einem Interview des Senders RTL. Zur geplanten Liefermenge äusserte sie sich aber nicht.

    Von den anderen Partnerstaaten wurden der Ukraine bisher mehr als 50 Flugzeuge für den Abwehrkampf gegen Russland zugesichert. Mit den Kampfjets wollen die ukrainischen Streitkräfte die Hoheit über den Luftraum der Ukraine wiedererlangen.

    Mehrere Länder beteiligen sich auch an der Ausbildung der ukrainischen Piloten. Wann sie abgeschlossen sein wird und wann die ersten Maschinen geliefert werden, ist noch unklar.

  • 10.02 Uhr

    London: Zehntausende russische Soldaten leiden an psychischen Problemen

    Zehntausende russische Soldaten stecken nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten in einer psychischen Krise. Bei rund 100'000 Militärangehörigen sei zum Ende vergangenen Jahres eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert worden, heisst es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London zum Krieg in der Ukraine vom Mittwoch.

    Diese Zahl der Betroffenen liege inzwischen wahrscheinlich höher, weil das russische Militär keine Rotation und Erholung vom Schlachtfeld mehr ermögliche.

    Ein russischer Offizier, der auf das Problem hingewiesen habe, sei abgelöst worden, heisst es weiter in dem Bericht weiter. Es gebe auch zusätzliche Hinweise darauf, dass Ärzte Militärangehörige an die Front schickten, die nicht in der Lage seien zu kämpfen.

    Die Zahl der Einsprüche bei der medizinischen Kommission des russischen Militärs seien in diesem Jahr höher als im vergangenen Jahr. Viele Anträge würden abgewiesen. Angesichts dieser geringen Sorge um die psychische Gesundheit der Soldaten und ihrer Kampffähigkeit, sei Russlands Kampfkraft weiterhin «auf einem suboptimalen Niveau», so das Fazit der britischen Experten.

  • 9.57 Uhr

    Kiew will Angriffe auf Awdijiwka abgewehrt haben

    Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben schwere russische Angriffe auf die seit Monaten umkämpfte Stadt Awdijiwka im östlichen Gebiet Donezk abgewehrt.

    Das russische Militär sei mit einer Stärke von bis zu drei Bataillonen unterstützt von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen in die Offensive gegangen, meldete der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht am Mittwochmorgen. «Unsere Verteidiger haben alle Attacken des Feindes zurückgeschlagen und keinen Verlust von Positionen zugelassen.»

    Moskauer Militärblogger hatten zuvor von russischen Geländegewinnen gesprochen. Unabhängig lassen sich diese Berichte nicht prüfen.

    Die Experten vom Institut für Kriegsstudien (ISW) in Washington berichten ebenfalls von verstärkten Angriffsbemühungen Russlands rund um Awdijiwka. Derzeit gebe es allerdings noch keine Bestätigung für die von Moskau reklamierten Geländegewinne, heisst es in deren Analyse.

  • 9.41 Uhr

    Selenskyj ruft zu Solidaritätsbesuchen in Israel auf

    Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat internationalen Spitzenpolitikern empfohlen, als Zeichen der Solidarität nach Israel zu reisen. «Wir sind im Krieg. Wir verstehen, was Terrorangriffe, solche Opfer und Tragödien bedeuten», sagte der Staatschef am Mittwoch bei seinem Überraschungsbesuch in Brüssel, wo er an Beratungen des neuen Nato-Ukraine-Rates teilnehmen wird.

    In einer solchen Situation sei es für ein Land sehr wichtig, nicht allein zu sein. «Deshalb empfehle ich den Staats- und Regierungschefs, nach Israel zu gehen», sagte Selenskyj. Es gehe dabei nicht darum, die Institutionen zu unterstützen, sondern die Menschen, die von den Terrorangriffen getroffen würden. Wer nicht alleine sei, sei stärker.

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (r.) heisst den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Brüssel willkommen. 
    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg (r.) heisst den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Brüssel willkommen. 
    EPA
  • 8.24 Uhr

    Selenskyj zu Überraschungsbesuch in Brüssel

    Das bestätigte ein belgischer Regierungssprecher am Mittwoch. Selenskyj wird zu Gast bei der Nato sein und den belgischen Regierungschef Alexander De Croo treffen. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg werde Selenskyj am Vormittag empfangen, schrieb ein Nato-Sprecher auf der Plattform X.

    Der Besuch Selenskyjs in der belgischen Hauptstadt ist der zweite seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar vergangenen Jahres. Erstmals war der ukrainische Staatschef am 9. Februar dieses Jahres in Brüssel gewesen.

    Er hatte damals an einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten teilgenommen und eine Rede vor den Abgeordneten des Europäischen Parlaments gehalten. Die Staats- und Regierungschefs gaben danach ein klares Bekenntnis zu weiterer Hilfe für den Abwehrkampf gegen Russland ab.

    Beim Nato-Verteidigungstreffen soll es an diesem Mittwoch ohnehin schwerpunktmässig um die weitere Unterstützung der Ukraine gehen. Dazu war unter anderem auch das erste Treffen des Nato-Ukraine-Rats auf Ebene der Verteidigungsminister geplant.

