Russland kontrolliert in Libyen vier Flughäfen, die in dem Gebiet liegen, das der Warlord Chalifa Haftar kontrolliert. Die Basen liegen an der Küste und reichen bis ins Hinterland.
Die grösste Basis ist der Flughafen Gardabya (1) bei der Hafenstadt Sirte, der sowohl militärisch als auch zivil genutzt wird. Haftars Soldaten haben den Stützpunkt erst im Januar 2020 zurückerobert, nachdem 2015 der so genannte Islamische Staat dort eingezogen war.
Im Osten der Hafenstadt Bengasi liegt der Flugplatz Al-Khadim (2), der seit Langem ein Sprungbrett für Mitglieder der Gruppe Wagner auf dem Weg in die Zentralafrikanische Republik gewesen ist, wo diese die Ndassima-Goldmine betreiben.
Die Basis al-Dschufra (3) wurde von 1969 bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges 2011 von der libyischen Luftwaffe genutzt. Hier landen im Dezember 2024 russische Transport-Flugzeuge aus Syrien, berichtet «Radio Free Europe/Radio Liberty».
Auch der der Flugplatz Brak asch-Schati' (4) dient als Luftwaffenstützpunkt. Seit Beginn des Jahres 2024 bauen ihn russische Bauarbeiter aus, schreibt der britische «Telegraph».
Russisch kontrollierte Flughäfen in Libyen
Russland kontrolliert in Libyen vier Flughäfen, die in dem Gebiet liegen, das der Warlord Chalifa Haftar kontrolliert. Die Basen liegen an der Küste und reichen bis ins Hinterland.
Die grösste Basis ist der Flughafen Gardabya (1) bei der Hafenstadt Sirte, der sowohl militärisch als auch zivil genutzt wird. Haftars Soldaten haben den Stützpunkt erst im Januar 2020 zurückerobert, nachdem 2015 der so genannte Islamische Staat dort eingezogen war.
Im Osten der Hafenstadt Bengasi liegt der Flugplatz Al-Khadim (2), der seit Langem ein Sprungbrett für Mitglieder der Gruppe Wagner auf dem Weg in die Zentralafrikanische Republik gewesen ist, wo diese die Ndassima-Goldmine betreiben.
Die Basis al-Dschufra (3) wurde von 1969 bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges 2011 von der libyischen Luftwaffe genutzt. Hier landen im Dezember 2024 russische Transport-Flugzeuge aus Syrien, berichtet «Radio Free Europe/Radio Liberty».
Auch der der Flugplatz Brak asch-Schati' (4) dient als Luftwaffenstützpunkt. Seit Beginn des Jahres 2024 bauen ihn russische Bauarbeiter aus, schreibt der britische «Telegraph».
Russland lässt in der Zentralafrikanischen Republik nach Gold schürfen und stützt die Regime in Mali und Niger. Nach dem Umsturz in Syrien soll nun Libyen das neue Sprungbrett nach Afrika werden. Italien ist alarmiert.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Während die russische Armee Ausrüstung aus Syrien abzieht, erreicht neues Material ihre Stützpunkte in Libyen.
- Diese vier Flugplätze und diesen Hafen nutzt Moskau.
- Nach dem Umsturz in Syrien braucht Russland die Basen in Libyen als Sprungbrett für Unternehmungen in Zentralafrika.
- «Nicht gut» – so kommentiert Italiens Verteidigungsminister das russische Treiben vor seiner Haustür.
- Unklar ist, wie die Nato reagieren würde, wenn die russische Mittelmeerflotte nach Tobruk verlegt wird, und welche Abmachungen mit der lokal bedeutenden Türkei getroffen wurden.
Die Russen kommen. Sie entsteigen Schiffen im Hafen von Tobruk oder landen auf einem der vier Flughäfen, die Moskaus Männer in Libyen kontrollieren. Die Maschinen vom Typ Il-76 oder An-124 kommen aus Syrien, aus Moskau, aber auch aus Minsk. Es sind wahre «Luftbrücken», die entstehen, staunt der «Libya Observer».