    Das neue Gremium soll eine engere Zusammenarbeit ermöglichen, bis die Voraussetzungen für eine Aufnahme der Ukraine in die Nato erfüllt sind. Zu diesen zählen unter anderem ein Ende des russischen Angriffskrieges und Reformen in der Ukraine. Zudem wurde es auch für den Austausch in Krisensituationen geschaffen.

  • 5.54 Uhr

    Nato-Verbündete beraten über Winterhilfe für die Ukraine

    Die Verbündeten der Ukraine beraten ab heute im Nato-Hauptquartier in Brüssel über ein Winterhilfspaket für die Ukraine. Zum Auftakt des zweitägigen Verteidigungsministertreffens kommen Politiker und Militärvertreter aus rund 50 Ländern zusammen. Die Beratungen im sogenannten Ramstein-Format stehen unter Leitung von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Im Anschluss tagt der Nato-Ukraine-Rat erstmals auf Ebene der Verteidigungsminister.

    Das Gremium war im Juli beim Bündnisgipfel in Litauen gegründet worden, um eine engere Abstimmung der 31 Nato-Länder mit der Regierung in Kiew zu ermöglichen.

  • 4.32 Uhr

    China hält Seidenstrassen-Gipfel kommende Woche ab – Putin erwartet

    China hält am 17. und 18. Oktober in Peking das dritte Forum zu seiner «Neuen Seidenstrasse» ab. Das teilte das chinesische Aussenministerium am Mittwoch mit. Zum Belt and Road Forum (BRI), das zuletzt 2019 stattfand, werden zahlreiche Staatsgäste erwartet. Darunter soll auch der russische Präsident Wladimir Putin sein.

    Der Kremlchef hatte seine Teilnahme im September bei einem Treffen mit dem chinesischen Aussenminister Wang Yi in Moskau zugesagt, wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete. Es wäre Putins erste Auslandsreise, nachdem der Internationale Strafgerichtshof im März einen Haftbefehl gegen ihn erlassen hatte. China ist dem sogenannten Römischen Statut des Gerichtshofs im niederländischen Den Haag nie beigetreten und könnte den Haftbefehl daher ignorieren.

    Die vor zehn Jahren ins Leben gerufene «Neue Seidenstrasse» ist ein weltweites Investitions- und Infrastrukturprojekt Chinas. Deutschland ist offiziell kein Teil davon. Die Initiative umfasst Projekte auf dem Landweg und auf dem Seeweg, die zur «Maritimen Seidenstrasse» gehören. Die «Neue Seidenstrasse» leitet sich von der weltberühmten Seidenstrasse ab, einer Handelsroute, die bis in die Antike zurückreicht und sich bis nach Europa erstreckte.

    Heute investiert China mit der Initiative in Afrika, Zentralasien und anderen Teilen der Welt in Transportwege, baut etwa Schienen, Strassen, Brücken und Häfen oder kauft sie auf, wie den Hafen von Piräus in Griechenland. Peking schickt meist chinesische Firmen, die die Bauvorhaben vor Ort umsetzen, und tritt auch als Kreditgeber auf. Deshalb wird kritisiert, dass sich vor allem finanzschwache Länder durch die «Neue Seidenstrasse» in eine grosse Abhängigkeit von China begeben.

  • 1.40 Uhr

    Europäische Staaten kündigen Hilfen zur Minenräumung an

    Eine Gruppe europäischer Staaten unter Führung Grossbritanniens wird der Ukraine ein Paket von umgerechnet 111 Millionen Franken zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Die Hilfe umfasse auch Ausrüstung zur Räumung von Minenfeldern, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. Die Ukraine sei «inzwischen das am stärksten verminte Land der Welt», was die Gegenoffensive behindere. Minenräumkapazitäten seien unerlässlich, um das Land voranzubringen.

    Ein Krater und zerstörte Häuser nach einem russischen Raketenangriff in Kostjantyniwka. (27. September 2023)
    Ein Krater und zerstörte Häuser nach einem russischen Raketenangriff in Kostjantyniwka. (27. September 2023)
    Bild: Keystone/AP Photo/Alex Babenko

    Finanziert werde das Paket aus Mitteln des Internationalen Fonds für die Ukraine – einer Gruppe von Ländern wie Grossbritannien, Norwegen, den Niederlanden, Dänemark und Schweden.

  • 0 Uhr

    Selenskyj wirft Russland Unterstützung der Hamas vor

    Der ukrainische Präsident Selenskyj wirft Russland vor, das Vorgehen der Hamas in Israel zu unterstützen. «Wir sind sicher, dass Russland, auf die eine oder andere Weise, die Operationen der Hamas unterstützt», sagt Selenskyj in einem im französischen Fernsehsender France 2 ausgestrahlten Interview. «Russland versucht wirklich, überall in der Welt Aktionen zur Destabilisierung durchzuführen», fügt er hinzu. Zugleich zeigt Selenskyj sich besorgt, dass die internationale Aufmerksamkeit durch die in Israel und Gaza herrschende Gewalt von der Ukraine abgelenkt werde. «Es besteht das Risiko, dass sich die internationale Aufmerksamkeit von der Ukraine abwendet, und das wird Folgen haben», sagt der ukrainische Präsident. Die Tragödien, die sein Land und Israel träfen, seien «unterschiedlich, aber beide sind gewaltig».