Und diese Russen sind offenbar gekommen, um zu bleiben. Aus Syrien werden die Flugabwehrsysteme S-300 und S-400 in das nordafrikanische Land verlegt, weiss das «Wall Street Journal» und unterlegt diese Aussage auch mit Satellitenbildern – siehe unten stehendes Video.
Am Zielort erfahren die libyschen Offiziere mitunter erst von dem Besuch, wenn die Russen schon in der Luft sind, verrät eine Quelle der «New York Times». Nach dem Sturz von Baschar al-Assad seien auch viele Privatflugzeuge von Syrien nach Libyen geflogen, heisst es weiter.
Sprungbrett nach Afrika
Die Ankunft der Russen wird nicht nur von Tripolis misstrauisch beäugt. Dort sitzt die international anerkannte Regierung der nationalen Einheit unter Fayiz as-Sarradsch, die 2020 einen Waffenstillstand mit dem Warlord Khalifa Haftar geschlossen hat, der den Osten des Landes kontrolliert und vom Kreml protegiert wird.
Im Gegenzug darf Moskau nicht nur den Hafen von Tobruk, sondern auch mindestens vier Flugplätze nutzen – siehe Bildergalerie ganz oben. Nach dem Fall von Syrien und der Aufgabe der dortigen Basen ist der Wert der Stützpunkte in Libyen in die Höhe geschnellt, weil sie essenziell für die Versorgung russischer Kräfte in Afrika sind.
Der britische «Telegraph» berichtete bereits vor Assads Sturz von russischen Bemühungen, die Basen in Libyen auszubauen. «Russland hat Libyen bereits zu einer Alternative für seine syrischen Stützpunkte gemacht», attestiert auch die Denkfabrik American Enterprise Institute.
Italiens Verteidigungsminister: «Das ist nicht gut»
Gar nicht begeistert von dieser Entwicklung ist ein anderer Mittelmeeranrainer: Italien. «Moskau verlegt seine Ressourcen von ihrer syrischen Basis in Tartus nach Libyen», erklärt Verteidigungsminister Guido Crosetto «La Repubblica». «Das ist nicht gut.»
Und weiter: «Russische Schiffe und U-Boote im Mittelmeer sind immer eine Sorge, und das umso mehr, wenn sie statt 1000 Kilometer nur zwei Schritte von uns entfernt sind.» Moskau hat mit General Haftar angeblich eine formale Nutzung des Hafens von Tobruk arrangiert, ergänzt «Defense News» und befragt Experten zum Thema.
«Wir wissen nicht, ob die Kriegsschiffe aus Tartus in Libyen aufkreuzen», sagt Jalel Harchaoui von der Londoner Denkfabrik Royal United Services Institute, «aber es sieht schon danach aus, als wenn Russland seine Präsenz dort erhöhen würde.»
Wie reagiert die Nato, wenn Putins Flotte nach Tobruk zieht?
Sollte Putins Mittelmeerflotte in Tobruk ankern, würden die Nato und die USA das als «dreiste Geste» und «Zeichen» interpretieren, dass man mit General Haftar nicht mehr zusammenarbeiten könne. «Die Frage ist: Werden die USA und Grossbritannien dann auf Zwang setzen?»
Claudia Gazzini erinnert daran, dass Putin es in Libyen erneut mit einer Macht zu tun hat, die er schon in Syrien gekreuzt hat: Ankara ist wesentlicher Unterstützer der anerkannten Regierung, gegen die Haftar gekämpft hat. «Man bräuchte eine türkische Zustimmung», verdeutlicht die Analystin der Denkfabrik Crisis Group mit Sitz in Brüssel.
Gazzini ergänzt: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Türken und die Russen die Angelegenheit noch nicht besprochen haben.»